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Alt 30-08-2008, 07:11   #2
PC-Oldie-Udo
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Huub Stevens Buch »Ungesalzen«
»Beim HSV ließ ich zwei Spieler verhaften«
HUUB STEVENS

Die Bilder werden bei allen Beteiligten für immer in Erinnerung bleiben. Am 17. Mai dieses Jahres feierte Ex-Coach Huub Stevens mit einem 7:0-Erfolg gegen Karlsruhe seinen Abschied beim HSV. In seiner gerade in den Niederlanden erschienen Biografie "Ungesalzen" (Autor: Theo Vaessen; erscheint auch bald in Deutsch) hat der 54-Jährige die Momente des Abgangs und die schwierige Zeit davor in dem Kapitel "emotionaler Abschied" festgehalten.

Im November 2007 gab Stevens bekannt, dass er den HSV am Ende der Saison Richtung Eindhoven verlassen werde. Ein knappes halbes Jahr musste er noch mit der Mannschaft zusammenarbeiten - keine leichte Zeit. "Um die Atmosphäre im Team aufzulockern, lud ich die Spieler zum Kartfahren ein. Vorher hatte ich mit dem Manager geregelt, dass zwei Polizisten zwei Spieler wegen zu schnellen Fahrens festnehmen sollten. Die beiden wurden verhaftet und abgeführt. Erst draußen hat man ihnen gesagt, dass sie es gerade mit meinem Humor zu tun hatten."

Es schien zu helfen. Nach einigen Auf und Abs folgte am letzten Spieltag das Happy End. "Beim Abschied wollten die Spieler mich auf ihre Schultern nehmen, doch das wollte ich nicht. Aber ich ging mit ihnen an den Spielfeldrand und habe auch eine Bauchlandung auf dem Rasen mitgemacht. Eines weiß ich sicher: Nach Hamburg kann ich immer wieder zurückkommen!"

Der Hauptgrund für seinen Abschied aus Hamburg war bekanntlich die Krankheit seiner Frau Toos. Im Buch wird deutlich, was für ein Familienmensch Stevens ist. Neben zwei Gedichten für seine Mutter und seinen Vater gibt es ein komplettes Kapitel über seine Frau. Es wird beschrieben, wie sich die beiden in den 70er Jahren kennenlernten. Toos: "Er war nicht wirklich ein leckerer Kerl. Aber er war sehr sorgsam und lieb." 1978 wurde bei Toos Krebs diagnostiziert. Sie zogen zusammen nach Eindhoven. "Ich war 19 und viel allein zu Hause, weil Huub oft im Ausland war. Dann habe ich die Bee Gees gehört, wurde traurig und fing oft an zu weinen", verrät Toos.

"Huub hatte zu Beginn viele Probleme mit meiner Krankheit", sagt Toos. "Das letzte Jahr rief er mich jeden Tag aus Hamburg an. Ich habe ihm immer gesagt: Tue, was du tun musst, und höre auf dein Herz. Und er hat es doch gut gemacht, oder?"

In Hamburg wird Huub mit Sicherheit nie in Vergessenheit geraten.

(MOPO vom 30.08.2008 / SEITE 42)

http://www.mopo.de/2008/20080830/spo...ngesalzen.html
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Es grüßt euch
Udo

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