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Alt 29-11-2002, 12:13   #6
Stefano
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hola,

Letztes Aufgebot-Eintracht-Trainer Reimann begnadigt Montero

Natürlich ist es Willi Reimann nicht schwer gefallen zu warnen. Das macht der "Euphoriekiller" sozusagen von Berufs wegen, und wenn sein Klub Eintracht Frankfurt, wie am heutigen Freitag (19 Uhr) gegen den SV Waldhof Mannheim, auch noch gegen einen abgeschlagenen Tabellenletzten zu spielen hat, dann ist der Rufer in der Wüste keinesfalls einsam. Man kennt das zur Genüge in Frankfurt: Gegen die Lahmen und Beladenen der Liga (vulgo: Schlusslichter) pflegt Eintracht Frankfurt zu stolpern, gerne auch dann, wenn die Chance besonders groß ist, sich ein kleines Polster zu verschaffen.

Das ist jetzt wieder der Fall: Einen Sieg in Mannheim vorausgesetzt, kämen die Hessen auf respektable 30 Punkte, eine Zahl, die zu den schönsten (Aufstiegs-)Träumen verführt, aber auch belasten kann. Also zieht Willi Reimann alle Register: Er spricht von "dem vielleicht schwersten Spiel der Saison", er warnt vor dem Unterschätzen des Gegners und hält es für eine "Respektlosigkeit", wenn im weiteren Umfeld der Eintracht nur noch über die Höhe des Sieges diskutiert wird. "Ich warne davor zu glauben, das Spiel sei ein Selbstgänger", sagt der wie immer vorsichtige Trainer, denn wer diese Partie "mit kleinem lokalem Charakter" auf die leichte Schulter nehme, werde "ganz schnell die Zeche zu zahlen haben." Dies werde er seiner Mannschaft "in aller Deutlichkeit nahe bringen", man werde die Begegnung "sehr, sehr ernst nehmen".

Etwas anderes haben wir auch nicht erwartet, zumal Eintracht Frankfurt nun wirklich nicht sorgenfrei ins Carl-Benz-Stadion reist: Ohne Stürmer (Jermaine Jones und Pawel Kryszalowicz sind malade), und mit einer angeschlagenen Abwehr (Andree Wiedener kann nicht, Uwe Bindewald vielleicht auch nicht), sind den Möglichkeiten zu reagieren durchaus enge Grenzen gesetzt. Im Angriff etwa können die beiden offensiven Mittelfeldspieler Rolf-Christel Guie-Mien und Ervin Skela spielen, "viel mehr Möglichkeiten haben wir nicht", sagt Reimann, auch weil Bakary Diakté noch nicht so weit ist. Und weil die Not so groß ist, ist Reimann auch über seinen Schatten gesprungen und hat den wegen diverser Alkoholeskapaden in Ungnade gefallenen David Montero ins Team zurückgeholt. Zu Beginn dieser Woche hat es ein Gespräch gegeben mit Reimann, Montero und dessen Berater. "Es war ein gutes Gespräch", sagte Reimann. Gegen seine alten Kameraden wird Montero, der zwei Abmahnungen erhalten hat, also wieder spielen.

Einen Autoritätsverlust sieht er darin nicht: "Die Spieler haben gemerkt, dass es mit mannschaftlicher Geschlossenheit in der zweiten Liga gut funktioniert."

Derweil möchte Mannheims Trainer Walter Pradt, nach dem jüngsten Sieg in Aachen selbstbewusst geworden, mit dem gängigen Vorurteil aufräumen, seine Waldhöfer Buben würden eher die rustikale Spielart bevorzugen. "In Aachen haben wir nicht nur gekratzt und gespuckt und gebissen, sondern wir haben auch den Ball ins Tor geschossen." Na prima.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Mannheim: Nulle - Mea Vitali - Ifejiagwa, Kowalik - Ratkowski, Zinnow, Camus, Fickert, Urdaneta - Kern, Plassnegger.

Frankfurt: Nikolov - Günther (Bindewald), Keller, Tsoumou-Madza, Bürger - Streit, Schur, Montero, Branco (Günther) - Skela, Guie-Mien.
q:eintracht-homepage
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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