Ein Vater, der seine dreijährige Tochter vier Stunden allein in einem Berliner Strandbad zurückgelassen hat, muss ein Jahr ins Gefängnis. Der 41-Jährige wurde am Freitag vom Amtsgericht Berlin-Tiergarten wegen Verletzung der Fürsorgepflicht verurteilt. Der Vater hatte das Kind am 1. Mai 2005 unbeaufsichtigt zurückgelassen, um im Fitness-Studio zu trainieren. Die Polizei hatte das Mädchen nach Hause zur Mutter gebracht.
Das Gericht sprach von grobem Fehlverhalten des vorbestraften Vaters. Der arbeitslose Elektriker habe sein Kind, das nicht schwimmen konnte, in Todesgefahr gebracht. Das Verhalten sei völlig unverantwortlich. Der Vater hatte im Prozess gesagt, er habe die Gefahr nicht erkannt. Er habe das Mädchen in einem eingezäunten Spielbereich zurückgelassen, es tue ihm sehr leid.
Eine Strafe mit Bewährung kam für das Gericht wegen zehn Vorstrafen des Mannes nicht in Betracht. Neben neun Geldstrafen hatte der Mann zuvor bereits 18 Monate Haft mit Bewährung wegen Betruges bekommen. Ohne seine aufrichtige Reue hätte er dieses Mal zwei Jahre Haft bekommen, sagte die Richterin.
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Vater lässt Dreijährige allein im Schwimmbad
