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Alt 13-08-2003, 10:09   #1
Stefano
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Benutzerbild von Stefano
 
Registriert seit: Aug 2000
Ort: Hessen
Beiträge: 8.226
Thumbs up Eine Geschichte zum Nachdenken!

hola,

hab das mal gemobst...da ich die gedanken bzw. geschichte sehr...sehr interessant finde!

DENK MAL DRÜBER NACH!!!!

Wir haben`s geschafft....!
Kaum zu glauben, aber es ist so. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft,
speziell was der Gesetzgeber und die Bürokraten, die Medien und die
Informationsgesellschaft uns täglich vorbeten und verbieten, müssten wir
alle, die in den Sechzigern bis Anfang der Achtziger aufgewachsen sind,
längst tot sein.
Unsere Kinderbetten waren mit bleihaltigen Farben bemalt und Formaldehyd
sickerte aus jeder Pore. Ganz zu schweigen vom Tapetenleim, dem Kleber des
Linoleums oder den PVC-Dämpfen des Stragula. Wasserfeste Filzstifte hatten
Ausdünstungen die benebelten und wer erinnert sich noch an den leicht
salzigen Geschmack des abzuleckenden Tintenkillers? Steckdosen,
Medizinflaschen, Schranktüren und Schubladen waren noch nicht kindersicher.
Messer, Schere, Gabel und Licht wurden uns zwar verboten, aber meistens
mussten wir uns erst einmal daran verletzten um es zu glauben. Unsere
Fahrräder, Roller und Rollschuhe fuhren wir ohne Schützer und Helme. Die
Risiken per Anhalter in den nächsten Ort zu fahren waren uns unbekannt!

Zum Thema Auto erinnere ich mich weder an einen Sicherheitsgurt, noch an
Airbags, ABS oder ähnliche Sicherheitsvorrichtungen im Wagen meines Vaters.
Man saß zwar hinten, aber an einem heißen Sommertag gab es doch nichts
schöneres als seinen Kopf aus dem Fenster (das man damals noch komplett
runterkurbeln konnte) des fahrenden Autos zu stecken und sich den Fahrtwind
ins Gesicht blasen zu lassen, daß man kaum noch Luft bekam. Wasser haben wir
direkt aus dem Gartenschlauch getrunken und nicht aus einer Flasche.
Wahnsinn! Wir aßen fettige Schmalznudeln und frischgebackenes Brot mit
fingerdick Butter drauf, dazu gab es überzuckerte Limonaden oder künstlich
gefärbtes Tri Top. Fett geworden sind wir deswegen nie, weil wir immer
draußen waren.

Wir haben zu fünft aus einer Limoflasche getrunken und es ist tatsächlich
keiner daran gestorben. Wir haben stunden- und tagelang an Seifenkisten oder
ähnlichen Gefährten geschraubt, die wir aus rostigem Schrott und
splitterigem Holz konstruiert hatten. Dann sind wir den Hügel damit
runtergebrettert nur um festzustellen, daß wir die Bremsen vergessen
hatten. Nachdem wir ein paar Mal in der Böschung gelandet waren, haben wir
gelernt auch dieses Problem zu lösen. Wir gingen in der Früh raus und haben
den ganzen Tag gespielt, höchstens unterbrochen von Essenspausen und kamen
erst wieder rein, als es dunkel wurde und man den Fußball nicht mehr richtig
sehen konnte. Wir waren nicht zu erreichen. Keine Handys!Wenn es regnete
spielten wir bei Freunden Monopoly oder Mensch ärgere dich nicht, Mühle oder
Dame und bauten mit Matchbox Autos ganze Städte auf. Wir hatten weder
Playstations oder Nintendo, X-Boxen oder Videospiele, keine PCs, keine 50
Fernsehkanäle oder Surround Anlagen.Ins Kino zu gehen war ein Ereignis, für
das man sich herausputzte und das einem vor Vorfreude den Magen kribbeln
ließ.

