Tiefer Blick in die Weiten des Alls
10 000 Galaxien, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat, zeigt das neuste Bild des Hubble-Weltraumteleskops.
Hubble: Der tiefste Blick in die Weiten des Weltalls
Damit blicken die Astronomen weiter ins Universum hinaus als je zuvor - und weiter zurück in die Vergangenheit, als dies bisher möglich war. Denn moderne Teleskope sind auch Zeitmaschinen. Das Licht der am weitesten entfernten, gerade noch sichtbaren Objekte brauchte über 13 Milliarden Jahre, bis es von Hubbles Kameras eingefangen wurde. Es zeigt deshalb, wie die Galaxien damals ausgesehen haben, lange bevor die Erde existierte, als das Universum weniger als 800 Millionen Jahre alt war.
«Das Weltraumteleskop führt uns bis auf einen Steinwurf hin zum Urknall», sagte Projektleiter Massimo Stiavelli gestern Dienstag an einer Medienkonferenz, die vom Hubble-Institut in Baltimore aus via Internet weltweit übertragen wurde. Auf Grund der neuen Daten wollen die Astronomen herausfinden, wie die ersten Sterne und Sternsysteme entstanden und das zuvor dunkle und kalte Universum aufheizten.
Eine Million Sekunden lang wurde die Hubble-Aufnahme belichtet. Sie zeigt einen Himmelsausschnitt unterhalb des Sternbilds Orion mit einem Durchmesser von einem Zehntel des Vollmonds. Von der Erde aus scheint dieses Feld fast leer zu sein. Doch je tiefer man ins All hinausblickt, umso vielfältiger werden die Objekte - «ein Zoo von Galaxien, die zum Teil wie Zahnstocher oder Armbänder aussehen», sagten die Forscher. Mit ihrer Präsentation hofften sie nicht zuletzt, die Nasa zu beeindrucken und umzustimmen. Die Raumfahrtbehörde hatte nämlich Ende Januar mitgeteilt,sie wolle den geplanten Wartungsflug zum Hubble-Teleskop streichen. Damit würde das Weltraumteleskop in zwei bis vier Jahren ausfallen. (bva)
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