Geht das sparpaket der griechen durch? Ja!
Kommt eine Einigung in den USA Ende Juli Anfang August zw. Demokraten u. Republikanern zustande? Ja!
Wird Bernanki dann völlig ausflippen und noch ein QE3 beschliessen? Ja!
Die Folgen (in Anlehnung an ein Posting von simplify):
- Heftige (!) rally am aktienmarkt -
mindestens bis etwa Jahreswechsel 2011/2012 ,
evtl. bis zum China-Kollaps so etwa 2013,
spätestens 2015 werden derartig viele Staatsanleihen fällig, dass das dann absolut niemand mehr bezahlen kann, selbst wenn alle Zentralbanken zusammenarbeiten!
- (der euro wird stärker, der dollar somit schwach) (da bin ich mit Blick auf die schwedische Krone anderer Auffassung siehe hier:
http://www.traderboersenboard.de/showthread.php?t=39492 , aber mit Blick auf EUR/USD könnte das gut stimmen, dazu habe ich mal ein künftiges Low etwa in 2012 abgeschätzt, siehe
http://www.traderboersenboard.de/sho...6&postcount=18 , Das charttechnisch abgeleitete Datum "2012" kann ich mir inhaltlich plausibel machen durch
1. die übliche ca. 6 Monate vor dem Eintreten beginnende Antizipation des völligen Wegfalls der US-Staatsanleihen-Stützungskäufe der Chinesen, weil die in ~2013 ihren eigenen Kollaps erleben werden,
2. mit der Verschuldungssituation in den USA: Ratingagenturen u. Investoren beginnen den Glauben zu verlieren, dass die USA künftig die jeweils fälligen Schuldzinsen an die Banken/Investoren werden zahlen können, geschweige denn tilgen können.
- gold und rohstoffe starten die nächste stufe nach oben !
- Geld wird in den USA wie blöde aus dem Nichts "geschöpft", in der Transferunion Europa von den Steuerzahlern im Norden über die EZB nach Süden und zurück zu den Banken transferiert - bis auch das Geld des Nordens durch eine Politik des konzeptfreien Wurstelns verfrühstückt wurde. Erst die Jugend in den diversen europäischen Staaten wird diesem Irrsinn später einmal ein Ende bereiten, wütend wegen der Perspektivlosigkeit angesichts unglaublich hoher Jugendarbeitslosigkeiten (weit) jenseits der 20% (siehe
http://www.traderboersenboard.de/showthread.php?t=39493), mittels einer Art "Revolution" (wie auch immer die aussehen mag) hin zu sehr viel dezentraleren, bürgernäheren, regionalen Strukturen. Die Generation der über 40-jährigen (die Entscheider von heute) wird das leider nicht leisten können, weil völlig gefangen in Glaubenssätzen, die sie in Stein gemeißelt wähnen. Aber das kommt wohl erst, wenn alles zu spät ist, wenn offensichtlich nur noch gilt: "Rette sich wer kann!"
In dem von mir angegebenem
Link zur schwedischen Krone kann man auch erahnen, was Deutschland an Aufwertung blühen würde, falls wir die Europäische Union - den Euro - verlassen und die DM zurück bekämen. Das macht die schwedische Krone annähernd gerade durch. Das würde bei uns als Folge Exporte kosten, also auch Euros.
Hier habe ich einmal die 3 möglichen Lösungs-Szenarien zur EU-Schwachländerproblematik aufgelistet:
1. Deutschland verläßt die EU, Wiedereinführung einer eigenen Währung "DM", die dann schnell aufwerten würde, dadurch Einbußen im Export, dadurch nachlassende Konjunktur,
dadurch weniger Geld in der Kasse - allerdings die Euro-Transferleistungen von den deutschen Steuerzahlern würden dann wegfallen.
ODER
2. Schwachwährungsländer verlassen die EU, (eine kleinere Gruppe von Harwährungsstaaten bliebe zurück und würde den Euro weiter verwenden), Wiedereinführung der jeweils eigenen Währungen bei den Schwachwährungsländern, die dann jeweils schnell abwerten würden.
