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Alt 29-07-2003, 10:47   #270
Stefano
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Unhappy Schade

hola,

Den besten Eindruck macht die Nummer drei
Andreas Menger muss trotz guter Leistungen wohl auf die Tribüne / Oka Nikolov bleibt Stammkeeper der Eintracht


FRANKFURT A. M. Stefan Lexa wuselt in den Sechzehner, täuscht einen Schuss an; Andreas Menger taucht ab, legt sich quer, doch der Flügelflitzer des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt lupft den Ball kurz und mit viel Gefühl an, die Kugel hoppelt über den Torwart hinweg in den leeren Kasten. Lexa trabt triumphierend davon. Viel hätte nicht gefehlt und Menger wäre ihm hinterher gerannt, ihm an die Wäsche gegangen. So brüllt der Keeper lediglich über den Trainingsplatz: "Lexa, noch einmal - und ich bretter dich weg." Wer lässt sich schon gerne zum Kasper machen? Andreas Menger nicht. Kurz darauf ist jedoch alles vergessen.

Es ist dies eine typische Szene aus dem Training der Eintracht, und eine typische Szene für Andreas Menger. Der 30 Jahre alte Keeper geht in jede Einheit als sei es seine letzte, er gestikuliert, schreit, staucht die Spieler zusammen, feuert sie an und baut sie auf. Menger ist der mit Abstand lauteste und extrovertierteste Eintracht-Recke auf dem Trainingsfeld. Auch außerhalb des Platzes hat sein Wort Gewicht, er genießt den Respekt seiner Kollegen, weshalb er auch dem Mannschaftsrat angehört. Menger ist für das Gleichgewicht innerhalb des fragilen Gefüges einer Fußballmannschaft zuständig - obwohl er seit zweieinhalb Jahren, seit er bei der Eintracht angestellt ist, nie über die Rolle des Bankdrückers hinaus gekommen ist.

Daran wird sich auch in der am Freitag beginnenden Spielzeit 2003/2004 nichts ändern. Schlimmer noch: Menger wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mal mehr auf der Bank sitzen, sondern auf der Tribüne. Das ist besonders bitter, weil er in der Vorbereitung im Training einen bärenstarken Eindruck hinterlassen hat, mitunter gar den besten der drei Torhüter. "Ich brauche mich nicht zu verstecken, werde weiterhin Gas geben", sagt Menger, der sich aber insgeheim schon mit dem Schicksal des dritten Mannes abgefunden zu haben scheint. "Wenn es so käme, würde ich den anderen beiden helfen." Trainer Willi Reimann lässt sich nicht in die Karten schauen, wird vor Donnerstag nicht verraten, wer seine Nummer eins sein wird.

Doch käme es einer kleinen Sensation gleich, sollte im Olympiastadion nicht Oka Nikolov das Tor des Aufsteiger hüten und der vom 1. FC Köln gekommene Markus Pröll auf der Ersatzbank Platz nehmen. "Ich bin mir sicher, dass ich die Nummer eins bleibe", sagt Nikolov, dem durch die vielen Torwartdiskussionen in den zurückliegenden Jahren ein Fell wie einem Grizzlybären gewachsen ist. "Ich mache mir keinen Kopf mehr, es ist sinnlos darüber nachzudenken."

Nikolov, der gerade gegen Ende der abgelaufenen Spielzeit nach den Fehlern gegen Trier und Mainz in die Kritik geraten war, hat bisher im Training und vor allem in Testspiel gegen Nürnberg seinen Anspruch durch Leistung bestätigt. Markus Pröll, das Kraftpaket, hinkt indessen ein wenig hinterher, hat nicht so viel Druck gemacht, um Trainer Reimann ernsthaft ins Grübeln zu bringen. Der 23-Jährige wird Oka Nikolov aber im Nacken sitzen. Genauso wie Andreas Menger, der "topfit" sein will, wenn er gebraucht wird. In Zukunft wohl eher als Torwarttrainer, eine Funktion, die er beim täglichen Üben schon jetzt einnimmt, auch wenn Reimann klar stellt: "Andi ist ausschließlich Spieler." Und Schlussmann Nummer drei. q: e-hp
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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