Es gab noch Vorfilme, die immer eine Überraschung waren, weil keiner
wußte was zu erwarten war und wenn zufällig ein Donald Duck oder Micky Maus
Film dabei war, hatte man das ganz große Los gezogen.
Wir hatten Freunde! Wir gingen raus und haben uns diese Freunde gesucht. Wir
haben Fußball gespielt mit allem was sich kicken ließ und wenn einer einen
echten Lederball hatte war er der King und durfte immer mitspielen, egal wie
schlecht er war. Um im Verein mitspielen zu dürfen gab es Aufnahmeprüfungen,
die nicht jeder bestanden hat. Wer es nicht geschafft hat, lernte mit der
Enttäuschung umzugehen.Wir spielten Völkerball bis zum Umfallen und manchmal
tat es weh, wenn man abgeworfen wurde. Wir sind von Bäumen und Mauern
gestürzt, haben uns geschnitten, aufgeschürft und haben uns Knochen
gebrochen und Zähne ausgeschlagen. Wir hatten Unfälle! Es waren einfach
Unfälle an denen wir Schuld waren. Es gab niemanden, den man dafür
verantwortlich halten konnte und vielleicht sogar noch vor den Kadi zerrte.

Wer erinnert sich noch an Unfälle? Unsere Knie und Knöchel waren von
Frühjahr bis Herbst lädiert und ein Schienbein ohne blaue Flecke gab es
nicht. Wenn wir uns an Brennesseln gebrannt haben, oder uns eine Mücke
gestochen hatte, haben wir entweder drauf gespuckt, oder den Nachbars Hund
drüber lecken lassen oder drauf gepinkelt. Geholfen hat alles. Wir haben
gestritten und gerauft, uns gegenseitig grün und blau geprügelt und gelernt
damit zu leben und darüber weg zu kommen. Wir haben Spiele erfunden mit
Stöcken und Bällen, haben mit Ästen gefochten und Würmer gegessen. Und
obwohl es uns immer wieder prophezeit wurde, haben wir kaum ein Auge
ausgestochen und die Würmer haben auch nicht ins uns überlebt. Wir sind zu
einem Freund geradelt, haben an der Tür geläutet und sind dort geblieben nur
um mit ihm zu reden. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere, also
haben sie eine Klasse wiederholt. Sie sind nicht durchgefallen, sondern
wurden von den Lehrern einfach zurückgestuft. Zensuren bei Proben wurden nie
manipuliert, egal aus was für Gründen. Wir waren für unsere Aktionen selbst
verantwortlich.

Konsequenzen waren immer zu erwarten, wenn wir Scheisse
gebaut hatten. Der Gedanke, daß ein Elternteil uns rausklopft wenn wir mit
dem Gesetz in Konflikt geraten waren, war undenkbar. Im Gegenteil, die
Eltern stellten sich auf die Seite des Gesetzes.
Stellen Sie sich das einmal vor! Unsere Generation hat einige der größten
Enterpreneure und Erfinder hervorgebracht. Die letzten 50 Jahre waren eine
wahre Explosion an Innovationen und Ideen. Wir hatten Freiheit und
Zwang,Erfolg und Misserfolg. Verantwortung und Konsequenz. Und wir haben
gelernt damit umzugehen. Erinnere Dich daran, wie Du aufgewachsen bist und
Du wirst sehen, was unseren Kindern heute fehlt. Als die Eltern einmal ein
Auge zudrückten,anstatt die Kinder mit übergroßer Vorsicht zu erdrücken !
Unsere Eltern trauten uns zu die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Meistens hat es geklappt. Die paar Mal, die daneben gingen zählen wir zu
unseren Lebenserfahrungen.
__________________
Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!

Geändert von Stefano (13-08-2003 um 16:46 Uhr)
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Alt 13-08-2003, 10:28   #2
nokostolany
Chartspezi & Moderator
 
Benutzerbild von nokostolany
 
Registriert seit: Nov 2000
Beiträge: 24.111
Thumbs up

wow.....wie wahr wie wahr....woher kennt der mein leben ?

alles richtig....und wenn ich das lese frage ich mich auch "WIE KONNTE ICH DIESE WILDE ZEIT ÜBERLEBEN ?"
__________________
gruß
Nok




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