Dadurch Einbußen/Ausfall der Rückflüsse aus den vielen Staatsanleihen u. sonstigen Schuldtiteln jener Schwachwährungsländer, dadurch bei uns Banken/Versicherungen/Finanzdienstleister gefährdet, dadurch Bankenstützungen mit unseren Steuergeldern nötig, dadurch nachlassende Konjunktur,
dadurch weniger Geld in der Kasse - allerdings die Euro-Transferleistungen von den deutschen Steuerzahlern wären dann weg.
ODER
3. Niemand verläßt die EU, alle wursteln irgendwie weiter:
- Euro-Transferleistungen u.a. von den deutschen Steuerzahlern gehen weiter, die Summen werden immer größer, sie wandern zu den ganz großen Investoren, aber nicht in bürgernahe Projekte, aus Sicht fast aller Bürger in der EU "verschwindet ihr Lohn im Nichts"
- Euro wertet gegenüber vielen Währungen ab, deutsche Exporte laufen daher prächtig u. finanzieren die Transferleistungen, Deutschland hält sich über Wasser, bekommt aber nichts für den eigenen Erfolg
- Wut der Deutschen auf die EU wächst wg der schwachsinnigen Vergeudung ihrer Steuern und wird wichtiges Thema bei Bundestagswahl 2013
- Wut der jungen Erwachsenen in den Schwachwährungsländern auf die EU wächst wegen Perspektivlosigkeit (extremer Jugendarbeitslosigkeit)
- Immer offensichtlicher werdende Unsinnigkeit des gesamten Systems "EU"
- Irgendwann heftiger Kollaps - eine wie auch immer geartete Revolution, in der ganz wesentliche politische Institutionen und Strukturen in der EU und in den Mitgliedsstaaten geschleift werden dürften: Die EU verliert fast alle Kompetenzen gegenüber den Mitgliedsstaaten, in Deutschland werden z. B. evtl. die Bundesländer in ihren Befugnissen stark zurückgefahren und die Kommunen/Städteregionen strukturell deutlich gestärkt, die z.B. dann ihre Steuern selber erheben und ausgeben dürfen, ohne dass die Länderministerien da großartig reinquatschen. Derzeit ist es ja genau anders heraum: Die Kommunen, da wo die Bürger sitzen und über ihre eigenen Belange reden u. regeln wollen, da saugen die Länder/die Banken mit das meiste Geld ab.
Aber auch hier würde gelten: Die Ersparnisse der Deutschen wären bis zuletzt in verzeifelten "Aufbäumaktionen" in Form von Transfer-Euros (wirkungslos) verfrühstückt worden; es gäbe
dadurch weniger Geld in der Kasse.
Wenn aber so eine Art Revolution dabei heraus käme, dann hätte all diese Geldverbrennung wenigstens ein Gutes gehabt und längst überfällige Strukturen würden wieder bürgernäher. Die Politik bekäme wieder mehr Sinn. Aber den Gürtel werden wir dann enger schnallen müssen, wir werden weniger Geld in der Kasse haben,
unser materieller Wohlstand wird sinken - bei jeder der 3 Varianten. 



Ich bin mir übrigens nicht sicher, bei welcher der 3 Ansätze wir die meisten Euros lassen würden.
Zitat:
Wird Bernanki dann völlig ausflippen und noch ein QE3 beschliessen? Ja!
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Siehe dazu auch diese Illustration (datiert Jun 16th, 2011, mit einer Kommentierung, die der Autor später wieder revidiert hat durch die Erwartung von QE3):

Zitiert aus:
http://www.minyanville.com/businessm.../2011/id/35211
Der Autor schreibt ab und an übrigens ganz gute Sachen, siehe
http://www.minyanville.com/library/s...contrib_id=258
Ich selber leite die anstehende Aktien-Rally primär charttechnisch ab: Die Bewegung seit Febr. 2011 ist recht klar ein Flat - ein Korrekturmuster. Eine Trendwende zu einem wirklich langfristigen Bärenmärkt würde aber impulsiv beginnen. Nach dem nun bald anstehenden Ende jener letzten impulsiven Flat-Unterwelle runter (wohl bis Anfang August vollzogen) erfolgt ein mittelfristiger Trendwechsel: Rally, es geht es wieder über mehrere Monate rauf, siehe oben.
Benjamin