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Alt 16-10-2003, 08:10   #3
william hill
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so ganz unrecht hat stefano da m.e. nicht.

schwarzarbeit, oder früher nachbarschaftshilfe steckt wohl in uns deutschen wie in manch anderen östlichen nachbarländern der autoklau...

geboren wurde diese unart anscheinend in den ersten nachkriegsjahren.

da wurde ja aufgebaut, mit händen und füßen, was das zeug hielt.
jeder der halbwegs zwei gesunde hände hatte, baute und baute. da brauchte es keinen meister, ingenieur oder sonstwas, es wurde einfach drauf losgebaut. niemand fragte nach schwarzarbeit, steuerkarte oder sonstwas.

und? es ging!

ich denke, ein großteil beispielsweise derer, die ein haus mit reichlich "nachbarschaftshilfe" bauen, wären sonst finanziell gar nicht in der lage dazu. dieses "hilfs du mir, helf ich dir" ermöglicht auch oftmals die eigenkapitaldarstellung, kurz muskelhypothek.

diejenigen, die professionell schwarzarbeiter beschäftigen, sollten wirklich ordentlich zur kasse gebeten werden. beispielsweise durch erhöhung der steuerlast. aber knast?

"profis" in dem bereich wurden ja schon von jeher eingelocht, man denke an die subunternehmer der 80er jahre, die sie reihenweise eingesperrt haben.

beispiel: ein dachdeckerbetrieb, 10 angestellte. er braucht für eine baustelle zwei leute mehr und einer seiner mitarbeiter kennt welche.
diese kommen, machen auf der baustelle mit, werden erwischt.
jetzt wird dem inhaber nachgewiesen, dass er sowas schon öfter gemacht hat.

ab in den knast mit ihm, erst mal zur abschreckung für 3 jahre.
fazit: laden dicht, 10 arbeitslose mehr.

wieviele kleinunternehmer können nur mit der gelegentlichen netto-hilfe ihre firma aufrecht erhalten, weil sie mit den nebenkosten die arbeiter gar nicht bezahlen könnten?

schwarzarbeit sollte wirklich nicht als kavaliersdelikt gelten, andererseits sollte mal die kirche im dorf gelassen werden.

dadurch hat sich irgendwer eine neue einnahmequelle erhofft, ob es funktioniert ist fraglich.

sollte ich demnächst ein haus bauen, werde ich natürlich selbst meinen vater, so er mir helfen sollte ein paar büsche am grundstück auszurupfen, anmelden. selbstverständlich auch meinen bruder.

vielleicht sollte ich vorher extra dafür eine ich-ag gründen...



ps: übrigens, wer beispielsweise ohne meisterbrief tätigkeiten ausübt, die eigentlich einen meister erfordern, ist ebenfalls ein schwarzarbeiter! gewußt???
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wh
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