Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 21-01-2009, 15:36   #11
621Paul
TBB Family
 
Benutzerbild von 621Paul
 
Registriert seit: Jan 2004
Ort: Bayern
Beiträge: 10.299
Der neue Messias in den USA

Tageskommentar von Michael Winkler


The last gleaming of a daying nation...

Das waren meine Gedanken, meine Gefühle bei der Krönungsmesse von Barack Obama. Eines muß ich jedoch neidlos anerkennen: Da hat ein überragender Redner gesprochen, ein wunderbarer Verkäufer, der vollendet mit den Gefühlen der Massen umgehen kann. Gegen ihn sahen alle anderen Redner schwach und blutleer aus, mit umständlichem, teilweise sinnleerem Gebabbel. Und wer es bisher noch nicht bemerkt hat, kann jetzt nachvollziehen, wieso unsere Kanzlerin im öffentlich-rechtlichen Bezahlfernsehen als "Trulla" bezeichnet wird.

Die Rede von Obama wirkte auf mich, als hätte er meinen Pranger "Visionen" verinnerlicht. Ich habe die Weihnachts- bzw. Neujahrsansprachen von vier hochrangigen deutschen Politikern gehört: Horst Köhler, Bundespräsident, Angela Merkel, Bundeskanzlerin, Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtags und Horst Seehofer, Ministerpräsident von Bayern. Jeder von ihnen wäre die Zierde auf der Jahresversammlung des Kaninchenzüchtervereins von Mittelmietraching gewesen. Ganz einfach Kreisklasse, nicht Champions League, ohne Charisma, ohne innere Anteilnahme, ohne Visionen, eine simple Pflichtübung, die das Abendessen unnötig hinauszögert.

In einer Krise brauchen die Menschen Hoffnung, kein Rumgemerkel. Die Menschen sehnen sich nach Führung, nicht nach Funktionären. Wenn sich Millionen Menschen in Deutschland die Krönungsfeierlichkeiten eines Barack Obama ansehen, dann zeigt das eindeutig, welche grauen Mäuse unsere Politik bestimmen. Würde heute ein Meteorit den vollbesetzten Bundestag auslöschen, es gäbe kaum jemand, den wir vermissen würden.

Unsere Kanzlerin trägt bei internationalen Auftritten knallbunte Jacken, damit sie wenigstens optisch in Erscheinung tritt. Sie reist im Ausland herum, der Bilder wegen, um ein bißchen von dem Glanz jener Orte auf sich zu ziehen, die sie auf unsere Kosten besucht. Hat überhaupt jemand bemerkt, daß sie am Sonntag in Ägypten gewesen war? Es ging um die Waffenruhe in Gaza, die längst ohne sie beschlossen war. Steinmeier hat noch verhandelt, Merkel ist hinterhergedackelt, als die Karawane längst weitergezogen war.

Im Fernsehen ist es bei Dumm-Quatsch-Sendungen jetzt in Mode, danach zu fragen, wo "unser" Obama bliebe, also ein deutscher Barack Obama. Die Frage ist durchaus berechtigt, allerdings nicht so, wie sie gemeint ist. "Unser" Obama soll ganz rassistisch ein Obimbo sein, also jemand mit anderer Hautfarbe oder ein Okanako, mit Migrationshintergrund. Unsere wohlbezahlten Gutmenschen in den Quatschkopfrunden tun genau das, was diese Worte ausdrücken: sie reduzieren den Mann auf seine Hautfarbe. Was das Begriffsvermögen dieser Moderatoren übersteigt, ist die Tatsache, daß die Amerikaner keinen Neger gewählt haben, sondern einen Visionär, der die Massen begeistert, und zufällig eine "wohlgebräunte Hautfarbe" besitzt.

Deutschland braucht weder einen Obimbo noch einen Okanako, sondern einen Visionär, der die Antworten auf die Fragen dieser Zeit geben und sie dem Volk vermitteln kann. Aber bitte keinen arrangierten Barack Hussein Obama, abgenickt und Aufgebaut von AIPAC und CFR, von Rockefeller und Rothschild, ein charmanter Exponent der alten Macht im Hintergrund. Ein wirklicher deutscher Obama wäre ein Mann, der mit jeder Faser seines Wesens zuallererst an das Wohl Deutschlands denkt, in welcher Sprache auch immer. Ob dieser "deutsche Obama" dann Neger, Türke oder eine Frau ist, ist mir herzlich egal, solange endlich mal jemand Kanzler für Deutschland ist und nicht Kanzlerin zwecks Zuteilung eines Dienstflugzeugs.


_________________
__________________
Wenn viele Anleger dasselbe glauben, dann muss dies noch lange nicht bedeuten, dass es stimmt oder wahrscheinlich ist. Das Gegenteil ist oft der Fall.
621Paul ist offline   Mit Zitat antworten