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Alt 29-08-2006, 09:34   #1
Dessi
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Thumbs up Die neue F-Klasse

Ich habe den Titel geändert. Offenbar schreckt das F-Wort, wenn es ausgeschrieben ist, potentielle Leser ab!

© DIE ZEIT, 24.08.2006 Nr. 35

Wir brauchen einen neuen Feminismus
Wie emanzipiert ist Deutschland? 15 Frauen ziehen Bilanz und sagen: Es ist wieder Zeit zu kämpfen

...

http://www.zeit.de/2006/35/Feminismus-Editorial

Geändert von Dessi (26-10-2006 um 13:28 Uhr)
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Alt 25-10-2006, 19:12   #2
Dessi
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Die neue F-Klasse

Auf der Internetseite des Magazins "Spiegel" findet sich zur Zeit ein Auszug aus einem neuen Buch, das im Piper-Verlag erschienen ist. in dem Auszug kommt die bekannte Autorin Thea Dorn - sehr intelligent, sehr witzig, sehr bissig! kann ichn ur empfehlen. Hier der Anfang als "Teaser".


Hinterfotzige Minnesänger

Wenn in den Feuilletons zurzeit naturbeschwipst das Hohelied auf die emotionale Wärme und die soziale Kompetenz der Frau gesungen wird, überdeckt das nur die Unlust der Männer, sich klassische weibliche Eigenschaften anzueignen. So wird das nichts mit der Zivilisation, meint Thea Dorn.

...

http://www.spiegel.de/kultur/gesells...444343,00.html
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Alt 27-10-2006, 14:56   #3
Dessi
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Da beim Thema Feminismus offenbar jeder schnell wegsieht, diskutiere ich einfahc mit mir selbst weiter...irgendwann schaltet sich ja vielleicht noch jemand ein?

Meine Meinung zur aktuellen Diskussion um die Bücher von Eva Herrmann oder Frank Schirrmacher ("Minimum"):

Viele Menschen haben leider noch nicht begriffen, dass wir Frauen in unserer westlichen Gesellschaft heutzutage selbst bestimmen können, welche Ziele wir im Leben haben. Stattdessen werden uns diese Ziele immer und in jedem Fall zum Vorwurf gemacht:

Bekommen wir keine Kinder und entscheiden uns für die Karriere, sind wir angeblich egoisitische, ehrgeizzerfressene Karrierefrauen, eiskalt und gefühlsarm.

Versuchen wir den Spagat "Kinder und Beruf", haben wir ein permanent schlechtes Gewissen, weil uns die Zeit für PEKIP-Gruppen und Kinderyoga etc. fehlt, und wir im Job auch mal Termine absagen müssen, weil das Kind krank ist.

Und wählen wir ide Variante, uns ein paar Jahre lang ausschließlich dem Nachwuchs und dem Haushalt zu widmen (für mich persönlich eine Horrorvorstellung, aber wie gesagt: Je nach Geschmack!), machen uns die "emanzipierten" Frauen Vorwürfe, wir hätten unsere Geschlechtsgenossinnen und Vorkämpferinnen verraten und verkauft. (Dass ich für mich selbst entscheiden kann, heißt schließlich auch, dass mir keine andere Frau reinquatschen darf!)

Leider ist, wie auch die Ergebnisse der letzten Shell-Jugendstudie zeigen, der männliche Teil der Bevölkerung noch nicht bereit, den gesellschaftlichen Wertewandel eigenverantwortlich mitzugestalten. Da die Gleichberechtigungsbestrebungen aber mittlerweile an einem Punkt sind, wo sie die aktive Mitarbeit der Männer erfordern, werden dann gerne die demographische und die emotionale Keule aus dem Sack geholt.

