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Alt 27-05-2003, 10:30   #208
Stefano
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hola,

Frischer Wind, frisches Geld und ein Vertrag für Reimann
Die Eintracht am Tag nach dem Wunder vom Waldstadion: "Zwei bis drei Kracher" sollen noch verpflichtet werden

Für was so ein Aufstieg alles gut ist. Willi Reimann zum Beispiel kann jetzt wieder mit einem Handtelefon telefonieren. Sein altes hatte Probleme gemacht, und kaum war die Erstklassigkeit am Sonntag unter Dach und Fach, waren erste Streicheleinheiten ausgetauscht, da drückte Aufsichtsratsboss Jürgen Neppe dem Trainer der Frankfurter Eintracht ein nagelneues Handy in die Hand. Dabei waren sich die beiden vor gar nicht so langer Zeit alles andere als grün.

Vermutlich kann der 53 Jahre alte Westfale seine neues Telefon ganz gut gebrauchen in den nächsten Tagen, da er mit seiner Lebensgefährtin auf Sylt urlaubt, ein paar Personalien gilt es noch zu regeln. Seine eigene etwa, denn sein Kontrakt bei Eintracht Frankfurt hatte er ja bis 2004 nur in der zweiten Klasse Gültigkeit: Über eine Weiterbeschäftigung in der Bundesliga hat man sich am Montag aber schnell einigen können, zumal der Vorstandsvorsitzende Volker Sparmann bereits am Sonntag gesagt hatte: "Ich liebe diesen Trainer." Wie lange der Coach in Frankfurt wirken soll, will der Chef allerdings erst bei der heutigen Aufsichtsratssitzung verraten. Zudem benötige der Neu-Bundesligist noch "zwei bis drei Kracher", findet Sparmann. Bislang stehen als Neuzugänge fest: Nico Frommer (Reutlingen), Jurica Puljiz (Hajduk Split), Markus Kreuz (1. FC Köln), Mehmet Dragusha (Eintr. Trier); zudem ist sich die Eintracht mit Stefan Lexa einig. Torwart Markus Pröll (1. FC Köln) und auch der Abwehrspieler Rigobert Song (RC Lens) sind im Gespräch. Dazu sollen die Kontrakte mit Kapitän Jens Keller ("Zum 30. Juni bin ich arbeitslos") und Dino Toppmöller verlängert werden; bei Ervin Skela, dem überragenden Frankfurter Spieler der Rückrunde, wird Sparmann die Option ziehen.

Die Rückkehr ins Oberhaus "gibt uns nicht nur Rückenwind" (Präsident Peter Fischer), sondern spült der Eintracht auch ein paar Millionen Euro mehr in die leeren Kassen. Der Etat wird von 13 auf 24 Millionen Euro hoch geschraubt, zwischen sieben und zehn Millionen (das hängt vom Tabellenplatz ab) bringen allein die TV-Gelder, zudem erhöhen sich in der ersten Liga die Zahlungen der Sponsoren, weswegen auch die Lizenz-Auflagen der DFL, ein Nachweis von 2,5 Millionen Euro, praktisch "automatisch" (Sparmann) erfüllt seien. Schließlich dürfte die Bundesliga-Zugehörigkeit auch die Verhandlungen mit dem potenziellen Stadionbetreiber, dem englischen Konsortium StadiVario, deutlich erleichtern. "Wir haben ein gutes Fundament, um ordentlich zu arbeiten", findet Neppe. Kollege Sparmann gar möchte "die Hälfte der Summe, die uns zur Verfügung steht, in die Mannschaft stecken."

Verstärkung tut sicher Not, die Hessen werden in der kommenden Runde ganz sicher zum ersten Kandidaten auf einen Abstiegsplatz zählen, doch ein Gutteil des Geldes wird die Eintracht dazu nutzen müssen, ein paar Altlasten, Stichwort: Octagon-Darlehen oder ISPR-Vertrag, zu entsorgen. Zudem muss der Club eine runde Millionen Euro Aufstiegsprämie an die Mannschaft zahlen, schließlich sind noch 100 000 Euro Ablöse an Hansa Rostock aufzubringen, die bei Aufstieg für Stürmer Markus Beierle fällig werden. Dessen ungeachtet will Volker Sparmann, der zum 15. Juni als Vorstandsvorsitzender zurücktreten und wieder in den Aufsichtsrat wechseln wird, seinen bisher eingeschlagenen Sparkurs weiter fortsetzen "Es wird keine Spinnereien geben." Das war in der Vergangenheit nicht immer so, als im Rausch der Gefühle das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster geworfen wurde.

Darüber hinaus kann Finanzvorstand Thomas Pröckl in der neuen Saison mit deutlich weniger Zuschauer kalkulieren. Bis zum Winter werden lediglich 20 000 Zuschauer ins Waldstadion passen, weil ab Sommer die Haupttribüne abgerissen wird und die Gegengerade erst nach und nach fertiggestellt wird. Erst ab der Rückrunde werden an die 30 000 Zuschauer im Stadion Platz finden.

Ferner sind auch im Vorstand der Eintracht Frankfurt Fußball-AG noch zwei Plätze zu besetzen: Ein Manager ist genauso wenig gefunden wie ein Nachfolger für Sparmann. "Viele erstklassige Bewerbungen" habe man, sagte Sparmann, darunter ist offensichtlich auch weiterhin Stephan Beutel vom FC St. Pauli, dem der Zweitliga-Absteiger zum 1. Juli gekündigt hat. Mit Reimann, dessen Favorit Beutel bekanntlich ist, stehe er weiterhin in Kontakt, heißt es. Nach wie vor wird weiterhin Wolfgang Holzhäuser, derzeit noch Finanz-Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen, als jene "Persönlichkeit des deutsches Sports" (Neppe) gehandelt, die in der neuen Saison als Vorstandsvorsitzender bei der Eintracht tätig sein soll. Bekannt ist, dass es Holzhäuser zurück ins Rhein-Main-Gebiet zieht.

Derweil hat Reimann seine Recken nach dem "kleinen Wunder" in den Urlaub geschickt. Trainingsbeginn ist der 30. Juni, danach geht es zum Lauftrainingslager nach Sylt und später zum Feinschliff nach Wiesensee. Schwitzen für die Bundesliga. q: e-hp
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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