12.04.2002, 10:18
Wahlkampf: "Mit der Union kommt die Flatrate"
München (smk/fs) – Die Junge Union will zusammen mit Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) in Falle eines Wahlsieges eine Schmalband-Flatrate politisch durchsetzen. Der bayerischen Staatskanzlei-Chef Erwin Huber (CSU) forderte in einer Stellungnahme zur Initiative Flatrate, dass "sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssen, um die Internet-Anbindung in Deutschland zu steigern".
Der internationale Vergleich zeige, "dass eine schmalbandige Endkunden-Flatrate einen wertvollen Beitrag hierzu leisten kann". Gerade zur Förderung junger Menschen hätte die Flatrate "bahnbrechende Wirkung", heißt es in der Erklärung Hubers. Der medienpolitische Sprecher der Jungen Union Deutschlands, Daniel Walther, ist überzeugt, "dass eine von Edmund Stoiber geführte Bundesregierung dieses Projekt schnell voranbringen wird".
Das von der Bundesregierung geförderte Programm "Internet für alle" ist nach den Worten Walthers "definitiv gescheitert". Während der Eröffnung der CeBIT hatte Kanzler Gerhard Schröder (SPD) laut der Jungen Union erklärt, er könne die Notwendigkeit einer Schmalband-Flatrate für Deutschland nicht erkennen.
Walther dazu: "Allein 400.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich bei AOL Deutschland für eine Schmalband-Flatrate von 19,90 Euro gemeldet, von denen allerdings nur 1.000 Stück pro Woche zugelost werden. Für über 400 Euro wechselte kürzlich eine solche Flatrate bei einer eBay-Auktion den Besitzer."
CHIP Online meint:
Schön, dass die Parteien sich im Wahlkampf immer wieder auf populistische Themen besinnen - obwohl das Thema Flatrate doch eigentlich schon lange die FDP für sich besetzt hat. Natürlich würden sich viele Surfer über eine Flatrate freuen, aber bringt das den Standort Deutschland voran? Eine "bahnbrechende Wirkung" ist da kaum zu erwarten, wenn man sich statt DSL und Breitband zu fördern, aufs Schmalband stürzt.
Info:
www.junge-union.de/flatrate