Die demographische Keule hat am Eindrucksvollsten Frank Schirrmacher mit seinem Buch "Minimum" geschwungen. Auf einmal sollen wir Frauen, die wir jahrhundertelang als Höchstmaß an Mitbestimmung allenfalls die Tapeten im Wohnzimmer aussuchen durften, die alleinige gesellschaftliche Verantwortung für den Geburtenrückgang tragen? Wohl kaum. Jetzt seid ihr gefragt, Männer. Wir haben bewiesen, dass wir Firmen leiten, Häuser bauen und Geld verdienen können. Könnt Ihr Windeln wechseln, Kindergeburtstage organisieren und Schulbrote schmieren? Jeden Tag? 7 Tage die Woche? Ohne Geld und Anerkennung? Dann bekommen wir Frauen gerne Knider. Mit Euch zusammen.

Die emotionale Keule wirkt leider effektiver und nachhaltiger: Uns Frauen wird, wenn wir EIGENE Pläne für unser Leben machen, gerne vorgeworfen, unseren Geschlechtscharakter zu verleugnen. Diese Taktik ist nicht ganz neu, denn schon im 18.Jahrhundert mussten sich die damals zahlreich in Erscheinung tretenden Schriftstellerinnen gegen solche Vorwürfe verteidigen. Welche Frau will schon ein "Mannsweib" sein? Diese emotionale Keule schwingt z.B. Eva Hermann. Aber auch all die Menschen, die Flaschenbabynahrung als Kindesmisshandlung interpretieren, oder die bei Beförderungen Frauen übergehen mit dem verschwörerischen Satz: "Na, ist ihr Kind nicht gerade eingeschult worden? Da braucht es sicherlich ihre volle Aufmerksamkeit..."

Und eins darf man ebenfalls nicht vergessen: Diese Diskussionen um Kind oder Karriere sind auch nur für eine privilegierte Schicht relevant. Wie zynisch müssen die Thesen von Frau Hermann in den Ohren all der alleinerziehenden Mütter am Existenzminimum klingen, die dreimal die Woche nachts putzen gehen MÜSSEN, um sich und ihre Kinder über die Runden zu kriegen? Und mit welchen Vorwürfen müssen sich die dazugehörigen Väter auseinandersetzen? Ganz sicher nicht mit der Infragestellung ihrer Männlichkeit.

Alleinerziehende Mütter, die versuchen, mit 400-Euro-Job, Kindergeld und gelegentlichen Unterhaltszahlungen über die Runden zu kommen, sind sicherlich nicht daran interessiert, ihre Weiblichkeit beim Kuchenbacken wiederzuentdecken. und auch das mögliche schlechte Gewissen einer Familienministerin, die ihre Kinder tagsüber beim Au-Pair-Mädchen lassen muss, wird diesen Frauen wie ein Luxusproblem vorkommen.
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Alt 27-10-2006, 17:20   #4
PC-Oldie-Udo
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Zitat:
Alleinerziehende Mütter, die versuchen, mit 400-Euro-Job, Kindergeld und gelegentlichen Unterhaltszahlungen über die Runden zu kommen, sind sicherlich nicht daran interessiert, ihre Weiblichkeit beim Kuchenbacken wiederzuentdecken. und auch das mögliche schlechte Gewissen einer Familienministerin, die ihre Kinder tagsüber beim Au-Pair-Mädchen lassen muss, wird diesen Frauen wie ein Luxusproblem vorkommen.

stimme ich zu, ansonsten halte ich mich raus, da gibts eh nur was auf die Ohren von den Frauen
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Udo

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Alt 29-10-2006, 12:11   #5
Morillo
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Tja - ich halte eh nicht von Emanze und emanzipation, da es die Gesellschaft nur belastet bzw. die Ordnung der Gesellschaft kaputt macht. Frauen die andere Frauen bewußt niedermachen weil sie die rolle als Frau wahrnehmen finde ich eh absourt und pervers. Frauen die meinen alles zu können und sich gegen die Rolle der Frau stemmen und alles neu defenieren wollen - ha. ein Oberwitz. Sieht man ja was los ist. Männer verweiblichen und Frauen werden zu Plem Plem Frauen bzw. Mannfrauen. Sie glauben alle sbesser zu wissen. Frauen nimmt endlich wieder die rolle der Frau an
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Alt 29-10-2006, 13:24   #6
Auf Wunsch gelöscht
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Emanzipation hat nicht nur etwas mit Frauen zu tun, sondern beschreibt im allgemeinen den Drang zur Selbständigkeit.

