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Alt 09-01-2004, 16:22   #396
Stefano
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hola,

Reimann bekommt kalte Füße

Kaum hat Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt die Arbeit wieder aufgenommen, hat Willi Reimann etwas zu meckern. Der Trainer moniert die schlechten Trainingsbedingungen für den Tabellenletzten am Rande der Baustelle Waldstadion.

Frankfurt a. M. · 6. Januar · Von tiefem Geläuf kann kaum die Rede sein. Der Boden ist gefroren. Es ist kalt. Einige Lizenzspieler von Eintracht Frankfurt schützen sich mit Wollmützen und Handschuhen vor den winterlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Reimann schmeckt das gar nicht. Er bekrittelt gar die seiner Meinung nach widrigen Arbeitsbedingungen für sich und seine Mitarbeiter auf den Rasenflächen zwischen der langsam wachsenden Haupttribüne und den angrenzenden Baubaracken um die Licher-Lounge, der Zentrale der Eintracht Frankfurt Fußball AG. Reimann wünscht sich einen beheizten Trainingsplatz, auf dem seine Kicker professionell arbeiten könnten. Ein Wunsch, den Heribert Bruchhagen, der neue Vorstandschef der AG, durchaus nachvollziehen kann. "Das hätte ich mir als Trainer auch gewünscht", sagt Bruchhagen, ohne den Blick fürs Reale zu verlieren: "Man muss aber immer zwischen Wünschenswertem und Machbarem unterscheiden."

Keine Besserung bis 2005
Der Eintracht - und das betrifft nicht nur die Profis - drückt gewaltig der Schuh. Finanziell wie sportlich. Die Herren Berufsfußballer werden auch im kommenden Winter 2004/05 mit kalten Füßen über den Platz rennen müssen - egal ob weiter erstklassig oder eben als Absteiger in der Zweiten Bundesliga. Die Bedingungen werden sich nach Meinung von Bruchhagen erst ab dem 1. Juli 2005 ändern - der Stichtag für die Fertigstellung der neuen Arena. "Unsere Zukunft liegt in und um das Waldstadion", sagt Bruchhagen, der seit Anfang Dezember die Geschäfte der AG führt.

Bereits im vergangenen November erarbeitete eine von Eintracht-Vizepräsident Klaus Lötzbeier - unter anderem auch Leiter des Leistungszentrums - geführte Kommission unter dem Arbeitstitel "Fußball gemeinsam managen am Stadion" Konzepte, um künftig alle Eintracht-Teams an einem Ort trainieren lassen zu können - das erklärte Ziel von AG und Verein. "Darin sind wir uns absolut einig, wir ziehen an einem Strang", sagt Lötzbeier. Die Papiere liegen mittlerweile im Römer. Die Politik wäre nun daran, mit dem neuen Betreiber des Waldstadions in die Diskussion über die Konzepte der Eintracht einzusteigen. Ob eine gesamtheitliche Lösung für den Club gefunden werden kann, ist allerdings so unsicher wie der Klassenerhalt des Bundesliga-Schlusslichts.

Fast auf den Tag genau zwei Jahre ist es nun her, da der Verein letztmals laut über eine Komplettlösung nachdachte und das 1952 erbaute Vereinsgelände im Riederwald im Frankfurter Osten sanieren wollte. Das marode Gelände sollte in ein modernes Trainingszentrum umgebaut werden. Dafür sollten insgesamt rund 15 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Zu jener Zeit saß noch der US-amerikanische Investor Octagon mit im Boot, der seinerseits fünf Millionen zusteuern wollte. Mit weiteren fünf Millionen sollte sich die Kommune einbringen, die restlichen fünf Millionen wollte der Verein aufnehmen. Mit dem unrühmlichen Abgang von Octagon kurze Zeit später waren die Pläne nicht mal mehr das Papier wert, auf das sie einst gezeichnet worden waren.

Am kommenden Montag darf Reimann ins einwöchige Trainingslager ins südspanische Jerez fliegen. Sonne tanken in Andalusien - der Coach freut sich schon drauf. Und die Meteorologen verheißen ihm auch für hiesige Breitengrade Gutes. Die Temperaturen sollen steigen: regnerisch, bis zu acht Grad. An den widrigen Bedingungen - kein Zweifel - wird es am Ende also nicht gelegen haben, sollte die Eintracht bis Saisonende auf dem 18. Tabellenplatz stehen.
q: e-hp
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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