Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 26-03-2003, 07:57   #120
Stefano
TBB Family
 
Benutzerbild von Stefano
 
Registriert seit: Aug 2000
Ort: Hessen
Beiträge: 8.226
Talking

hola,

Thurk-Zitat entlockt Reimann ein Schmunzeln

Frankfurt. Mainz 05 triumphiert beim 1. FC Köln, der SC Freiburg gewinnt wie erwartet problemlos gegen Rot-Weiß Oberhausen, Alemannia Aachen scharrt im Hintergrund noch mit den Füßen, aber als "Gipfel" natürlich die eigene "Last-minutes-Niederlage" gegen Trier: Schlimmer hätte der 26. Spieltag in der 2. Fußball-Liga für die Frankfurter Eintracht nicht laufen können.

Von besonderer Aufgewühltheit oder gar Panik war indes bei Eintracht-Trainer Willi Reimann, der nach dem 2:3 am Freitag noch ziemlich dünnhäutig auf berechtigte Fragen reagiert hatte, nach dem gestrigen Vormittags-Training nichts zu spüren. Der Frankfurter Coach versuchte gar, auch wenn ihm eine andere Realität mit Sicherheit lieber gewesen wäre, dem Gesamtbild des Zweitliga-Spitzenfeldes im Vergleich zum deutschen Fußball-Oberhaus etwas Positives abzugewinnen: "Wir befinden uns jetzt in der Endphase der Saison, und da ist es doch in der 2. Liga oben unheimlich spannend. Das ist doch das Salz in der Suppe. Nichts ist langweiliger als die Bundesliga, wo der Meister praktisch schon nach der Hinserie feststand."

Und Reimann versuchte erneut, nach der jüngsten Enttäuschung an die Perspektive des letzten Sommers zu erinnern: "Wir dürfen einfach nicht vergessen, dass es für uns zu Saisonbeginn nur ums sportliche Überleben ging. Dann war ein gesicherter Mittelfeldplatz unser Ziel. Dass unsere bisherige Bilanz natürlich Erwartungen weckt, ist klar."

Nur schmunzeln konnte der Eintracht-Trainer, der am gestrigen Abend dem Aufsichtsrat der Fußball-AG seine zweigleisigen (1. und 2. Liga) personellen Zukunfts-Konzeptionen vortrug, über die Aussagen des Mainzer Stürmers und "Frankfurter Bubs" Michael Thurk, der nach dem Sieg der 05er in Köln polemisiert hatte: "Wir haben keinen Druck aufzusteigen. Das ist bei der Eintracht in Frankfurt ganz anders. Wenn die nicht aufsteigt, reißen die Fans ihr doch das Stadion ab."

Darauf entgegnete Reimann mit seinem typisch trockenen Humor: "Da will einer nur ein bisschen den Druck verlagern. Das Stadion in Frankfurt wird nur abgerissen, weil ein neues gebaut wird." Mit Lob für die Mainzer wollte Reimann dennoch nicht sparen: "Die haben in Köln wirklich sehr gut gespielt."

Das Trainingsprogramm in diesen Tagen (am Wochenende ist Länderspiel-Pause) umfasst laut Reimann drei Schwerpunkte: spielerischer Bereich, das Feilen an der Grundlagen-Ausdauer sowie das Agieren aus der Abwehr und dem Mittelfeld heraus, das in der Schlussphase des Trier-Spiels "vom eigenen Siegwillen" torpediert wurde. Die "Fehler in Serie", die dabei gemacht wurden, werden den Profis per Video noch einmal vor Augen geführt – mit Hoffnung auf Besserung.

Während Pawel Kryszalowicz am gestrigen Nachmittag erstmals wieder am Mannschaftstraining teilnahm, es somit keine Lädierten mehr zu beklagen gibt, muss Reimann für ein paar Tage auf Ervin Skela sowie Jean-Clotaire Tsoumou-Madza verzichten, die mit ihren albanischen bzw. kongolesischen Nationalteams zu Länderspielen berufen wurden.

Die Zeit der Hochrechnungen

Acht Spieltage sind es nun noch bis zum Saisonende. Ein Anlass, sich einmal das Restprogramm der Aufstiegs-Kandidaten anzuschauen. Während der 1. FC Köln trotz seiner ersten Punktspielniederlage immer noch über einen recht komfortablen Vorsprung von sieben Punkten vor dem ersten "Elendsplatz" (Rang vier) verfügt (Reimann: "Die Kölner kommen nicht mehr in Gefahr), zeichnet sich hinter den Rheinländern ein zähes Ringen um die beiden anderen Aufstiegsplätze ab. Der SC Freiburg muss zwar aufgrund seiner zuletzt gezeigten Form als nächstgrößter Favorit angesehen werden, aber die Freiburger haben neben drei Heimspielen (u. a. gegen Köln) noch fünf Auswärtspartien.

Umgekehrt ist das Verhältnis bei Eintracht Trier: Der Aufsteiger, der spätestens nach dem Sieg in Frankfurt nicht nur klammheimlich vom Durchmarsch träumen dürfte, hat noch fünf Heimspiele und nur noch drei auswärts, davon am vorletzten Spieltag beim 1. FC Köln, wenn die Funkel-Mannschaft eventuell schon "durch" ist und es locker angehen lassen könnte.

Der "Statistik-Trost" der Frankfurter nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Heimspielen: Auswärts hat die Eintracht vom Main weiterhin die beste Zweitliga-Bilanz. Eines aber scheint jetzt schon sicher: das achte Zweitliga-Derby Mainz – Frankfurt am 5. Mai (31. Spieltag) dürfte das brisanteste seit seiner Premiere im Spätsommer 1996 werden.
q: e-hp
__________________
Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
Stefano ist offline   Mit Zitat antworten