Wenn Frauen für den gleichen Job schlechter bezahlt werden, dann ist man doch keine emanze, wenn man gerechtigkeit fordert.

Wer defeniert denn die Rolle der Frau?Du?

Ich glaube das ein Fortschritt der menschlichen Zivilisation darin besteht, zu erkennen und zu lernen.
Ein Kind wird auch von Mann und Frau geschaffen,also sind aus meiner Sicht auch beide verantwortlich dafür.

Ein Pärchen muss sich als Team sicher finden, und die Aufgaben(oder Rollen wenn du so willst)verteilen das es am Ende funktioniert.
Es kann aber eben nicht sein,das der Frau etwas aufgezwungen wird , bzw. das sie ausgeschlossen wird - weil sie eine Frau ist.
Als wenn es eindimensionale Wesen wären, die nur ein paar Aufgaben erledigen könnten.

Emanzipation ist also der Versuch für Gerechtigkeit zu kämpfen. Das haben die Juden, die Schwarzen und unzählige andere Bevölkerungsgruppen vorher auch schon gemacht.
Wenn also mal wieder jemand meint Frauen sollten auch Frauen bleiben,dann sollte er erstmal überlegen ob er überhaupt versteht was emanzipation bedeutet und ob er es gerecht finden würde,wenn man ihn auf eine Rolle oder Aufgabe fixieren würde. Und ob er den Unterschied zwischen Emanzipation und Feminismus kennt bzw. begreift!

Ich denke das wichtigste ist, das jeder eine Wahl hat - das aus seiner Sicht - richtige zu tun. Das man ihm seine Aufgabe oder Rolle nicht aufzwingt,sondern das er frei wählen kann.

Und wenn man den Kampf für diese freie Wahl Emanzipation nennt, dann bin ich dafür.
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Geändert von Auf Wunsch gelöscht (29-10-2006 um 13:40 Uhr)
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Alt 29-10-2006, 13:58   #7
Dessi
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Zitat:
Ich denke das wichtigste ist, das jeder eine Wahl hat - das aus seiner Sicht - richtige zu tun. Das man ihm seine Aufgabe oder Rolle nicht aufzwingt,sondern das er frei wählen kann.
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Alt 29-10-2006, 16:17   #8
Morillo
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Das ist es ja - die Frau kann ihre Rolle ja nicht mehr wahr nehmen , da sie von den Medien komplett beiflußt wird. "Die Frau am Herd" ist dumm und für nichts zu gebrauchen - wird der Frau vorsugeriert. Ganz im gegenteil - Eine Frau die zuHause ist und für seine Kinder sorgt finde ich eine riesen Leistung.

Tha- wenn ich da lese wie die Emazen solche Frauen fertig machen ist es richtig pervers .... Frauen sind in diesem Fall den Männer ein ganzes Stück voraus. Passt Ihnen nicht die das Gesicht wiren soclhe Frauen komplett fertig gemacht
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Alt 30-10-2006, 08:34   #9
Dessi
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Frauen UND Männer, die zu Hause bleiben und sich um Haushalt und Kinder kümmern, finde ich bewundernswert. Und ich finde es auch nicht richtig, solche Menschen zu verurteilen und abzuwerten! Hut ab vor dieser Leistung.

Aber auch mir als Frau muss es doch freistehen, mich dafür oder für einen anderen Lebensweg zu entscheiden.

@Morillo: Was Emanzipation ist, und dass diese nicht zwangsläufig mit Geschlechterrollen zu tun hat, hat Marc schon eindrucksvoll erklärt, ich wiederhole es hier also nicht.

Die Medien suggerieren momentan allen berufstätigen Frauen, dass sie etwas falsch machen. Nachdem jahrelang die Hausfrauen- und Mutterrolle belächelt wurde (auch von Männern, nicht nur von "Emanzen", wie Du sie nennst), wird dieses Rollenvorbild nun wieder ganz stark gemacht. Und warum?

