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Alt 21-06-2005, 14:06   #1
Stefano
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Unhappy Die Stadt der toten Töchter...

...Seit 1993 wurden in Ciudad Juárez in Mexiko an der Grenze zur usa... mindestens 370 Frauen ermordet ohne daß die Polizei e.c.t. energisch dagegen vorgeht. Bei den Frauen handelt es sich um lange schwarzhaarige Mädchen, Alter ab 8 beginnend...die Alle aus dem armen Teil der Stadt stammen. Viele wurden sexuell mißbraucht und einfach tot auf die Starßen geworfen. Dahinter soll sich eine Organisation verbergen zu der auch Politiker...Polizisten...usw. gehören...die u.a.Filme herstellen wo der Mißbrauch und die Tötung der Mädchen aufgezeichnet und dann als Video teuer verkauft wird. Und niemand schreitet ein...da Korruption an der Tagesordnung ist.

Hab die Korruption bei meinem Aufentahlt in Mexiko auch oft mitbekommen...aber das dieses so ausartet...unfaßbar

dazu vom ndr:
Die NDR/ARTE-Produktion „Die Stadt der toten
Töchter“ wird mit dem „Marler Fernsehpreis für Menschenrechte 2005“
der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai)
ausgezeichnet. Der Preis wird am 21. Mai zum dritten Mal in Marl
vergeben und ehrt Beiträge, die sich in besonderer Weise mit dem
Thema Menschenrechte befasst haben. Die ARTE-Redaktion des NDR erhält
den Preis in der Kategorie Dokumentation Ausland. Redakteurin der
Produktion ist Ulrike Dotzer.

Aus der Begründung der Jury: „Wir vergeben den Preis an einen
Filmbeitrag, der die Verhältnisse in der nordmexikanischen Grenzstadt
Ciudad Juarez aufhellt, in der seit vielen Jahren 370 Mädchen und
junge Frauen „verschwanden“ und ermordet wurden, ohne dass Polizei
und Staatsanwaltschaft einen Anlass sahen, nach den Tätern zu suchen.
Der Film trug sicher mit dazu bei, dass ai in der Frauenkampagne
große Unterstützung durch die Bevölkerung in Deutschland erhielt.“

Die Autoren Jutta Pinzler und Matthias Franck zeichnen das Porträt
einer Stadt, in der das menschliche Leben offenbar keinen Wert,
geschweige denn Schutz genießt – zumal, wenn es weiblich ist. Sie
haben mit Betroffenen, aber auch mit Vertretern von Behörden und
Regierung gesprochen. Sie zeigen eine Stadt in der Dritten Welt, in
der die sozialen Strukturen zerstört sind und in der Rechtlosigkeit
und Unmoral herrschen.
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
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Alt 21-06-2005, 14:23   #2
romko
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Kaum zu glauben!

Aber: Da zeichnet amnesty international wen aus aber was haben die dagegen getan?
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Alt 21-06-2005, 14:39   #3
Stefano
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Ich weiß nicht in wie weit die da involviert sind ...habe mal Informationen direkt aus Mexiko von meinen Freunden erbeten!
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Alt 21-06-2005, 14:48   #4
romko
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Wenn die Polizei nix dagegen tut liegt natürlich der Verdacht nahe, dass die mit involviert sind ...


Manchmal glaub ich wirklich Nitzsche hatte doch recht ....
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Alt 21-06-2005, 15:44   #5
Stefano
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Ich kann nur von damals berichten...ohne Bestechung der Polizei lief leider nichts. Aber diese Erfahrung durfte ich auch noch in anderen Ländern erleben
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Alt 21-06-2005, 21:02   #6
Stefano
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Unhappy

Die Stadt der toten Töchter

Sie waren jung, schlank, trugen langes, schwarzes Haar, und fast alle kamen aus armen Familien: die ermordeten Mädchen von Ciudad Juárez. Amnesty International geht davon aus, dass in der mexikanischen Grenzstadt in den letzten zehn Jahren 370 junge Frauen umgebracht wurden.

