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Alt 25-02-2004, 15:47   #1
PC-Oldie-Udo
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Weil das Sterbegeld gestrichen wurde, müssen Körperspender künftig zahlen-70 bis 80 L

Opfer für die Wissenschaft

Weil das Sterbegeld gestrichen wurde, müssen Körperspender künftig zahlen

Nach dem Tod aufgeschnitten und zerlegt werden? Für viele eine schreckliche Vorstellung. Doch allein in Hannover haben mehrere tausend Bürger ihre Leiche der Forschung vermacht. Jetzt sollen sie zahlen - als Folge der Gesundheitsreform: Weil das Sterbegeld gestrichen wurde, lässt sich die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) von Körperspendern jetzt die Kosten für die spätere Bestattung bezahlen.

25.02.2004



Die Gesundheitsreform zieht vieles nach sich. Unter anderem wurde das Sterbegeld vollends abgeschafft. Macht sich allgemein Unmut breit über das teils beachtliche Sterbegeld, das die Hinterbliebenen von Politikern immer noch einstecken, kocht in Hannover ein ganz anderer Aspekt hoch: Weil das Sterbegeld wegfällt, sollen jetzt die 3000 registrierten Körperspender der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) die Kosten für die Beerdigung selbst übernehmen. 1200 Euro soll ein Spender entweder in Form einer Geldspende überweisen oder einen Bürgen benennen.

Fassungslos
Der Frührentner Peter Sandmann ist fassungslos: "Ich wollte meinen Körper der Forschung zur Verfügung stellen, damit Studenten eine praxisnahe Ausbildung erhalten und meine Beisetzung wollte ich geregelt wissen."

Angehörige, die für ihn bürgen könnten, hat Sandmann keine und von den monatlichen 566 Euro kann der Frührentner die 1200 Euro nicht aufbringen.

"Wir brauchen das Geld"
Doch die MHH kann nicht anders, sagt Prof. Reinhard Pabst, Leiter der Funktionellen und Angewandten Anatomie an der MHH . "Wir brauchen das Geld für die Überführung in die MHH, anschließend ins Krematorium sowie für die anonyme Beisetzung", so Pabst.

Bislang hatte das Sterbegeld der Krankenkassen gereicht, jetzt sieht es anders aus. Auch alle anderen anatomischen Institute in Deutschland stünden derzeit vor ähnlichen Problemen, sagte der Professor. Die Kosten für Konservierung, Aufbewahrung und das Personal, so Pabst weiter, trägt die MHH selbst.

Das Vermächtnis der Körperspender ist kein Vertrag. Die Körperspender können jederzeit davon zurücktreten. Genauso wie die Hochschule die Leichen nicht annehmen muss. "In schweren Fällen, wie Aids oder Amputationen und schweren Krebsleiden, lehnen wir sogar ab", sagt Pabst.

Täglich Anfragen von Interessenten
70 bis 80 Leichen braucht die Hochschule jährlich. Angst, dass viele der 3000 Körperspender jetzt wegen der 1200 Euro abspringen könnten, hat der Professor nicht. Anfragen von Interessenten bekommt er täglich.

Auf Peter Sandmann jedoch muss die Anatomie wohl künftig verzichten. Der 59-jährige tröstet sich: "Solange ich nicht im Lotto gewinne, muss der Staat die Kosten meiner Beerdigung wohl eh übernehmen."

http://www.heute.t-online.de/ZDFheut...097171,00.html
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Es grüßt euch
Udo

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