D as Weiße Haus hat im Entwurf für den US-Umweltschutzbericht alle Hinweise auf Gesundheits- und Umweltgefahren durch Klimawandel rigoros streichen lassen. Das geht aus internen Dokumenten der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA hervor, die den Bericht noch vor dem Amtsende von Behördenleiterin Christie Whitman am 27. Juni veröffentlichen will. Über die von Washington durchgesetzten Änderungen berichtete am Donnerstag auch die Zeitung „New York Times“.
Demokratische Senatoren, darunter die Präsidentschaftsbewerber Joseph Lieberman und Bob Graham, warfen dem Weißen Haus daraufhin vor, den Bericht entsprechend den skeptischen Ansichten von Präsident George W. Bush zum Klimawandel „frisiert“ zu haben. Sie forderten Bush auf, die Verantwortlichen dafür zur Ordnung zu rufen. Der nach monatelangen Verhandlungen zwischen EPA und Weißem Haus herausgekommene Entwurf stelle „die Fähigkeit und Autorität der EPA in Frage, einen wissenschaftlich neutralen Bericht zu veröffentlichen.“
In einem internen Memorandum von EPA-Mitarbeitern vom 29. April hieß es, die vom Weißen Haus durchgesetzten Änderungen „repräsentieren nicht länger den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel“. Das Dokument sei für die Behörde peinlich. Den Dokumenten zufolge bestand das Weiße Haus auf erhebliche Änderungen und Streichungen entsprechender Passagen; zudem wird betont, dass es im Zusammenhang mit der Diskussion über von Menschen verursachte Klimaveränderungen viele Ungewissheiten gebe.
Die EPA habe schließlich nachgegeben, damit der Bericht mit seinen Feststellungen über die Umweltgefährdung durch Luftverschmutzung und den Zustand der Trinkwasserversorgung veröffentlicht wird.
Den EPA-Papieren zufolge wurde unter der Überschrift „Globale Fragen“ der Satz entfernt: „Klimawandel hat globale Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und Umwelt.“ Mehrere wissenschaftliche Arbeiten haben diese Sorgen thematisiert. In der redigierten Fassung heißt es, Klimawandel „könnte tief greifende Auswirkungen haben“, andererseits gebe es noch viele Ungewissheiten auf diesem Gebiet.
Ferner wurde ein Hinweis mitsamt einer Grafik auf eine Studie von 1999 entfernt, derzufolge die Temperaturen im vergangenen Jahrzehnt verglichen mit den 1000 Jahren davor drastisch gestiegen sind. Stattdessen wird eine vom Amerikanischen Petroleum-Institut finanzierte Studie zitiert, die diese Zahlen anzweifelt.
20.06.03, 11:45 Uhr
http://focus.msn.de/G/GP/GPA/gpa.htm?snr=121416
Das Bush nicht viel von Klimaschutz hält, wissen wir bereits, weil er das Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnet hat. Jetzt wird das Volk auch noch für dumm verkauft. 
USA: Bush-Regierung ignoriert Klimawandel