Eine endlose Mordserie in Mexiko
Die mexikanische Menschenrechtsorganisation spricht von über 4.000 Vermissten. Meist verschwinden die Mädchen auf ihrem Weg zu oder von der Arbeit in einer der "Maquílas", einer der internationalen Fabriken. Manchmal werden die Opfer verstümmelt und gefoltert, fast immer vergewaltigt.

Ermordete ohne Lobby
Der Aufklärungswille seitens der Behörden schien jahrelang nicht zu existieren. Ermittlungen wurden unseriös geführt, Indizien gingen verloren. Die Ermordeten hatten keine Lobby und ihre Verwandten nicht die nötigen Mittel, der Polizei Druck zu machen.

Eine Spirale aus Vertuschung und Folter
Immer wieder nimmt die Regierung vermeintliche Mörder fest, doch bis heute ist niemand rechtskräftig verurteilt. Geständnisse wurden nachweislich unter Folter erzwungen und von Richtern trotzdem akzeptiert. Journalisten und Anwälte, die Ermittlungsfehler an die Öffentlichkeit bringen, wurden entführt oder umgebracht.

Wer sind die Täter?
Über die Frage nach den Tätern gibt es verschiedene Spekulationen: Sind einflussreiche Personen der Oberschicht und der Drogenmafia verantwortlich? Oder Produzenten von "Snuff-Movies", Filmen, in denen reale Morde gezeigt werden? Reisen Mörder nur zum Töten nach Ciudad Juárez? Ist die Globalisierung dafür verantwortlich? Spielt die Grenze zu den USA eine Rolle, da sie Schauplatz der organisierten Kriminalität ist? Selbst das Gerücht von Organhandel steht im Raum.

Rechtlosigkeit und Unmoral
Die Autoren Jutta Pinzler und Matthias Franck zeichnen das Porträt einer Stadt, in der das menschliche Leben offenbar keinen Wert, geschweige denn Schutz genießt - zumal, wenn es weiblich ist. Sie haben mit Betroffenen, aber auch mit Vertretern von Behörden und Regierung gesprochen. Sie zeigen eine Stadt in der Dritten Welt, in der die sozialen Strukturen zerstört sind und in der Rechtlosigkeit und Unmoral herrschen. q: ndr
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Alt 22-06-2005, 17:48   #7
Dessi
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Autoren? Es gibt Bücher zum Thema?

Vor einigen Jahren stieß ich in der Brigitte (jaja...lag beim Arzt rum ) auf einen Artikel über Juarez und die femicides.

Seitdem interessiert mich das Thema sehr, aber ich konnte bisher nur ein Buch recherchieren: "Harvest of women" von Diana Washington Valdez. Gibt es da jetzt etwas auf deutsch?

Die Band At the Drive In hat ein Lied über die femicides in Juarez geschrieben: "Invalid litter dept."

Merkwürdigerweise hat dieses Thema nie eine breite Medienresonanz erfahren. Aber das mag wirklich mit der "Deckel-drauf"-Politik vor Ort zusammenhängen.

Zu Deiner Frage, Romko: soweit ich weiß, arbeitet ai mit einigen Organisationen vor Ort zusammen.

Geändert von Dessi (22-06-2005 um 17:55 Uhr)
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Alt 22-06-2005, 19:40   #8
Stefano
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Zitat:
Merkwürdigerweise hat dieses Thema nie eine breite Medienresonanz erfahren. Aber das mag wirklich mit der "Deckel-drauf"-Politik vor Ort zusammenhängen.
Das mag nicht...das ist leider so...
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Ciao Stefano

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Alt 05-12-2007, 09:47   #9
romko
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Mehr als 4.000 Tote sind in einem Massengrab im Norden Mexikos entdeckt worden. Die Leichen wurden mittlerweile exhumiert - durch DNA-Analysen sollen nun, nach Abgleich mit Vermisstendateien, mögliche Verschwundene und Mordopfer ermittelt werden. Ciudad Juarez ist wegen einer jahrelangen Mordserie an Frauen berüchtigt. Die Stadt gilt als "Welthauptstadt der Frauenmorde". Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, handle es sich bei den im Massengrab entdeckten Toten allerdings hauptsächlich um Männer. (orf.at)
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