Gegen ihren Willen hat ein Mann im Nordosten Chinas drei Frauen Beleidigungen und obszöne Worte auf den Körper tätowiert. Seiner Ex-Frau schrieb der 42-Jährige die Beschimpfungen gar ins Gesicht. Für seine Verbrechen wurde er nun zum Tode verurteilt.
Beijing - Das Urteil fällte gestern ein Gericht in der Provinz Jilin, teilte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua mit. Zhou Jingzhi wurde für schuldig befunden, außer seiner Ex-Frau auch zwei Ex-Freundinnen chinesische Schriftzeichen auf den Körper tätowiert zu haben. Unter anderem schrieb Zhou "sie verführte sieben Männer" und sei eine "Prostituierte".
Ein Opfer des Tätowierers
Zhou war im Januar vergangenen Jahres zunächst wegen der Misshandlung an einer der Ex-Freundinnen festgenommen worden. Er hatte die 54-Jährige im Jahr 2004 kennen gelernt und danach anderthalb Jahre mit ihr zusammengelebt. Als sie ihn verlassen wollte, habe er sie drei Monate in der gemeinsamen Wohnung eingesperrt. Mit einer Nähnadel und Tinte habe er mehr als 100 Wörter auf ihren Körper tätowiert. Ihre Familie habe sie schließlich aus der Gefangenschaft retten können.
Nachdem dieses Verbrechen bekannt wurde, meldeten sich auch die beiden anderen Opfer bei der Polizei. Die Frauen haben den Angaben zufolge nun gegen das Urteil protestiert, weil das Gericht eine zweijährige Gnadenfrist einräumte. In diesen Fällen wird die Todesstrafe häufig bei guter Führung in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe umgewandelt.
Quelle:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,423174,00.html
Todesstrafe wegen obszöner Tattoos
