Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28-08-2003, 08:58   #354
Stefano
TBB Family
 
Benutzerbild von Stefano
 
Registriert seit: Aug 2000
Ort: Hessen
Beiträge: 8.226
Thumbs up

hola,

endlich mal ne gute nachricht

Peter Schuster muss den Chefsessel räumen

Die Zeit von Peter Schuster als Vorstandsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Fußball AG ist abgelaufen. Wie die FR erfuhr, wird der 60-Jährige nach nur 20 Tagen Amtszeit heute den Chefsessel beim hessischen Fußball-Bundesligisten räumen. Von Seiten der Eintracht wird versucht, dem promovierten Juristen einen galanten Abgang zu verschaffen, doch Schuster, heißt es, wehre sich wie ein Löwe gegen eine Demission. Sollte der Unternehmensberater nicht freiwillig seinen Rücktritt verkünden, wird er aber von der Fußball AG von seinen Aufgaben entbunden. Schuster hat damit das Kunststück fertig gebracht, die 30-tägige Regentschaft von Hans-Joachim Otto aus dem Jahr 1996 zu unterbieten. Zum Fabelrekord hat es dennoch nicht gereicht: Im November 1988 stand Joseph Wolf ganze sieben Tage an der Spitze des Vereins.

Spätestens nach dem hochnotpeinlichen Auftritt vor der versammelten Frankfurter Sportpresse am Freitag vergangener Woche hatte Schuster, früher jahrzehntelang Hausjurist des Chemieriesen Hoechst AG, auch innerhalb der Gremien von Eintracht Frankfurt keine Lobby mehr. Egal, ob Aufsichtsrat, Vorstand oder Trainer Willi Reimann - allesamt schüttelten über die Arroganz, Großmannssucht und das selbstgefällige Gehabe des Mannes aus Kelkheim entsetzt das Haupt. Selbst die, die sich anfangs für den geltungsbedürftigen Hobbykicker stark gemacht und ihn ins Amt gehievt hatten, die Politiker Franz Josef Jung (CDU), Achim Vandreike (SPD) sowie Fraport-Mann Herbert Becker, rückten in den zurückliegenden Tage von Schuster ab und ließen ihn fallen wie eine heiße Kartoffel.

Dienstag und Mittwoch war hinter den Kulissen fieberhaft an einer Lösung gefeilt worden, um den selbst ernannten "Business Angel" ohne größeren Gesichts- und Ehrverlust aus dem Amt zu drängen. Am Fakt jedoch ließ sich nicht rütteln, weil Schuster, wie ein Insider sagt, der Eintracht "in den letzten zwei Wochen so viel Häme und Spott aus ganz Deutschland und der Bundesliga eingebracht hat, dass es schon fast körperlich weh tut". Im Führungszirkel der Eintracht glaubt man mittlerweile an einen Realitätsverlust bei "Doktor Seltsam" (FR vom 25. 8. 2003). Schuster, der uneinsichtige Wirtschaftsmanager, der glaubte, die Bundesliga im Sturm nehmen zu können, könne einem Leid tun, sagt einer aus dem "Inner Circle" des Clubs, "das ist eine menschliche Tragödie".

Schuster, Patriarch mit herrischem Gehabe, hatte unter anderem den früheren Manager Bernd Hölzenbein beleidigt und ihm fehlenden Intellekt vorgehalten. "Ich habe versucht, ihm den Unterschied zwischen variablen und fixen Kosten zu erklären. Das haben sogar die Rotfabriker bei Hoechst verstanden. Aber das kriegt man in so ein Fußballhirn ja nicht rein." Daraufhin war aus ganz Fußball-Deutschland eine Welle der Entrüstung auf Schuster zugerollt, die ihn jetzt hinfortspülte.

Der Vorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG wird nach dem Ausscheiden Schusters bis auf weiteres aus zwei Personen bestehen: Thomas Pröckl sowie Heiko Beeck. Auch Bernd Hölzenbein darf sich wieder Hoffnung auf eine Anstellung als Manager machen, wobei der Weltmeister von 1974 nur eine von vielen Optionen ist. Das Thema Andreas Möller hat sich ebenfalls endgültig erledigt. Peter Schuster, heißt es, wollte den ehemaligen Nationalspieler im Zusammenspiel mit der Bild-Zeitung nach Frankfurt holen und sich mit dem Namen des einstigen Weltstars schmücken.
q: e-hp
__________________
Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
Stefano ist offline   Mit Zitat antworten