70 Kilo schwerer Tumor entfernt
Diät und regelmässiges Workout nützten bei Linda Rittenbach nichts: Die übergewichtige Amerikanerin verlor kein Gramm. Tatsächlich war nicht das Essverhalten der Grund für die Gewichtszunahme der Frau.
Nur eine Operation konnte Linda Rittenbach helfen. Schon seit vielen Jahren kämpfte Linda Rittenbach mit ihrem Gewicht. Ein Kampf, den sie nur verlieren konnte - wie sie heute weiss.
«Ich wurde dicker, dicker und immer dicker», seufzt die Mutter von zwei Kindern. «Sogar mehrere Ärzte habe ich aufgesucht - ohne Erfolg. Man hat mir nur geraten, dringend abzunehmen, denn ich sei zu fett», erzählt Rittenbach.
Sport und Diät halfen nichts
Statt zu resignieren gab sich Rittenbach alle Mühe, an Gewicht zu verlieren. Sie versuchte es mit diversen Diäten, schwitzte beim Sport - ohne Erfolg. Nach zahllosen Versuchen wurde ihr sogar ein operativer Eingriff empfohlen, um den Fettablagerungen am Körper Herr werden zu können. Doch Rittenbach lehnte ab: «Irgend etwas in mir sagte: ‹Nein, tu es nicht›», erzählte sie gegenüber «msnbc.com».
Ein Arztwechsel brachte Klarheit
Als sich bei Rittenbach grippeähnliche Symptome bemerkbar machten, suchte sie einen anderen Arzt auf. Dieser stellte der Mutter aus dem Bundesstaat Oregon eine überraschende Diagnose: Die Patientin trug einen 140 Pfund schweren, bösartigen Tumor in sich - eine seltene Variante des Liposarcoms. Wahrscheinlich wuchs das Krebsgeschwür bereits seit 15 oder sogar 20 Jahren im Bauch der Frau.
Für Rittenbach ein Schock: «Mein Arzt stellte mich vor die Wahl: Ich könne einer Operation zustimmen - somit beliefen sich meine Überlebenschancen auf 20 Prozent. Ohne Eingriff wäre die Chance gleich null. Natürlich entschied ich mich für die Operation».
Innerhalb von zwei Monaten wurde die Krebspatientin drei Mal operiert. Teile des Tumors wurden in Redmond und im Unispital von Portland entfernt.
Die Operationen gestalteten sich äusserst schwierig: Um den Tumor entfernen zu können, mussten die Chirurgen beide Nieren entnehmen - eine konnte wieder «eingesetzt» werden. Das andere Organ wurde so stark beschädigt, dass das Implantieren nicht mehr in Frage kam.
Dr. George Tsai konnte kaum glauben, was er sah, als er das riesige Geschwür in Linda Rittenbachs Bauch entdeckte. «Ein Tumor, der sich im Bauchraum um die Organe herumwickelt, ist äussert selten», erklärt der Mediziner vom St. Charles Medical Center in Redmond, USA.
Sich nicht mit jeder Erklärung zufrieden geben
Tsai rät Patienten, sich nicht mit jeder plausibel klingenden Erklärung eines behandelnden Arztes zufrieden zu geben: «Wenn der Befund einfach keinen Sinn ergibt und die Beschwerden über einen längeren Zeitraum nicht verschwinden, sollten Patienten der Ursache unbedingt auf den Grund gehen.»
Quelle:
http://www.20min.ch/gesundheit/news/story/25277224
Eine Frau war nicht zu dick - 70 Kilo Tumor umwickelte die Organe