Doch nur, weil viele Männer keine Lust haben auf diesen Beruf als Hausmann und Vater, den sie angeblich so bewundern.

Und, lieber Morillo, noch ein Hinweis von mir, der vielleicht ein klein wenig meinen gekränkten Gefühlen entspringt, da Du mir und allen anderen Frauen Vorschriften machen willst: Achte doch bitte ein wenig mehr auf die Rechtschreibung. Deine Beiträge sind teilweise gar nicht mehr lesbar.
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Alt 30-10-2006, 09:59   #10
Tester32
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Zitat:
Original geschrieben von Thea Dorn
Wenn in den Feuilletons zurzeit naturbeschwipst das Hohelied auf die emotionale Wärme und die soziale Kompetenz der Frau gesungen wird, überdeckt das nur die Unlust der Männer, sich klassische weibliche Eigenschaften anzueignen. So wird das nichts mit der Zivilisation, meint Thea Dorn.
Wieder so eine Beziehungsunerfahrene, die nicht gelernt hat, daß es Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt, und dass eine Beziehung am besten dann funktioniert, wenn man einander seine Freiräume gesteht und nicht versucht, aus einem Mann eine Frau und aus einer Frau einen Mann zu machen.

Zitat:
Original geschrieben von Dessi
Da beim Thema Feminismus offenbar jeder schnell wegsieht, diskutiere ich einfahc mit mir selbst weiter...irgendwann schaltet sich ja vielleicht noch jemand ein?
Ich könnte es, aber meine Ansichten sind Dessi so krass, dass sie mich m.W. auf die Blacklist gesetzt hat. :-) Wobei es weniger aus dem Unterschied in den Weltanschauungen zwischen uns resultiert, sondern unser Problem mit ihr liegt wohl an der schlecht zusammenpassenden Kommunikationsart, wir sind einfach relativ inkompatibel. Als Person mag ich sie trotzdem.

Zitat:
Original geschrieben von Marc7even
Ein Pärchen muss sich als Team sicher finden, und die Aufgaben(oder Rollen wenn du so willst)verteilen das es am Ende funktioniert.
Bingo! Und dass der Bedarf nach menschlicher Nähe in uns biologisch verwurzelt ist und es natürlich ist, eine feste Beziehung einzugehen, vergessen scheinbar viele Zeitgenossinnen. Zumindest bis ca. 40 Jahre, wo nach dem Worten meines Kollegen auch bei unseren Damen die Bereitschaft steigt, trotz Berufstätigkeit den Mann abends mit einem Teller Suppe zu begrüßen. Wenn man nicht versucht, die Betrachtung als Paare wegzudrängen, statt die Menschen nur als Einzelpersonen zu betrachten, dann sind die Einkommensunterschiede gar nicht mehr so gravierend, weil das Geld intern zwischen Mann und Frau ja eh umverteilt wird. Zumindest setzen sich viele nicht nach unserem Verständnis feminisierte Russinnen das Ziel, so einen Mann für eine Beziehung zu finden, der bereit wäre, für seine Familie innerlich zu wachsen, d.h. Karriere zu machen und mehr Geld für die Familie zu verdienen. Den Gedanken finde ich gar nicht so uninteressant.

Zitat:
Original geschrieben von Dessi
Doch nur, weil viele Männer keine Lust haben auf diesen Beruf als Hausmann und Vater, den sie angeblich so bewundern.
Ich antworte mit einem Zitat einer sehr intelligenten und lebenserfahrenen Russin:
Ein echter Mann findet immer eine Frau, für die er der Held wird werden wollen. Vielleicht liegt es an den Damen, daß sie diese Lust im Mann nicht wecken können?

