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Alt 28-05-2004, 12:59   #1
PC-Oldie-Udo
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Question Wenn Menschen zu Kompost werden

28. Mai 2004

Wenn Menschen zu Kompost werden

Schwedin erfindet neue Form der Bestattung


Kaum zu glauben, dass diese Frau Leichen zu ihrem Geschäft gemacht hat. Susanne Wiigh hat ein freundliches Lächeln und blaue Augen, die unter einem kecken blonden Pony hervorlugen. Nein, pietätlos ist die Schwedin beileibe nicht. Als Biologin hat sie sich einfach eines Problems angenommen, über das nicht viel gesprochen wird. Bei herkömmlichen Bestattungen nämlich können die sterblichen Überreste die Umwelt belasten. Nun hat die Schwedin ein Verfahren zur ökologischen Beisetzung erfunden.

Das Leben Wiighs ist auf den Einklang mit der Natur ausgerichtet. Mit ihrer Familie wohnt sie auf der kleinen Insel Lyr vor der Südwest-Küste Schwedens. Dort betreibt sie den einzigen Laden des Eilands - mit Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau. In den Kreislauf der Natur will sie nun auch die sterblichen Überreste von Menschen wieder eingliedern.



Aus Menschen soll Kompost werden

Erd- und Feuerbestattungen verunreinigten das Grundwasser oder die Luft, erläutert die Biologin. Eine Seebestattung bringe das Ökosystem des Meeres durcheinander. "Ursprünglich hat die Natur vorgesehen, dass Verstorbene auf dem Boden liegen bleiben, von Tieren weggetragen und dann zu Erde werden."

In Kompost will Wiigh daher die Leichname von Menschen verwandeln. Auf den Humus könnten die Hinterbliebenen statt eines Grabsteins eine Gedenkpflanze setzen, stellt sie sich vor. "Die Pflanze wird zur schönsten Art, eines Verstorbenen zu gedenken. Wenn ein Vater stirbt, kann man sagen: Die gleichen Moleküle, aus denen Papa bestand, haben auch diese Pflanze zum Wachsen gebracht."

Bei dem von Wiigh entwickelten Verfahren wird der Körper des Toten in einer krematoriumsähnlichen Anlage bei einer Temperatur von minus 196 Grad in flüssigem Stickstoff schockgefroren und anschließend durch mechanisches Rütteln in grobkörniges Pulver verwandelt. Dieses wird dann getrocknet und von sämtlichen Überresten an Metallen befreit. Von einem 75 Kilo wiegenden Menschen bleiben so 25 Kilo feines, rosa-beiges Granulat übrig.

Dass dieses tatsächlich als Dünger verwendbar ist, kann man im Garten hinter Wiighs Haus sehen. Dort steht ein Rhododendron, der von ihrer verstorbenen Katze Tussan genährt wird.


"Ein ziemlich großes Geschäftspotenzial"

Was man als Hirngespinste einer Öko-Aktivistin belächeln könnte, hat handfestes wirtschaftliches Potenzial. Die Stadt Jönköping im Süden Schwedens hat bereits beschlossen, ihr altes Krematorium durch eine Anlage nach Wiighs Plänen zu ersetzen - nicht zuletzt, weil diese günstiger ist als ein Krematoriumsneubau, der rund zwei Millionen Euro kosten würde.

An der von Wiigh gegründeten Aktiengesellschaft Promessa AB hält AGA Gas, eine Tochterfirma des deutschen Industriegas-Unternehmens Linde, einen Anteil von 53 Prozent. AGA half auch bei der Entwicklung des Gefrierprozesses. Firmensprecher Olof Källgren glaubt, dass die Idee ein "ziemlich großes Geschäftspotenzial" bietet. Auf ihre Erfindung hat Susanne Wiigh bereits Patente in 35 Ländern angemeldet. Demnächst wird voraussichtlich eine Anlage in den Niederlanden errichtet. Auf rege Nachfrage hofft die Unternehmerin aus umweltbewussten Ländern wie Norwegen, Großbritannien und Deutschland - nicht zu vergessen moslemische Länder, in denen die Religion Einäscherungen verbietet.


Designer entwerfen Behältnisse

60 Arbeitsstunden pro Woche widmet Wiigh mittlerweile ihrer Firma. Selbst die schwedische Kirche scheint der Methode der Biologin nicht abgeneigt zu sein: Sie hält fünf Prozent der Anteile an Promessa. Derweil haben schwedische Designer schon erste Entwürfe für die Behältnisse vorgestellt, die kleiner als Särge, aber größer als Urnen sein müssen. Die Stockholmer Uni-Absolventin Linda Järned hat zwei Modelle entworfen: eins aus Filz nach Art eines chinesischen Papierdrachens und eins aus Sperrholz und Leinen.

Für Susanne Wiigh steht fest, dass sie wie ihre Katze eines Tages in einem Rhododendron aufgehen möchte. Ein weiß blühender soll es sein.

http://www.n24.de/boulevard/nus/?a2004052715461141491


hmmm, das muß ich erst mal ein wenig sacken lassen
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Udo

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Alt 28-05-2004, 13:04   #2
saida
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des ist gut....kann saida endlich mal auf gesunde art ihre leiche im keller entsorgen
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Alt 28-05-2004, 13:08   #3
PC-Oldie-Udo
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@Saida, es sind aber nicht die Aktienleichen gemeint, nur damit wir uns richtig verstehen
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PC-Oldie-Udo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28-05-2004, 13:27   #4
saida
Gast
 
Beiträge: n/a
...aaber udo...das würde doch dem kompost einen bitteren nachgeschmack verleihen...und auch regenwürmer haben ihren stolz ....
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