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Alt 30-10-2006, 14:29   #14
Tester32
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Hi Marc,

Ich finde, daß wir bei uns hier in Deutschland unter Gerechtigkeit zu oft Gleichmacherei verstehen. Frauen und Männer können aber aufgrund der geschlechtsspezifischer Denkweise nicht gleich sein. Warum soll ein Arbeitgeber einer Frau das gleiche Gehalt zahlen, wenn sie statistisch gesehen, schneller den Betrieb für einen Erziehungsurlaub verläßt? Oder häufiger mit kranken Kindern daheim bleibt? Soll er es der Gerechtigkeit zuliebe tun? Bei diesem Ansatz landen wir in einer überregulierten Gesellschaft, in der viele Gruppen miteinander darüber streiten, was ist Gerechtigkeit und was im Leben gerecht und ungerecht ist. Wir sind ja bereits dort angekommen – schau Dir nur unser perverses Steuersystem an, daß Unsummen für die Umverteilung aus der linken in die rechte Tasche und zurück verschlingt! Dabei geht es auch völlig anders, z.B. in Hong-Kong kosten Schulen zwar ca. 1000 USD/Kind/Monat, aber es gibt auch keine Lohnsteuern. Und die Stadt ist trotzdem moderner als NewYork.

Ich war früher ein Perfektionist und ich habe aufgehört, es zu sein, weil es sich nicht rentiert. Aber ich glaube, daß viele Menschen mit ihren Gerechtigkeitsvorstellungen es nicht begreifen, daß es sich nicht rentiert, Gerechtigkeit bis ins letzte Detail des Lebens herstellen zu wollen.

Zitat:
Zum einem ist es schlichtweg eine logische Sackgasse, wenn man meint das durch die Umverteilung innerhalb der Familie das Problem geringer wird.
Denn die Person die das Geld tatsächlich verdient, hat immer ein Druckmittel
Jain. Ich stimme Dir zu, daß eine finanzielle Abhängigkeit einer Beziehung nicht gut tut. Aber daß die mehr verdienende Person ein Druckmittel hat, ist illusorisch, denn wenn die weniger verdienende Person diesen Druck nicht akzeptiert, kann er auch nicht ausgeübt werden. Und gleich werden die Gehälter sowieso nie sein, allein schon weil für unterschiedliche Jobs in unterschiedlichen Firmen bei unterschiedlichen Erfahrungen unterschiedlich gezahlt wird.

Zitat:
Darüber hinaus ist es einfach wichtig zu begreifen, das es nicht darum geht jmd. eine Rolle aufzuzwingen, sondern das jeder die richtige Rolle für sich und auch den richtigen Zeitpunkt selbst bestimmen kann.
Sehe ich auch so, verstehe aber nicht, warum man dann als Feministin von der Gesellschaft mehr Geld für seine Arbeit verlangt, statt den Arbeitgeber davon zu überzeugen? Das ist auch ein Zwang, bloß versucht man, diesen jemand anders aufzulegen.

Zitat:
Man muss also nicht darüber streiten, was der bessere weg ist(den kann man ja privat für sich und seine Beziehung finden)sondern es geht darum das jeder die Möglichkeit hat das selbst zu bestimmen ohne an den sozialen Pranger gestellt zu werden.
Tue ich auch nicht, bloß wenn jemand seinen Weg selbst bestimmt, darf sie m.E. nicht verlangen, daß die Gesellschaft dafür die Kosten übernimmt, wie ich oft bei Feministinnen den Eindruck habe. Jammern über die Männer, die schlechte Vereinbarkeit von Kinder und Beruf und die geringeren Gehälter, - das ist keine Selbstbestimmung, sondern bleibt ein Jammern.

Danke zu Deinen Glückwünschen und eine gute Besserung!
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