[stronzzo]

Fremder, kommst du nach München zum Oktoberfest, so solltest du auch wissen, wie sich die Einheimischen Mannsbilder präsentieren:

Der Bayer
Oktoberfest geprüft
Der typische Bayer spricht "boarisch", ist rund 1,65 groß und korpulent. Er schimpft und rotzt dank des heftigen Schnupftabakkonsums ständig in sein blauweiß-kariertes Hemd. Morgens ißt er seine Weißwurst mit süßem Senf und trinkt sein Weißbier dazu. Am Nachmittag gibt es "a gscheide Brotzeit" und dazu ein Helles. Der Bayer wird mit einem kurzen "An Guadn" zum Essen aufgefordert. Diese Abkürzung des sonst üblichen Wunsches "Guten Appetit, der Herr Dr." ist notwendig geworden, weil der Bayer sonst seines Hungers wegen vom Teller nicht mehr aufschauen oder hinhören würde.
Vom vielen Saufen, bekanntermaßen bekam er das Bier schon mit der Muttermilch, hat er spätestens mit 35 eine große rote Säufernase. Wenn nicht gerade Oktoberfest oder Starkbierfest ist, sitzt er im Biergarten bei einer Maß und einem Radi mit großer Brezen. Gerne lächelt er sein dickes Grinsen in die Kameras der Scharen von Touristen, die ihn jährlich durch die Gassen jagen. Er trägt eine Lederhose, die er nie im Leben waschen würde. Dazu ein kariertes oder ein weißes Leinenhemd und Haferlschuhe. Zur Fortpflanzung, denn auch die Bayern wollen nicht aussterben, hat er ein sehr sinnvolles Ritual entwickelt - das Fensterln. Er steigt mittels einer Leiter vor das Fenster des Dirndls, das er begehrt, und die läßt ihn dann auch ganz gewiß ein. Über diese Art des Werbens wurden viele Dokumentarfilme gedreht (siehe z.B. Liebesgrüße aus der Lederhose). Der Bau von Hochhäusern ist deswegen strikt untersagt. In Bayern gibt es nur große Höfe mit bunten Blumen vor den Fenstern und hölzernen Balkonen. Der moderne Bayer hört am liebsten Nicki und Wolfgang Viereck und wenn ihm nicht der Traktor auf der Landstraße stehenbleibt, trifft man ihn auf diversen Hallenfesten.