Zum Tag des Bieres
Es spricht der Biersachverständige Kurt Adolf Amadeus Krampmeier:
Das Bier, ne? So wie wir das heute kennen; das gibt`s noch gar nicht lange. Bis vor ein paar Jahren war da ja noch kein Zaziki drin. Und im Mittelalter, da gabs ja Ballerbrühe im heutigen Sinn noch gar nicht. Da konntest du nicht meinetwegen an `n Dom latschen und sagen: "Hei! Popen-Arsch! Rück mal `n Sechserträger raus!" Wusste der Stoffel nix mit anzufangen. Und was es da gab an Pils, das war der letzte Gammel. Der eine kochte die Büffelpisse aus Roggen, der andere kackte in die Gerste, ne!
Es gab keine Planungssicherheit beim Saufen. Du wusstest nie, was du kriegst, wenn du nen Halben bestellst. Schöner Mist, ne? Und ran kamst du bloß an den Stoff, wenn du vorher bei der Kirche sogenannte "Abzapfzettel" besorgt hast. Das ging Luther natürlich tierisch auf den Keks. Und er knallte einen Zettel mit dem ersten Reinheitsgebot : "Hopfen und Malz! Gott erhalt`s!" mit voller Wucht an die Brauereitür von Einbeck.
Der Papst war naturgemäß stinkesauer und hat sich von Luther abgespaltet. Nicht ohne anstandshalber noch 30 Jahre Krieg zu führen. In dieser Zeit wäre das deutsche Reinheitsgebot beinahe wieder durch den Schwedentrunk verdrängt worden. Letztendlich hat sich aber der Glauben durchgesetzt, das Bier aus nix Anderes als Wasser, Hopfen und Malz bestehen darf. Zu kurz gedacht, wie wir heute wissen. Seit dem wir den grichischen Geschmacksverstärker im Pils kennen und schätzen gelernt haben