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Alt 26-11-2008, 21:50   #1
simplify
letzter welterklärer
 
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Registriert seit: Jul 2002
Ort: Chancenburg, Kreis Aufschwung
Beiträge: 35.728
alle jahre wieder

Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt
Tausend Kindlein stehn und schauen,

Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heilges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigts wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!


Joseph von Eichendorff (1788 - 1857)


__________________


Der ideale Bürger: händefalten, köpfchensenken und immer an Frau Merkel denken
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Alt 26-11-2008, 21:51   #2
OMI
Gründungsmitglied
 
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Registriert seit: Sep 2000
Ort: Bayern
Beiträge: 82.747
Komme heute heim - und sehe den Garten mit Lichtern erleuchtet - der Advent ist da...
__________________
Schöne Grüße
OMI
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Alt 28-11-2008, 07:13   #3
william hill
TBB Family
 
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Registriert seit: Mar 2003
Ort: NRW und Spanien
Beiträge: 2.690
Alle Jahre wieder...

Ich versuche mal bei der Überschrift zu bleiben.
Die Advents- und Weihnachtszeit, es wird merklich kälter draußen, der erste Schnee war auch schon so ziemlich bei jedem und wir erfreuen uns am kollektiven Eiskratzen, wenn wir morgens mit dem Wagen los müssen.

Die Werbung im TV wird zunehmend von "Jinglebells--Geklingel" untermalt, ebenso jeder zweite Song des Jahres, etwas vom Tempo runtergedreht und Schlittengebimmel - let's make a Christmas-Song!

Die ersten Weihnachtsmärkte öffnen ihre Pforten und laden zum Bummel mit anschließendem Glühweinbesäufnis ein, warum auch nicht, das haben wir uns ja wohl verdient.

Auch in den Wohnungen wird es nun zunehmend weihnachtlicher, es riecht nach Tanne und auch in den Fenstern erstrahlen die Weihnachtsbeleuchtungen, teils dezent, teils aber auch in herrlich bunten Farben, kreischend in den Ampelfarben rot-gelb-grün, nur schneller wechselnd dank Lauflicht, zwischendurch die Reihenfolge und den Rhytmus ändernd. Da frage ich mich wirklich, wie die Leute das in den Wohnungen aushalten, mich würde das irre machen.

Geht man am Abend noch mal eine Runde um den Häuserblock sieht man aus den Schornsteinen der Häuser den Rauch aufsteigen, auch riecht es nach verbranntem Kaminholz.

Nur was fällt uns zu dieser Zeit noch auf, nimmt so langsam an Penetranz zu, dass man sich schon beinahe erdrückt bis genötigt fühlt? Die schon an Bettelei grenzenden Spendenarien aller Instiitute, die es sich nur erlauben dürfen.

Jede Plakatwand schreit es uns entgegen, dass der kleine Nbala nun keine Eltern mehr hat und Balele niemals einen Schulabschluss schaffen wird, wenn wir denn nun nicht sofort so tief in die Tasche greifen, dass wir dabei das Futter aus der Jacke reißen. Ein anderes Bild dieser Spendenbettler zeigt ebenfalls ein -so wird es wenigstens suggeriert - krankes Kind, mit dem hübschen Untertitel: "Auf Wiedersehen, Mama!"
Warum steht da nicht schlicht und ergreifend: "Spende, los aber schnell!"

Selbst Pampers singt es in der Werbung, je Windel spenden wir eine Ration Impfserum, kauft Pampers.
Was man damit anfangen soll, so man nicht über Kleinkinder im Bedarfsalter verfügt, bleibt jedoch aussen vor.

Konnte man seine Augen grad noch von diesen Plakaten fern halten und schnell genug den Radiosender im Auto wechseln, wenn da für Patenschaften in Schwarzafrika geworben wird, erwartet einen zu Hause eine Papierflut im Briefkasten wie am Wochenende, wenn die Supermärkte um unsere (Kapital-)Gunst buhlen und ihre Produkte feilbieten. Hier sind es dann von Unicef die alljährlichen Weihnachtskarten, die (versehen mit dem passenden Überweisungsträger) unaufgefordert den Briefkasten schwängern, etliche Geldsammelinstitute für Krisengebiete in der ganzen Welt, und natürlich darf das Rote Kreuz nicht fehlen, in der Vorweihnachtszeit braucht man halt etwas mehr Geld als sonst übers Jahr.

