Dresden – Wir sehen den Schädel eines toten deutschen Soldaten – jemand hat einen alten Funk-Kopfhörer aus dem 2. Weltkrieg daraufgesteckt und eine Erkennungsmarke in eine Augenhöhle gelegt.
So zynisch bieten russische Grabräuber diesen Schädel auf einer US-Internetseite zum Verkauf an!
Den ekelhaften Handel mit den sterblichen Überresten gefallener Wehrmachtsangehöriger aus dem 2. Weltkrieg enthüllt René Gottschling (38) aus Niesky (Sachsen). Er versucht seit Jahren, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und dem Suchdienst des Roten Kreuzes bei der Aufklärung der Schicksale deutscher Soldaten zu helfen. Bitter sagt er: „Immer mehr russische Schatzsucher gehen mit Metalldetektoren und Spaten auf die Jagd“. Auf Soldatenfriedhöfen plündern sie Erkennungsmarken, Auszeichnungen, Ringe, alte Fotos aus verwitterten Geldbörsen und alles, was ihnen in die Hände fällt.
Die geraubten Grab-Beigaben werden weltweit im Internet versteigert. Erkennungsmarken bringen bis zu 40 Euro, mit SS-Zeichen dran über 100. Besonders begehrt sind Stahlhelme – am besten mit Einschußlöchern und Schädel darin. Solche perversen Angebote erzielen leicht Preise von mehreren 100 Euro.
René Gottschling beobachtet den bizarren Markt schon lange: „Vor allem in den USA gibt es immer mehr kranke Sammler, die für so etwas Geld bezahlen. Wenn Soldatengräber geplündert sind, stirbt die Hoffnung auf Klärung der Identität endgültig. Dies ist der letzte Tod der deutschen Soldaten: Sie sind zum Rohstoff skrupelloser Händler geworden.“
So wie „Vlad2308“. Der Russe verdiente unter diesem Phantasie-Namen mit Schädeln, Helmen und anderem Beutegut von deutschen Soldaten Zehntausende Dollar bei Ebay. Das Internet-Auktionshaus hat ihn inzwischen gesperrt.
Quelle:
http://www.bild.t-online.de/BTO/news...-schaedel.html