@All:

Falls euch meine Postings etwas seltsam vorkommen, erläutere ich die Hintergründe:
1. Ich habe mich scheidungsbedingt durch ein paar sehr gute Bücher zum Thema Beziehungen durchgearbeitet (die deutsche Psychologie ist absolute weltklasse, auch wenn die Psychologen um die Ecke wahrscheinlich Schrott sind). Dazu bin ich seit ¾ Jahr ein Stammleser (und mittlerweile auch ein geschätzter Stammposter) eines russischen Frauenforums zum Thema „Beziehungen“ und sehe täglich die praktische Umsetzung der Beziehungstheorie.
2. Ich habe keinen Fernseher und höre kaum Radio, daher bekomme ich das prägende Bild aus den deutschen Medien nicht mit.
3. Ich bin gerade dabei, eine Münchnerin zu umwerben. An ihren besonders schweren Tagen (Studium + 2 Nebenjobs, dauern abends bis 21:00 Uhr) bringe ich sie mit dem Auto von der Arbeit nach Hause (sie kann sich keins leisten). Und ich hoffe, dass es zwischen uns mittelfristig mehr wird (ein Paar mit einem gemeinsamen Wohnsitz), und dass ich ihr irgendwann auch das Abendessen werde machen können und dass sie durch eine interne finanzielle Umverteilung nicht mehr so lange wird arbeiten müssen. Irgendwie pfeife ich auf die traditionelle Rolle des Mannes im Haushalt, wie sie auf den Feminismus. Und mein Eindruck ist, daß es so zwischen den Geschlechtern am besten funktioniert. Ich möchte nicht wirklich eine Feministin bei mir zu Hause haben, denn ich habe öfters den Eindruck, daß es Damen sind, die als Frauen versagt haben, und deswegen versuchen, mit anderen Mitteln sich zu behaupten. Für eine Frau bin ich dagegen zu Vielem bereit.
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Alt 30-10-2006, 13:47   #11
Auf Wunsch gelöscht
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Hi Tester,

Also ich gehe jetzt nurmal auf den Aspekt der Gerechtigkeit und des Einkommens ein.
Zum einem ist es schlichtweg eine logische Sackgasse, wenn man meint das durch die Umverteilung innerhalb der Familie das Problem geringer wird.
Denn die Person die das Geld tatsächlich verdient, hat immer ein Druckmittel und im umgekehrten Fall. Also wenn die Frau arbeitet und der Mann Zuhause ist, leidet dann die ganze Familie unter den Erwerbsunterschieden.

Darüber hinaus ist es einfach wichtig zu begreifen, das es nicht darum geht jmd. eine Rolle aufzuzwingen, sondern das jeder die richtige Rolle für sich und auch den richtigen Zeitpunkt selbst bestimmen kann.
Auch wenn es einem persöhnlich nicht gefällt, so kann eben auch der Mann den Job am Herd erledigen.
Oder sind Frauen biologisch bessere Köche?

Was hier den Verweis auf feministische Frauen in Russland angeht. Eigentlich hat sich der Feminismus ja der Ablösung des Patricharts verschrieben und ist somit(zumindest darauf bezogen)universell gültig.
Wenn also russische Frauen, das klassische Rollenbild vorziehen so ist das erstmal völlig in Ordnung , worum es aber geht ist das sie die Wahl und die Möglichkeiten haben.
Man muss also nicht darüber streiten, was der bessere weg ist(den kann man ja privat für sich und seine Beziehung finden)sondern es geht darum das jeder die Möglichkeit hat das selbst zu bestimmen ohne an den sozialen Pranger gestellt zu werden.
Es ist eine Form von Gerechtigkeit und eben nicht von gleichmacherei.

und diese moralkeule - eine Frau muss eine Frau sein.
Ich frage nochmal wer nimmt sich das Recht raus das zu definieren?
Das sie ein Kind bekommen kann, gibt die Natur vor - aber ob sie es will oder doch lieber Karriere machen will(oder beides zusammen versuchen) sollte man ihr doch selbst überlassen.

