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Alt 02-07-2003, 15:10   #229
Stefano
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hola,

Auf Augenhöhe-Trainer Willi Reimann sieht Eintracht Frankfurt nach dem ersten Training für die Bundesliga gerüstet.

Die Sonne hatte sich hinter dunklen Wolken versteckt, als am Montagnachmittag zwei Dutzend Fußballspieler in weißen Hemden aus der gammeligen Kabine der Wintersporthalle auf den sattgrünen Rasen vor dem Frankfurter Waldstadion getrabt sind. Nur einen kräftigen Spannstoß weit entfernt haben viele von ihnen vor gut fünf Wochen hemmungslos wie die Schlosshunde geheult, Helden waren sie nach dem 6:3 über den SSV Reutlingen, das den Aufstieg in die erste Klasse bedeutete - am Montag freilich haben 500 Neugierige Beifall gespendet, fast möchte man hinzufügen: aufmunternd. Denn die Mission, die Eintracht Frankfurt in den nächsten elf Monaten auszuführen hat, ist zwar keine unmögliche, aber doch eine verflucht harte: drei Mannschaften im Tableau hinter sich lassen. "Über unser Team werden sich einige wundern", sagte der zu Wochenbeginn aus dem Amt geschiedene Vorstandsvorsitzende Volker Sparmann nicht eben tiefstapelnd, "die Jungs werden das Kind schon schaukeln."

Es gibt andere in Frankfurt, die nicht ganz so forsch an die Sache rangehen. Trainer Willi Reimann, nach fünfwöchigem Urlaub auf Sylt schon einen Tag vor Trainingsbeginn eingetroffen, lässt keinen Zweifel daran, dass es von der ersten Sekunde des ersten Spiels beim FC Bayern München an, das die ARD am 1. August live übertragen wird, gegen den abermaligen Sturz in die Zweitklassigkeit gehen wird. Doch Reimann widerspricht den zahlreichen Kritikern, die mosern, die Eintracht habe nie und nimmer eine erstklassige Mannschaft beisammen: "Wir sind stark genug." Seine Mannschaft sei heiß auf die Beletage, sie verfüge über die nötige Qualität, und er lässt auch keinen Zweifel, wie er die rettenden Punkte einfahren will: "Mit harter, ehrlicher Arbeit."

Die Zeit großer Starspieler sei bei Abstiegskandidaten wie der Eintracht schon längst passé. "Da geht es nur über mannschaftliche Geschlossenheit." Und was das eingeschworene Kollektiv bewirken könne, habe man ja in der abgelaufenen Runde gesehen. Sechs, sieben Teams, glaubt Reimann, werden in der neuen Saison gegen den Abstieg spielen, und sein Ensemble sei in keinem Fall schlechter als etwa das von Rostock, Gladbach oder Hannover: "Wir haben die gleichen Chancen".

Bis auf den Südkoreaner Du-Ri Cha, der am Donnerstag zur Mannschaft stoßen wird, absolvierten alle acht Neuzugänge die erste 105 Minuten lange Einheit. Auch der albanische Abwehrspieler Geri Cipi vom belgischen Erstligisten AA Gent drehte die ersten Runden im Dress seines neuen Arbeitgebers. Die Eintracht überweist 125 000 Euro für den 30-fachen Nationalspieler, der als einziger Spieler ablösepflichtig ist. In Ermangelung des von ihm angekündigten "Krachers" preist der abgetretene Vorstandschef den 190 Zentimeter großen Verteidiger, der mit seiner Familie schon in Frankfurt wohnt, als absolute Verstärkung.

Keine Zukunft bei den Hessen hat Abwehrspieler Matheus Vivian, der in seine brasilianische Heimat ausgeliehen worden ist. Im Gegenzug soll nach Sparmanns Angaben noch ein ausländischer Spieler verpflichten werden, bei dem es sich um einen Stürmer handeln könnte, denn die Zukunft von Jermaine Jones ist erst einmal ungewiss. Der Stürmer hat erhebliche Schmerzen an der Bruchstelle des Mittelfußes, der durch eine Metalplatte stabilisiert wird. Für Jones wird nun ein Spezialschuh angefertigt, der für Entlastung sorgen soll. Sollte das nichts nutzen, droht eine neuerliche Operation und eine sechsmonatige Pause. Reimann ist entsprechend sauer, vor allem auf den DFB, der den Spieler laut Reimann gegen den Willen der Eintracht zur U 21 eingeladen hatte - seitdem habe sich die Verletzung verschlimmert, das zeigten die Röntgenbilder. "Jermaine wollte sich bei der Nationalelf drei Sterne dazu verdienen." Ob Jones das einwöchige Lauf-Trainingslager auf Sylt mitmachen wird, steht derzeit noch nicht fest.

Ebenso wie der Nachfolger von Sparmann. Herbert Becker, im Brotberuf für die Außenkontakte von Fraport zuständig, ist ins Gespräch gebracht worden. Vielleicht aber macht Sparmann irgendwie doch weiter." Wer zuletzt lacht, lacht am besten." Sagt er. Wie einst "Stepi". q: e-hp
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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