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Alt 29-01-2008, 09:24   #1
Sofix
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Unhappy Von Verwandten eingefädelte Kinderheirat endet vor Gericht in Augsburg

Diese Einstellung zur Ehe kommt aus einem anderen Kulturkreis. Für einen Westeuropäer muten sie unverständlich und archaisch an: Die Tochter habe das Elternhaus in einem Brautkleid verlassen, zurückkommen könne sie allenfalls in einem weißen Leinentuch zum Begräbnis, hieß es von den Eltern an eine junge Frau. Wiederholt wurden diese Sätze gestern in einem Prozess vor der Jugendkammer des Augsburger Landgericht.

Eine Sozialarbeiterin gab als Zeugin wieder, was ihr eine junge Türkin über ihren Hilferuf daheim bei ihren Eltern erzählt hatte. Nicht zum ersten Mal hatte sie ihrer Mutter am Telefon geklagt, ihr Mann würde sie schlagen und auch die Kinder misshandeln. In der Anklage steht, dass die Frau mehrmals vergewaltigt worden sei. Einmal soll ihr Mann sie wie einen Hund an der Leine mit einem Gürtel durch die Wohnung geführt haben. Jetzt sitzt der 33-Jährige unter dem Vorwurf der Vergewaltigung, Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen auf der Anklagebank. Er will sich zu den Vorwürfen nicht äußern.

Hochzeit im Alter von 16 Jahren

Es war eine Kinderheirat gewesen, eingefädelt unter Verwandten, als das Paar 1990 in der Türkei heiratete. Sie war gerade erst 16 Jahre, er nur unwesentlich älter. Ende der 90er Jahre, beide lebten in Königsbrunn, wurde das Jugendamt das erste Mal auf die junge Familie aufmerksam. Beide seien einfach mit der Erziehung ihrer beiden Mädchen - 1995 geborene Zwillinge - und des zwei Jahre älteren Sohnes überfordert, berichtete die Zeugin. Hinzu kamen finanzielle Probleme.

Drei Jahre besuchte die Sozialarbeiterin, selbst türkischer Herkunft, die Familie. Einmal musste sie die verletzte Ehefrau ins Krankenhaus nach Haunstetten begleiten. Schon weil die junge Frau allein nicht zurecht kam. Sie spricht kein Wort deutsch. Als der Vater ein Mädchen mit dem Messer verletzte, drohte der Allgemeine Sozialdienst den Eltern, die Kinder wegzunehmen.

Aussagen auf Videofilm

Die drei Kinder, heute 14 und zwölf Jahre alt, mussten gestern nicht vor Gericht erscheinen. Die Kammer sah sich ihre Aussagen, die sie vor einer Ermittlungsrichterin gemacht hatten, im Videofilm an. Darin berichten der 14-Jährige und seine beiden Schwestern von drakonischen Strafmaßnahmen des Vaters. Immer dann, wenn sie zu laut waren oder sich gestritten hatten. Mal sei es nur eine "Watschn" gewesen, mal hätte es Schläge mit Stock oder Gürtel gegeben.

Anklage: Kindern in den Mund gespuckt

Auch kam es vor, dass der Vater sie stundenlang auf dem Boden knien ließ. Besonders eklig sei es gewesen, berichteten alle drei Kinder, wenn der Vater ihnen unter Zwang den Mund geöffnet hätte und hineinspuckte. Anschließend liefen sie dann zur Toilette, mitunter übergaben sie sich. Der Prozess ist auf mehrere Verhandlungstage angesetzt. Ehefrau und die drei Kinder treten als Nebenkläger auf.

Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/...geid,4490.html
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Gruß Sofix
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