Könnte noch mehr schreiben, aber habe ein Bänderriß in der rechten Hand und mit links tippen ist sooo nervig und anstrengend
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Auf Wunsch gelöscht ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30-10-2006, 13:53   #12
Auf Wunsch gelöscht
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ach ja


und viel Glück bei der Münchnerin
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Alt 30-10-2006, 14:23   #13
Dessi
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Ein Hoch auf die Ignorierfunktion!

Ich kann Marc in jedem einzelnen Punkt vollstens zustimmen (außer bei der Sache mit der Dame aus München, da ich nicht weiß, worauf sich das bezieht ).

Gute Besserung für die Hand! Vielleicht hat Morillo ja ähnliche Schreib-Probleme? Dann tut mir meine harsche Bemerkung natürlich leid!
Dessi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30-10-2006, 14:29   #14
Tester32
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Hi Marc,

Ich finde, daß wir bei uns hier in Deutschland unter Gerechtigkeit zu oft Gleichmacherei verstehen. Frauen und Männer können aber aufgrund der geschlechtsspezifischer Denkweise nicht gleich sein. Warum soll ein Arbeitgeber einer Frau das gleiche Gehalt zahlen, wenn sie statistisch gesehen, schneller den Betrieb für einen Erziehungsurlaub verläßt? Oder häufiger mit kranken Kindern daheim bleibt? Soll er es der Gerechtigkeit zuliebe tun? Bei diesem Ansatz landen wir in einer überregulierten Gesellschaft, in der viele Gruppen miteinander darüber streiten, was ist Gerechtigkeit und was im Leben gerecht und ungerecht ist. Wir sind ja bereits dort angekommen – schau Dir nur unser perverses Steuersystem an, daß Unsummen für die Umverteilung aus der linken in die rechte Tasche und zurück verschlingt! Dabei geht es auch völlig anders, z.B. in Hong-Kong kosten Schulen zwar ca. 1000 USD/Kind/Monat, aber es gibt auch keine Lohnsteuern. Und die Stadt ist trotzdem moderner als NewYork.

Ich war früher ein Perfektionist und ich habe aufgehört, es zu sein, weil es sich nicht rentiert. Aber ich glaube, daß viele Menschen mit ihren Gerechtigkeitsvorstellungen es nicht begreifen, daß es sich nicht rentiert, Gerechtigkeit bis ins letzte Detail des Lebens herstellen zu wollen.

Zitat:
Zum einem ist es schlichtweg eine logische Sackgasse, wenn man meint das durch die Umverteilung innerhalb der Familie das Problem geringer wird.
Denn die Person die das Geld tatsächlich verdient, hat immer ein Druckmittel
Jain. Ich stimme Dir zu, daß eine finanzielle Abhängigkeit einer Beziehung nicht gut tut. Aber daß die mehr verdienende Person ein Druckmittel hat, ist illusorisch, denn wenn die weniger verdienende Person diesen Druck nicht akzeptiert, kann er auch nicht ausgeübt werden. Und gleich werden die Gehälter sowieso nie sein, allein schon weil für unterschiedliche Jobs in unterschiedlichen Firmen bei unterschiedlichen Erfahrungen unterschiedlich gezahlt wird.

Zitat:
Darüber hinaus ist es einfach wichtig zu begreifen, das es nicht darum geht jmd. eine Rolle aufzuzwingen, sondern das jeder die richtige Rolle für sich und auch den richtigen Zeitpunkt selbst bestimmen kann.
Sehe ich auch so, verstehe aber nicht, warum man dann als Feministin von der Gesellschaft mehr Geld für seine Arbeit verlangt, statt den Arbeitgeber davon zu überzeugen? Das ist auch ein Zwang, bloß versucht man, diesen jemand anders aufzulegen.

Zitat:
Man muss also nicht darüber streiten, was der bessere weg ist(den kann man ja privat für sich und seine Beziehung finden)sondern es geht darum das jeder die Möglichkeit hat das selbst zu bestimmen ohne an den sozialen Pranger gestellt zu werden.
Tue ich auch nicht, bloß wenn jemand seinen Weg selbst bestimmt, darf sie m.E. nicht verlangen, daß die Gesellschaft dafür die Kosten übernimmt, wie ich oft bei Feministinnen den Eindruck habe. Jammern über die Männer, die schlechte Vereinbarkeit von Kinder und Beruf und die geringeren Gehälter, - das ist keine Selbstbestimmung, sondern bleibt ein Jammern.

