Thema: VFB Stuttgart
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Alt 12-06-2007, 13:49   #1
OMI
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Question VFB Stuttgart - zu lange gezögert?

12.06.2007
Zeitspiel mit Folgen



Horst Heldt ist seit Januar 2006 Team-Manager beim VfB Stuttgart
Bereits im Februar stellte der VfB-Präsident seinem Manager Horst Heldt eine Vertragsverlängerung in Aussicht.
Bislang blieb es allerdings bei der Willenserklärung. Heldts bis 2008 datiertes Arbeitspapier wurde noch immer nicht verlängert.
Erstmal Urlaub

"Es war so, dass uns der Wind um die Ohren pfiff", erklärte Staudt mit Blick auf das turbulente Saisonfinale. "Ein derart wichtiges Thema wie die Zukunft unseres Managers kann man doch nicht einfach zwischen Tür und Angel behandeln."

Doch selbst nach dem Saisonende sahen die VfB-Verantwortlichen keine Notwendigkeit, mit Heldt in Gespräche zu treten. "Bisher hat noch keiner mit mir gesprochen", sagte der 37-Jährige zuletzt. Vielmehr verabschiedete sich Staudt erstmal für 14 Tage in den Urlaub.

Nun will der Präsident seinen Worten allerdings endlich auch Taten folgen lassen. "Alles muss zu seiner Zeit erledigt werden - und jetzt ist die Zeit reif für eine Vertragsverlängerung mit unserem Manager", sagte Staudt, der Heldt nun eine Verlängerung um vier Jahre und eine Aufstockung seines Gehalts anbieten will. Bislang kassiert Heldt angeblich 350.000 Euro.
"Grundsätzlich schließen wir beim VfB sehr erfolgsbezogene Verträge ab - ich habe auch so einen. Erfolg bedeutet, dass der Verein größere Erträge hat. Dann kommt auch jeder auf seine Kosten", so Staudt.

Die Frage bleibt, warum sich die Stuttgarter überhaupt so lange zierten.

Eifersüchteleien im Hintergrund
Intern wird laut "Stuttgarter Zeitung" vermutet, dass Finanzdirektor Ulrich Ruf eifersüchtig auf Newcomer Heldt ist und den rasanten Aufstieg des Ex-Profis kritisch beäugt.
Bislang ist Ruf neben Staudt und Aufsichtsrat-Chef Dieter Hundt der starke Mann beim VfB und bildet zusammen mit dem Präsidenten den Vorstand des Deutschen Meisters.
Ruf fürchtet nun möglicherweise, dauerhaft Kompetenzen an Heldt abtreten zu müssen und damit an Macht zu verlieren.

Mitgleiderversammlung im Juli
Zudem war man bei den Verantwortlichen, die allesamt aus der Wirtschaft kommen, lange Zeit der Meinung, auch ohne einen Fußballexperten in leitender Position auszukommen.
Diese Meinung hat sich nun aber wohl geändert. Eventuell auch deshalb, weil die VfB-Fans mittlerweile ihren Unmut bezüglich der Hinhalte-Taktik der Vereinsführung geäußert haben und Präsident Staudt kurz vor der Mitgliederversammlung im Juli keine unnötige Aufregung braucht.
Schließlich will Staudt dort für vier weitere Jahre gewählt werden.

"Ich nehme ihn gerne"
Offen ist allerdings, ob dann der Manager noch immer Horst Heldt heißen wird. Der 37-Jährige wird sich nun wohl ebenfalls Zeit nehmen, denn mittlerweile besitzt er gute Karten im Vertragspoker.
Felix Magath, in Frankfurt und Stuttgart einst Heldts Trainer, will den Meister-Manager nach Wolfsburg lotsen. "Wenn Horst Heldt keinen Vertrag bekommt, setze ich mich in Wolfsburg für ihn ein. Dann nehme ich ihn gerne, dann möchte ich ihn in meinem Team haben", sagte Magath. "Ich schätze ihn sehr, hätte gern seine Kompetenz an meiner Seite."
Heldt selbst sagt dazu nur: "Es gibt keinen Wirbel und es gibt dazu auch nichts zu sagen."

"Ein Fehler im System"
Für das Vorgehen des VfB hat VfL-Coach Magath ohnehin kein Verständnis: "Es ist schon komisch, dass der Vertrag des Managers des Deutschen Meisters nicht verlängert wird."
Der 53-Jährige vermutet dahinter "einen Fehler im System", der bereits schon während seiner Trainerzeit beim VfB deutlich wurde.
"Es ist keineswegs so, wie in Stuttgart immer behauptet wird, dass ich die ganze Macht an mich reißen wollte. Das Gegenteil ist der Fall", so Magath. "Allerdings lasse ich mir von jemandem am Schreibtisch nichts sagen, nur von einem, der Ahnung vom Fußball hat."

"Horst Heldt ist wichtig für uns"
Ahnung vom Fußball haben in Stuttgart Manager Heldt und Trainer Armin Veh mit dem Gewinn der Meisterschaft bewiesen, was nun wohl auch die letzten Zweifler beim VfB verstanden haben.
"Horst Heldt ist wichtig für uns - und er weiß das auch", sagte Staudt. Mit dem Vertragsangebot kann Staudt nun zeigen, wie wichtig ihm sein Manager wirklich ist.
Daniel Börlein

Quelle: sport 1
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