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Alt 20-01-2004, 21:16   #2
PC-Oldie-Udo
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Start ohne den Vater

Ein beschwerlicher Anfang

Familie Klapproth muss gleich zu Beginn eine Härteprobe durchstehen: Seit Tagen liegt Vater René im Irkutsker Krankenhaus, Mutter Kerstin fährt mehrmals täglich mit der Straßenbahn zwischen Hotel und Klinik hin und her.


Drei Tage konnte das Nasenbluten bei René nicht gestoppt werden, und immer noch ist nicht klar, was die Ursache für seinen hohen Blutdruck ist. Kerstin und Jenni sitzen unterdessen im Hotel mit den Hunden fest. Es muss eine Entscheidung getroffen werden: Machen sie weiter oder fahren sie nach Hause?


René fühlt sich langsam wieder besser. Er will, dass Kerstin und Jenni ohne ihn vorfahren. Als Mutter und Tochter die Insel Olchon erreichen, ist die Freude nur gedämpft. Kerstin quält die Frage, ob sie hier allein für Jenni sorgen kann. Die vergisst für den Moment alle Sorgen und stürzt sich gespannt in die neue Umgebung.


Freundliche Nachbarn
Das Haus in der Puschkin-Straße Nummer 10 wird die Heimat der Klapproths für die nächsten Monate sein. Ein russisches Holzhaus aus den vierziger Jahren - mit Banja und Sommerküche, so wie viele Menschen in Chuschir leben. Freundlich werden sie von ihrem Nachbarn begrüßt. Er heißt Mischa, Michail Petrowitsch, ist 69 Jahre alt. Er und seine Frau sind Rentner und werden Kerstin so manchen nützlichen Rat geben können.


Am ersten Abend in Chuschir ist Kerstin deprimiert. Zwar sind einige Vorräte da, doch ein richtiges Abendessen kann sie für Jenni nicht kochen. Auf dem Tisch liegen 3000 Rubel, knapp 85 Euro. Damit muss sie den ganzen Monat auskommen. Und vor ihnen liegen einige Tage, an denen sie allein - ohne Vater - klar kommen müssen. Dazu die Ungewissheit, wie es René geht. Wann wird er kommen? An diesem Abend ist das alles zu viel für Kerstin.


Holz als Herausforderung
Kerstin konzentriert sich auf die praktischen Herausforderungen und versucht sich bald mit Holzhacken - denn wer kochen und heizen will, braucht Brennmaterial. Doch die schweren Holzstücke erweisen sich als hartnäckiger Gegner. Ohne Mischas nachbarliche Hilfe ginge überhaupt nichts - und doch kommt es zu kleinen Blessuren. Die deutschen Familien erfahren, dass hier nichts selbstverständlich ist. Das Wasser kommt nicht aus der Leitung, mehrmals täglich müssen sie Eimer schleppen. Und dann wollen auch noch die Tiere versorgt sein. Alles, was man zum Leben braucht, muss erarbeitet werden.




Jenni und Kerstin kaufen ein



Auch Kerstin und Jenni besuchen bald den Dorfladen. Mit Hilfe eines kleinen Sprachcomputers versucht Kerstin ihre Wünsche verständlich zu machen. Doch Marmelade gibt es nicht, und der Wunsch nach Frischmilch löst bei der Verkäuferin nur Kopfschütteln aus. Die hat hier doch jeder im Stall stehen.

Angst vor dem Winter
Sibirien - wie anders haben sie es sich vorgestellt. Jetzt erleben sie die letzten, warmen Tage eines kurzen Sommers in einer großartigen Natur. Stunden des Glücks. Aber auch der Angst, dass der Winter schon bald mit seiner ganzen Gewalt hereinbrechen kann. Bis unter vierzig Grad fallen die Temperaturen im Winter.


Für Jenni und Kerstin ist die erste Zeit schwer. René fehlt den beiden. Auch wenn Nachbar Mischa viel hilft. Vielleicht hätten sie die Reise doch besser abbrechen sollen. Dann gibt es für die beiden eine große Überraschung: Es soll ein Satellitentelefon im Dorf geben. Jenni könnte endlich ihren Vater im Krankenhaus anrufen.