Danke zu Deinen Glückwünschen und eine gute Besserung!
Tester32 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30-10-2006, 18:12   #15
Auf Wunsch gelöscht
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Ab einem bestimmten Punkt , wird die Person die kein eigenes Geld verdient, den Druck aufgrund der Realität akzteptieren müssen.
Es ist ja leider keine Seltenhgeit das der Geldverdiener seine Situation ausnutzt.

Wobei sich das ganze um die gleichen Verdienstmöglichkeiten dreht.
Selbst wenn man wie du, mit dem statistischen Ausfall von Frauen argumentiert, wegen Erziehungsurlaub und kranker Kinder - so suggeriert das ja schon ganz klar deren Aufgabe.
Was ist aber mit den Frauen, die auf Kinder zugunsten der Karriere verzichtet haben - sollen die mit dem niedrigeren Gehalt dafür bestraft werden, das sie ja Kinder kriegen könnte?
Erinnert mich sehr an GEZ-Methoden


Oder mit der Frau die ihren Mann verloren hat und mit dem Job ihr Kind alleine durchbringen muss?
Es ging auch nicht um unterschiedliche Jobs in unterschiedlichen Firmen bei unterschiedlichen Erfahrungen unterschiedlich gezahlt wird, sondern die Forderung hält sich an die erwiesene Tatsache, das Frauen für den gleichen Job weniger bekommen.

Der Hinweis Frauen sollten lieber ihren Arbeitgeber überzeugen, als dieses recht von der Gesellschaft einzufordern und zu jammern - das ist Zynismus pur.

Leider werden diskriminierte Teile der Gesellschaft, oft nur erhöhrt wenn Sie sich laut auf ihr Recht beziehen.
Eine vorrherschende Meinung lässt sich eben nicht mal so eben diskutieren, die Geschichte zeigt uns in tausend Beispielen , das selbst die grösste Ungerechtigkeit oft gesetzlich festgelegt werden muss , um ein umdenken zu erreichen.
Als beispiel sei hier mal die Vergewaltigung in der Ehe beschrieben - da gab es lange Zeit keinen Handlungsbedarf, obwohl es ungerechter kaum sein kann.
Stichwort sexuelle Selbstbestimmung!
Hätten die auch erstmal Zuhause diskutieren sollen ,als ihr Recht von der Gesellschaft zu fordern.

Und zum Schluss,
Wenn eine Frau ihren Weg selbst bestimmt, dann denke ich, gibt es genug Frauen die Karriere und Kind vereinbaren müssen, weil der Mann nicht mehr da ist.
Dann hat es nichts mit Gejammere zu tun, das es schwer vereinbar ist, sondern zeigt einfach nur, das die aktuellen Rahmenbedingungen solchen Fällen nocht angepasst sind.
Das ist ja indirekt eine Bestrafung für sie und das Kind, dafür das die Beziehung nicht mehr existiert.

Letzten Endes, ist eine Gesellschaft aber auch immer nur so gut, wie ihre Mitglieder und die Bedingungen die diese vorfinden.
Und da es genügend alleinerziehende Mütter gibt, oder Frauen die einfach arbeiten wollen bzw. wir mit der Tatsache leben müssen das Beziehungen eben nicht mehr ein Leben lang halten - müssen wir uns, unsere Denkweise und unser System dieser Realität angleichen.


Das hat dann auch nichts, mit "Auf Kosten der Gesellscahft"zu tun, denn diese Menschen sind auch ein Teil der Gesellscahft - ein nützlicher und wichtiger! Also geht es darum ihnen faire Möglichkeiten zu bieten.
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Auf Wunsch gelöscht ist offline   Mit Zitat antworten
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