Und genau das ist mein Eindruck, frage mich wirklich was dahinter stecken mag, dass genau zur Weihnachtszeit die Werbung für Spenden derartig zunimmt, dass es schon bald an eine Freude grenzt, dieser Penetranz zu strotzen und NICHT zu spenden, böse grinsend die Unicef-Karten doch zu Weihnachten zu verschicken, ohne sie zu bezahlen.

Was ist im laufenden Jahr, wird da kein Geld benötigt? Ist es a), weil gerade Weihnachtsgeld gezahlt wurde, der Kontostand etwas entspannter ist als noch im Oktober und man einen Hunderter vielleicht nicht so vermisst? Oder doch eher b), weil man in der besinnlichen Zeit eher daran denkt, 10 Euro zu spenden, so für's gewissen, wenn am heiligen Abend der Tisch reichlich gedeckt ist und eine 10-Kilo-Gans die Mitte schmückt, um uns danach die Bäuche zu füllen, bis nur noch ein Kräuterschnaps Rettung bringen kann? Die Geschenke im gefühlten Wert von gesamt etwa 12.000 Euro unterm Tannenbaum schon ausgepackt sind und nun ihr Dasein fristen, neben etwa 27 Kilo Geschenkpapier und 4,3 Kilometer Schleifenband.

Wenn man dann durch das Fenster nach draußen blickt, die zweite Flasche Chateau le Püff von Feinkost Albrecht entkorkt und den Bauch haltend einen kleinen Rülpser von sich gibt, ja dann muss man kein schlechtes Gewissen mehr haben.

Die Spendeneinsammelinstitute hingegen erfreuen sich ebenfalls der Weihnachtszeit, wenn sie auf die Kontostände blicken, reicht das Geld doch nun wieder für die nächsten 9-10 Monate, um hunderten von Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. Auch reicht es, um eine Arztstation in Namibia zu bauen oder eine Schule im Kongo wieder aufzubauen. Aber es reicht auch für die neue Ferienimmobilie in Naples / Florida, den 911er in der Garage, die Rolex für die Gattin unterm Weihnachtsbaum und dazu noch reichlich Kleingeld für das kommende Jahr. So lässt es sich nämlich auch leben.

Wie viele schwarze (sorry, nicht bezogen auf irgendeine Hautfarbe) Schafe sich darunter tummeln, das mag niemand schätzen können, sicher ist jedoch, dass auch genügend darunter sind.

Ich halte es wie jedes Jahr und werde in der Weihnachtszeit nichts spenden, aber an alle Spendenbedürftige denken. Und wenn ich der Meinung bin irgendjemanden helfen zu müssen, muss ich nicht bis zum Weihnachtsfest warten.
__________________
have a nice day

wh
william hill ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30-11-2008, 09:30   #4
MANKOMANIA149
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Registriert seit: Apr 2002
Ort: Esslingen a.N. (bei STUTTGART)
Beiträge: 65.877
Thumbs up

@ william hill ....für dich...... und für alle die spanisch können oder ab und an in Spanien sind.......


Nochebuena
(Weihnachts-Lied in Spanisch)


Pastores y pastoras,
abierto está el edén.
¿No oís voces sonoras?
Jesús nació en Belén.

La luz del cielo baja,
el Cristo nació ya,
y en un nido de paja
cual pajarillo está.

El niño está friolento.
¡Oh noble buey,
arropa con tu aliento
al Niño Rey!

Los cantos y los vuelos
invaden la extensión,
y están de fiesta cielos
y tierra
y corazón.

Resuenan voces puras
que cantan en tropel.
Hosanna en las alturas
al Justo de Israel!

¡Pastores, en bandada
venid, venid,
a ver la anunciada
Flor de David!
Amado Nervo

Geändert von MANKOMANIA149 (30-11-2008 um 09:34 Uhr)
MANKOMANIA149 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06-12-2008, 14:30   #5
tina
TBB Family
 
Benutzerbild von tina
 
Registriert seit: Dec 2005
Ort: worms
Beiträge: 20.117
ich wünsch euch allen einen schönen
nikolaustag

__________________
stelle keine frage,
wenn du nicht weißt,
was du mit der antwort willst.
tina ist offline   Mit Zitat antworten
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