Suche nach dem Telefon
In Deutschland telefoniert sie immer mit ihrem eigenen Handy. Es ist für sie eine ganz neue Erfahrung, nach einem Apparat zu suchen. Hier - weit hinterm Ural - haben nur wenige Dörfer Telefon. Meist lassen sich Nachrichten nur per Post oder Telegramm verschicken. Bei Nikita Bentscharov wird Jenni fündig. Er gehört zu den Menschen im Dorf, die etwas bewegen wollen. Mit mehreren Unternehmen sorgt er für Arbeit und Aufbruchstimmung in Chuschir. Und der Jungunternehmer ist im Besitz des

Freundliche Nachbarn
Das Haus in der Puschkin-Straße Nummer 10 wird die Heimat der Klapproths für die nächsten Monate sein. Ein russisches Holzhaus aus den vierziger Jahren - mit Banja und Sommerküche, so wie viele Menschen in Chuschir leben. Freundlich werden sie von ihrem Nachbarn begrüßt. Er heißt Mischa, Michail Petrowitsch, ist 69 Jahre alt. Er und seine Frau sind Rentner und werden Kerstin so manchen nützlichen Rat geben können.


Am ersten Abend in Chuschir ist Kerstin deprimiert. Zwar sind einige Vorräte da, doch ein richtiges Abendessen kann sie für Jenni nicht kochen. Auf dem Tisch liegen 3000 Rubel, knapp 85 Euro. Damit muss sie den ganzen Monat auskommen. Und vor ihnen liegen einige Tage, an denen sie allein - ohne Vater - klar kommen müssen. Dazu die Ungewissheit, wie es René geht. Wann wird er kommen? An diesem Abend ist das alles zu viel für Kerstin.


Holz als Herausforderung
Kerstin konzentriert sich auf die praktischen Herausforderungen und versucht sich bald mit Holzhacken - denn wer kochen und heizen will, braucht Brennmaterial. Doch die schweren Holzstücke erweisen sich als hartnäckiger Gegner. Ohne Mischas nachbarliche Hilfe ginge überhaupt nichts - und doch kommt es zu kleinen Blessuren. Die deutschen Familien erfahren, dass hier nichts selbstverständlich ist. Das Wasser kommt nicht aus der Leitung, mehrmals täglich müssen sie Eimer schleppen. Und dann wollen auch noch die Tiere versorgt sein. Alles, was man zum Leben braucht, muss erarbeitet werden.




Jenni und Kerstin kaufen ein



Auch Kerstin und Jenni besuchen bald den Dorfladen. Mit Hilfe eines kleinen Sprachcomputers versucht Kerstin ihre Wünsche verständlich zu machen. Doch Marmelade gibt es nicht, und der Wunsch nach Frischmilch löst bei der Verkäuferin nur Kopfschütteln aus. Die hat hier doch jeder im Stall stehen.

Angst vor dem Winter
Sibirien - wie anders haben sie es sich vorgestellt. Jetzt erleben sie die letzten, warmen Tage eines kurzen Sommers in einer großartigen Natur. Stunden des Glücks. Aber auch der Angst, dass der Winter schon bald mit seiner ganzen Gewalt hereinbrechen kann. Bis unter vierzig Grad fallen die Temperaturen im Winter.


Für Jenni und Kerstin ist die erste Zeit schwer. René fehlt den beiden. Auch wenn Nachbar Mischa viel hilft. Vielleicht hätten sie die Reise doch besser abbrechen sollen. Dann gibt es für die beiden eine große Überraschung: Es soll ein Satellitentelefon im Dorf geben. Jenni könnte endlich ihren Vater im Krankenhaus anrufen.


Suche nach dem Telefon
In Deutschland telefoniert sie immer mit ihrem eigenen Handy. Es ist für sie eine ganz neue Erfahrung, nach einem Apparat zu suchen. Hier - weit hinterm Ural - haben nur wenige Dörfer Telefon. Meist lassen sich Nachrichten nur per Post oder Telegramm verschicken. Bei Nikita Bentscharov wird Jenni fündig. Er gehört zu den Menschen im Dorf, die etwas bewegen wollen. Mit mehreren Unternehmen sorgt er für Arbeit und Aufbruchstimmung in Chuschir. Und der Jungunternehmer ist im Besitz des
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Es grüßt euch
Udo

Sei immer ehrlich zu deinem Nächsten, auch wenn er es nicht gerne hört

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