Brief einer Sekretärin an ihren chef...

[william hill]

Lieber Chef
Geben Sie mir niemals morgens Aufgaben. Tun Sie es nach 16.00 Uhr. Es ist immer schön, unter Druck zu arbeiten, ich liebe das!

Wenn es dringend ist, bitte unterbrechen Sie mich alle 10 Minuten, um zu sehen, wie weit ich bin. Das hilft wirklich. Oder noch besser, schauen Sie über meine Schulter und geben Sie mir Wärme, bis meine Ohren weh tun.

Gehen Sie bitte immer aus Ihrem Büro, ohne mir zu sagen wo Sie hin gehen.
Dies bietet mir die einmalige Chance meine Kreativität zu trainieren, wenn jemand nach Ihnen fragt.

Wenn meine Arme voller Akten, Kartons, Bücher etc. sind, machen Sie mir bitte NICHT die Tür auf. Ich muss lernen alleine zu arbeiten, falls Sie querschnittsgelähmt werden.

Wenn Sie mir mehr als eine Aufgabe geben, sagen Sie mir bitte nicht, welche Prioritäten ich setzen soll: ich bin Telepath!

Tun Sie bitte alles, um mich möglichst lange im Büro zu halten. Ich liebe es, hier zu sein und ehrlich gesagt habe ich auch keinen anderen Ort, an den ich sonst gehen könnte, noch irgend etwas anderes zu tun, was nicht an Ihrer Seite ist.

Wenn meine Arbeit Sie zufrieden stellt, behalten Sie es bitte für sich. Wenn es bekannt würde, könnte es der Grund für eine Hochstufung sein. Außerdem, wenn ich es nicht weiß, werde ich mich weiter anstrengen, damit es so wird.

Wenn meine Arbeit Sie nicht zufrieden stellt, lassen Sie es bitte die ganze Welt wissen. Ich bin begeistert davon, wenn mein Name der meistgenannte in sämtlichen Gesprächen ist. Aber sagen Sie es bitte nicht mir, es könnte meine Gefühle verletzen.

Wenn Sie besondere Anweisungen für eine bestimmte Aufgabe haben, schreiben Sie sie mir bitte nicht auf. Bitte sprechen Sie auch nicht davon, bis ich fast fertig bin. Wieso mich mit unwichtigen Informationen durcheinander bringen?

Stellen Sie mich niemals den Menschen vor, mit denen Sie ins Büro kommen. Ich habe kein Recht, irgend etwas zu wissen. In der Ernährungskette der Firma bin ich nur das „Plankton“.

Wenn Sie sich auf eine Person in der Zukunft beziehen, nutze ich meine psychischen Kräfte, um zu wissen, von wem Sie sprechen.

Seien Sie nur nett zu mir, wenn Ihre Haut in Gefahr ist oder die schlechten Resultate der Arbeit nur Sie in die Hölle schicken würden.

Erzählen Sie mir bitte all Ihre kleinen Probleme. Niemand sonst hat solche Probleme und es ist immer gut zu wissen, dass es Menschen gibt, die noch schlechter dran sind als man selbst. Besonders liebe ich die Geschichten über die vielen Steuern die Sie zahlen müssen, wenn Sie mal wieder eine Sondergratifikation für gute Mitarbeit erhalten haben.

Warten Sie bitte bis zum Jahresrückblick damit, mir zu sagen, was ich hätte anders machen sollen oder dass Sie Ihren Morgenkaffe ohne Milch trinken.
Qualifizieren Sie meine Arbeit als durchschnittlich und geben Sie mir höchstens eine Gehaltserhöhung, die die Inflationsrate ausgleicht.