Zurück   Traderboersenboard > Allgemeiner Talk > Tradercafe

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 10-09-2005, 16:55   #1
Sofix
hab das Jodeldiplom
 
Benutzerbild von Sofix
 
Registriert seit: Jan 2004
Ort: Raum Frankfurt/M
Beiträge: 33.766
Unhappy Berliner Mutter darf ihr todkrankes Kind nicht pflegen, weil sie arbeiten muss

Der 18-jährige Daniel R. aus Berlin ist todkrank und seine Mutter darf sich nicht komplett um ihn kümmern, weil ein Berliner Amt meint, dass er nicht so viel Hilfe nötig hat und sie deshalb arbeiten gehen kann.
Er ist 1,25 Meter groß, wiegt 28 Kilogramm, auf seinem Körper wölben sich die Tumore und er kann nicht einmal eine Flasche öffnen, weil er an Neurofibromatose leidet, aber die Pflegestufe III wird ihm verweigert.
Ein Gutachter rechnete 238 Minuten Pflegezeit für ihn aus, was Pflegestufe II bedeutet. 270 Minuten hätten Pflegestufe III bedeutet. Das Berliner Jobcenter fordert die Mutter nun auf, arbeiten zu gehen.

Quelle: bz.berlin1.de
__________________
Gruß Sofix
Sofix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11-09-2005, 12:27   #2
romko
TBB Family
 
Benutzerbild von romko
 
Registriert seit: Jan 2004
Ort: Bösi Ösi
Beiträge: 9.423
Was ist denn das für ein Scheißladen?
__________________
"Ein Spiel dauert 90 Minuten und am Ende gewinnt Deutschland!"
romko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11-09-2005, 20:09   #3
OMI
Gründungsmitglied
 
Benutzerbild von OMI
 
Registriert seit: Sep 2000
Ort: Bayern
Beiträge: 82.694
man kann nur hoffe, dass diese ENtscheidung schleunigst korrigiert wird ....
__________________
Schöne Grüße
OMI
OMI ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11-09-2005, 20:21   #4
Dikkerchen
TBB Family
 
Benutzerbild von Dikkerchen
 
Registriert seit: Mar 2004
Beiträge: 5.590
so sieht es aus in unserem Staat. Alle Systeme am Ende und der der Ansprüche hat wird verarscht.

Alles echt scheiße!

Sorry daß ich diese netten Schimpfwort mal wähle, aber es bezeichnet das/die gesamte/n Sozialsystem/e am besten.......
__________________
Gruß Dikkerchen

Dikkerchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12-09-2005, 11:41   #5
Tester32
TBB Family
 
Benutzerbild von Tester32
 
Registriert seit: Jan 2004
Beiträge: 2.210
Ich wäre nicht so voreilig, die Tätigkeit der Gutachter anzuzweifeln. Laihe sehen die Sachen oft anders, als Fachleute, aber deswegen nicht unbedingt richtig. Ich weiß das, weil meine Mutter 15 Jahre Vollzeitgutachterin für den russischen Staat war und zwar ausgerechnet in der Organisation, die die Pflegestufe für Patienten bestimmte. Und an diesen Prlefestufen hängte damals in RF auch wie hier viel Geld vom Staat an die Patienten dran. In dieser Zeit gab es durchaus Fälle, wo die Patienten anderer Meinung waren und gegen ihre Entscheidungen geklagt haben. Aber ihre Entscheidung wurde nie revidiert.

Man muß auch bedenken, daß dieser Artikel absichtlich möglichst provokant geschrieben ist, ein Gutachter dagegen anders denkt. Er fragt sich nicht, ob eine Mutter des Patienten arbeiten muß oder nicht, sondern er fragt sich, was der Patient allein machen kann, und was nicht. Und das macht er i.d.R. ziemlich hart: nicht ob er eine Flasche öffnen kann, sondern ob er selbst das für ihn bereitgestellte Essen zu sich nehmen kann, oder nicht. Wenn ja, dann muß die Mutter für ihm am Morgen die Flasche öffnen und evtl. auch ins Glas gießen.

Für uns klingt das hart und unmenschlich, aber die Gutachter sehen das so. Und mit der Üppigkeit der sozialen Systeme haben ihre Entscheidungen i.d.R. nichts zu tun, weil die Gutachter sich nicht die Frage der Bezahlbarkeit stellen. Es ist nicht ihr Job, darüber nachzudenken.

Im Übrigen weiß ich nicht, ob es nicht vorteilhaft ist, wenn die Mutter dieses Jungen wieder arbeiten geht. Eine berufliche Eingliederung in die Gesellschaft hat schon viele Menschen in schwierigen Lebenssituationen vom Absturz in Depressionen und Alkoholismus abgehalten. In den USA hat man Ende der 70er (oder 80er?) viele ältere Arbeiter frühpensioniert, mit sehr unterschiedlichen Rentenhöhen. Die einen konnten davon ganz gut leben und die anderen dagegen nicht und mußten praktisch weiter zusätzlich zu ihrer Rente arbeiten. Eigentlich auch ganz hart! Viele Jahre später hat man diese Gruppe unter die Lupe genommen, und es stellte sich raus, daß die ärmeren Frührentner eine deutlich längere Lebenserwartung haben, als die vermögenderen. Die Wissenschaftler vermuten, daß diese Menschen sich durch die Notwendigkeit, einer regelmäßig einer Tätigkeit in der Gesellschaft nachzugehen, besser gehalten haben, als die Rentner, die es nicht nötig hatten. OK, man könnte es auch so sehen: die Ärmeren haben es nicht nur härter hier im Leben, sondern werden dafür von ihm auch noch länger gequält, und das ist höchst ungerecht!
Tester32 ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Es ist jetzt 10:35 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.