Microsofts Ideen für die Zukunft
Forschungsabteilung stellt einmal im Jahr Projekte vor | Konzept für "soziales Adressbuch" | Kamera dokumentiert ohne Zutun ganzen Tagesablauf | 2.000 Bilder in zwölf Stunden
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Einmal im Jahr richtet Microsofts Forschungsabteilung eine Veranstaltung namens "TechFest" aus, auf der aktuelle Projekte vorgestellt werden.
Viele dieser Projekte fließen allerdings nie in konkrete Produkte ein, und wenn sie es doch bis zum Konsumenten schaffen, vergehen in der Regel drei bis fünf Jahre von der TechFest-Präsentation bis zur Marktreife.
In diesem Jahr wurden unter anderem das Konzept für ein "soziales Adressbuch" und eine Kamera, die ohne Zutun einen ganzen Tagesablauf dokumentieren soll, vorgestellt.
Ein weiteres Projekt setzt Webcam-Bilder in eine Art Comic um: Dazu werden Augen, Augenbrauen, Mund und Nase abstrakt dargestellt. Dadurch entsteht ein individuelles und animiertes Emoticon, das beispielsweise für die Anwendung beim Chatten gedacht ist und deutlich weniger Bandbreite beansprucht als ein Webcam-Stream.
Produkte, die es von der TechFest-Präsentation zur Produktreife gebracht haben, sind beispielsweise der Tablet-PC und die "Smart Watch".
Microsoft Research
SenseCam
Recht greifbar ist bereits das "SenseCam"-Projekt. Dabei wird eine Kamera auf der Schulter fixiert, die einen ganzen Tag selbstständig dokumentieren soll.
Dazu schießt der vorgestellte Prototyp der Kamera immer dann ein Bild, wenn der Träger abrupt die Blickrichtung ändert oder wenn sich die Lichtverhältnisse plötzlich ändern - also etwa, wenn ein Raum betreten oder verlassen wird oder wenn man sich nach etwas umblickt.
In Zukunft wollen die Microsoft-Forscher aber auch andere Auslöser implementieren und ausprobieren, etwa die Herzfrequenz oder die Hauttemperatur. Dazu soll auch untersucht werden, wie sich die Kamera etwa mit Gesichtserkennung-Software kombinieren lässt.
Derzeit kann die SenseCam innerhalb von zwölf Stunden 2.000 Bilder schießen - wie diese in einer annehmbaren Zeit ausgewertet werden können, wurde allerdings nicht verraten.
Nicht von Microsoft
Aber schon auf dem Markt: Die "DejaView Camwear 100" zeichnet auf Knopfdruck jeweils die vergangenen 30 Sekunden auf.
Mini-Kamera zeichnet Vergangenes auf
Das soziale Adressbuch
Die "Social-Computing"-Gruppe bei Microsoft Research beschäftigt sich unterdessen mit Möglichkeiten, wie digitale Kontakte so organisiert werden können, dass sie der sozialen Realität entgegenkommen.
Dabei sollen etwa E-Mail-Adressen durch Analyse des Nutzerverhaltens automatisch so organisiert werden, dass sie das soziale Umfeld des Nutzers widerspiegeln.
Die Gruppe um Lili Cheng verfolgt hier ein Konzept namens "Inner Circle", das nicht nur die Häufigkeit von Mail-Kontakten berücksichtigt, sondern auch Faktoren wie die Art und Weise, wie etwa auf eingehende Mails reagiert wird - damit soll die Software beispielsweise Newsletter oder Werbung automatisch erkennen und erst gar nicht in den "inneren Kreis" aufnehmen, auch wenn diese in der eingehenden Mail extrem häufig aufscheinen.
http://futurezone.orf.at/futurezone....tail&id=219012
