Frau wurde zwangssterilisiert
Ein spektakulärer Fall wird am Freitag in Graz vor dem Zivilgericht aufgerollt: Eine 33 Jahre alte Südsteirerin, die geistig leicht behindert ist, klagt ihre Eltern und die Ärzte, weil sie ohne ihr Wissen vor 13 Jahren sterilisiert wurde.
Die Südsteirerin wurde laut eigenen Angaben von ihrem Vater vergewaltigt, und im Zuge der Abtreibung habe man sie auch gleich ohne ihr Wissen sterilisiert; ihr Einverständnis habe sie dazu nicht gegeben. Anwalt Marc Oliver Stenitzer kommt um einen Vergleich mit NS-Methoden nicht ganz herum.
Dass seine Mandantin mit ihrem Schicksal ganz bewusst an die Öffentlichkeit geht, erklärt der Anwalt so: "Auf der einen Seite will sie die, die das zu verantworten haben, der Öffentlichkeit aussetzen; auf der anderen Seite will sie ein Zeichen setzen für Menschen, denen es ähnlich geht, dass auch Menschen mit Behinderung ihre Rechte einfordern können."
Die 33-Jährige fordert im Prozess, dass der behandelnde Arzt, die Krankenanstaltengesellschaft und ihre Eltern, die die Sterilisation veranlasst haben, ihr als Wiedergutmachung die künstliche Befruchtung finanzieren - die Frau wünscht sich nämlich mit ihrem Lebensgefährten ein Kind. (orf.at)
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