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Alt 10-08-2009, 07:19   #439
Börsengeflüster
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Eintracht Frankfurt ist zum Saisonauftakt eine kleine Sensation gelungen. Nach dreimaliger Führung gewannen die Hessen bei Werder Bremen vor 34.000 Zuschauern mit 3:2 (2:2). Die Treffer erzielten Amanatidis (6., 42.), Özil (13., Foulelfmeter), Sanogo (44.) und Fenin (71.). In der Schlussminute sah der Bremer Prödl die gelb-rote Karte.



Erzielte trotz Knieverletzung das zwischenzeitliche 2:1 - Ioannis Amanatidis



Die Eintracht begann gegenüber dem Pokalspiel in Offenbach auf einer Position verändert. Chris kam für Köhler ins Team, Schwegler rückte auf die halblinke Position im Mittelfeld. Von Beginn an spielten die Hessen ansehnlichen Fußball und überraschten die Zuschauer mit einer guten Spielanlage und flüssigen Kombinationen. Auch die Gastgeber selbst schienen überrascht zu sein, denn bereits mit der ersten Torgelegenheit konnte die Eintracht in Führung gehen. Meier schickte Teber auf der rechten Seite, der passte den Ball flach und hart nach innen. Dort war Amanatidis genau richtig in Position gelaufen und leitete den Ball ins lange Eck von Nationaltorhüter Wiese weiter. Die Adlerträger setzten gleich nach und erzwangen weitere Gelegenheiten durch einen abgeblockten Kopfball von Amanatidis und einen Caio-Schuss vom linken Strafraumeck, den Wiese zunächst nicht festhalten konnte.



Erst nach 10 Minuten konnte der haushohe Favorit aus Bremen offensiv etwas zum Spiel beitragen. Während Schüsse und Hereingaben von Özil und Marin zunächst noch ohne Gefahr blieben, zeigte Schiedsrichter Fleischer etwas später nach einem Zweikampf zwischen Vasoski und Özil auf den Elfmeterpunkt. Die Entscheidung war durchaus umstritten, hatte Vasoski seinen erst sehr spät fallenden Gegenspieler doch allenfalls leicht berührt. Özil verwandelte den Strafstoß selbst, indem er Nikolov in die falsche Ecke schickte. Beide Teams schienen sich nun nach dem überraschend ereignisreichen Auftakt erst einmal sammeln zu wollen. Nach einer knappen halben Stunde wies die Begegnung aber wieder das vorherige extrem hohe Tempo auf. Beide Mannschaften kamen im Minutentakt zu Chancen. Özil knallte einen Schuss von der Strafraumgrenze an den Pfosten. Amanatidis schob den Ball nach feiner Vorarbeit von Schwegler über links aus 7 Metern am Tor vorbei.



Weitere hochkarätige Chancen für beide Teams folgten. Unter anderem traf Meier das Außennetz, schlenzte Caio den Ball in Bedrängnis knapp am langen Eck vorbei und zwang Sanogo Nikolov mit einem harten Flachschuss zu einer sehenswerten Fußabwehr. Den nächsten Treffer konnte dann verdientermaßen wieder die Eintracht erzielen. Meier köpfte eine Flanke von Ochs in die Mitte zum freien Amanatidis, den die Bremer zu Unrecht im Abseits wähnten, da auf der linken Bremer Abwehrseite Prödl nahe der Torlinie stand. Amanatidis konnte den Ball sogar noch annehmen und dann an Wiese vorbei aus 5 Metern ins Netz schieben. Nach diesem Treffer kurz vor der Pause schien die Pausenführung für die Gäste klar, doch Werder antwortete umgehend. Frings flankte von rechts, in der Mitte ging Nikolov zum Ball, erhielt aber im Fünfmeterraum einen von Schiedsrichter Fleischer nicht geahndeten Schlag von Sanogo ins Gesicht. Der Ball kam überraschend bei Ochs herunter, der das Leder nicht so schnell kontrollieren konnte. So machte Sanogo das Bein lang und schob den Ball zum glücklichen Ausgleich für Bremen ins Tor.



Nach der Pause zeigten sich die Gastgeber stark verbessert und waren zunächst vor allem dank des unermüdlichen Özil drückend überlegen. Diverse Chancen wurden vergeben, wirklich zwingend wurde Werder aber auch in dieser Phase nicht. Meier holte dann nach langer Frankfurter Unterlegenheit eine Ecke heraus, die Ochs präzise auf Teber hereinflankte. Der Neuzugang aus Hoffenheim köpfte aufs lange Eck, wo der für den verletzten Amanatidis eingewechselte Fenin den Ball noch mit dem Oberschenkel ins Tor lenkte. Nun waren die Gäste auch offensiv wieder zu sehen und spielten unter anderem einen feinen Konter über den eingewechselten und gegenüber dem Offenbach-Spiel stark verbessert spielenden Köhler sowie über Caio und Fenin. Der tschechische Angreifer versetzte noch Frings, scheiterte mit seinem hohen Schuss dann aber am glänzend reagierenden Wiese. Weitere Frankfurter Konter und ungestüme, aber meist ungefährliche Bremer Angriffe folgten, ehe in der Schlussphase Prödl nach einer Attacke gegen Nikolov noch die gelb-rote Karte sah.



Die Eintracht ist für einen mutigen und starken Auftritt beim hoch gehandelten Pokalsieger nicht unverdient mit 3 Punkten zum Bundesliga-Auftakt belohnt worden. Trotz zweier zweifelhafter Schiedsrichterentscheidungen, die zu den Bremer Treffern führten, steckten die Adlerträger, die in der vergangenen Saison gegen kein einziges Top-Team gewinnen konnten, nie auf und erzwangen durch das dreimalige In-Führung-Gehen den Auftaktsieg. Nun kommt Nürnberg.
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Die Börse ist keine Wissenschaft, sondern eine Kunst.

André Kostolany


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Geändert von Börsengeflüster (10-08-2009 um 07:21 Uhr)
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