Jetzt ist es raus: Michael Schumacher wird künftig seinem alten Freund und Wegbegleiter Jean Todt als Assistent zur Seite stehen. Diese Neuigkeit, die Ferrari am Sonntag mit viel Tamtam in Maranello verkündete, lässt den geneigten Betrachter allerdings eher ratlos zurück.
Schumacher: "Möchte einmal ein wenig planlos sein"
von Christian Nimmervoll 29. Oktober 2006 - 19:47 Uhr
Michael Schumacher über seine Vorfreude auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Ferrari-Team - "Genaues ist noch nicht definiert"
Chef Jean Todt mit seinem neuen Assistenten Michael Schumacher...
(F1Total.com) - Es war ungefähr 15:00 Uhr, als Michael Schumacher heute in Monza zum letzten Mal mit seinem Ferrari 248 F1 über die Ziellinie fuhr und sich so von etwa 40.000 Fans verabschiedete. Angesichts dieses Ereignisses zeigte er sich natürlich gerührt: "Die Fans standen immer hinter uns, gerade in schwierigen Zeiten, und das hat uns allen geholfen", meinte er.
"Ich freue mich darauf, mit Ferrari weiterzuarbeiten", sagte der siebenfache Weltmeister zu seiner neuen Rolle als Assistent von Geschäftsführer Jean Todt. "Die Freundschaft innerhalb unseres Teams ist immer einzigartig gewesen, daher ist es nur logisch und für uns auch eine Verpflichtung, den Weg gemeinsam weiterzugehen. Wie genau meine Rolle dabei aussehen wird, werden wir in den nächsten Wochen und Monaten gemeinsam definieren."
Konkretes weiß er übrigens selbst noch nicht, weil er sich in den nächsten Monaten erst einmal ein wenig erholen möchte, eines steht aber bereits fest: "Es wird eine Beratertätigkeit sein, zum Beispiel in den Bereichen Weiterentwicklung auch der Straßenautos oder der Nachwuchsarbeit, aber Genaues ist noch nicht definiert", so Schumacher, der bei Ferrari unter anderem auch auf die Fahrerwahl Einfluss nehmen wird.
"Die letzten 16 Jahre meines Lebens waren extrem organisiert und verplant, nun möchte ich erst einmal ein wenig planlos sein."
Michael Schumacher
Zunächst steht jedoch ein ruhiger Winter auf dem Programm: "Nun möchte ich zunächst einmal etwas Abstand gewinnen. Die letzten 16 Jahre meines Lebens waren extrem organisiert und verplant, nun möchte ich erst einmal ein wenig planlos sein. Und später wird mir dann schon klar werden, wie ich bei Ferrari eingebunden werde - es geht darum, was für Ferrari wichtig ist und wobei ich helfen kann", gab er zu Protokoll.
Übrigens kann sich der 37-Jährige mit seiner Entscheidung wieder einmal Zeit lassen, weil er vom Team nicht unter Druck gesetzt wird: "Ferrari hat mir immer die Freiheit gelassen, alles in Ruhe zu entscheiden, und so wird es auch diesmal sein. Aber ich möchte mich hiermit noch einmal ausdrücklich bei allen bedanken, die mir geholfen haben, diese außergewöhnliche Zeit zu erleben", teilte er abschließend mit.
(F1Total.com)