Oberbayern: Rätselhafte Invasion von millionenfachen Fliegen in 150 Häusern

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Hi,

sag mal stronzzo, da wohnst Du doch, hat es Euch auch schon erwischt?

VON SILKE JANDRETZKI Murnau - Über 150 Häuser in Oberbayern, vor allem im Dreieck München-Garmisch-Partenkirchen-Bayrischzell (Kreis Miesbach), bekommen regelmäßig ungebetenen Besuch - von der zwei Millimeter kleinen Halmfliege. Einige der winzigen Insekten wären kein Problem, doch bei diesen Häusern treten sie millionenfach auf und terrorisieren die Bewohner. Da sich die Anfragen zu diesem unerklärlichen Phänomen mittlerweile häufen, hält Marion Kotrba, Fliegen-Expertin der Zoologischen Staatssammlung München, am 17. Juni in der Staatssammlung (Münchhausenstr. 21) um 18 Uhr einen Info-Abend für Betroffene und Interessierte ab.


Die Expertin ist oft bei Betroffenen zu Besuch, unter anderem bei Heinz Fischer und Monika Klauber aus Murnau (Kreis Garmisch-Partenkirchen). Weil sich das Paar mit der ekligen Plage im sozialen Abseits fühlt, will es seinen richtigen Namen nicht nennen. Seit 1997 leben sie mehrere Monate im Jahr mit der Fliegen-Plage, und sie haben schon alles versucht: Sie beräucherten, setzten Spray und Ultraschall ein, dokumentierten über Jahre Wetterlagen - alles umsonst. Monatelang können sie den Balkon des Wohnhauses nicht nutzen, weil die Tiere in Haaren und Kleidung sitzen, und das Abdichten von Fenstern und Türen mit engmaschigen Gittern bringt auch nichts. Die Viecher dringen in die Wohnung ein, verkleben Rolladen, bevölkern Speicher und Trockenraum.
"Man weiß nicht, was die Fliegen an die Häuser lockt", sagt Kotrba, das Phänomen ist zu wenig erforscht. Doch sie kennt die Folgen: "Die Menschen sind verzweifelt. Der Gruselfaktor ist dabei nur das eine. Manche bekommen richtig Angst um die Existenz, wenn etwa Wohnungen unvermietbar werden." Wie etwa das Nachbar-Appartement von Fischer und Klauber, das seit eineinhalb Jahren leer steht. Waren sie anfangs die ersten Opfer, klagen mittlerweile weitere Bewohner über die Fliegen-Plage. "Es wird immer schlimmer", so Klauber.

Deshalb ist das Paar froh über das Wetter. "So ist es uns am liebsten", sagt Fischer. Die feuchte Kühle hält die Fliegen fern und garantiert ihnen Lebensqualität.

Quelle: http://www.merkur-online.de