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Alt 01-04-2003, 04:39   #128
Stefano
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hola,

Willi Reimann gibt den Nebenjob bald auf
Eintracht Frankfurts Trainer dementiert Gerüchte über kompletten Wechsel auf Managerposten / Suche läuft


FRANKFURT A. M. Als gelernter Stürmer hat Willi Reimann die Steilvorlage natürlich sofort verwertet. Alles andere hätte auch verwundert. Und so war es klar, wie der derzeit bei Eintracht Frankfurt die Ämter Trainer und Manager in Personalunion beackernde Westfale diese Frage beantworten würde: Ob er sich denn in dieser Doppelfunktion, gerade jetzt, da es in die Schlussgerade der zweiten Liga gehe, nicht verzettele, war Reimann gefragt worden. "Ich glaube nicht, dass ich mich verzettele", hat der 53-Jährige gesagt, ohnehin sei diese Mehrarbeit keineswegs "Neuland" für ihn. Das, nämlich morgens Fußballern Beine machen und nachmittags mit anderen Fußballern verhandeln, habe er bei St. Pauli und beim Hamburger SV gemacht. "Das ist alles unter einen Hut zu bringen, denn wir wissen sehr genau, was wir wollen."

In Frankfurt bei der Eintracht muss Reimann auch deswegen die beiden Jobs parallel verrichten, weil Vorstand und Aufsichtsrat bislang keinen geeigneten Mann für den "Nebenjob" gefunden haben. Ein ziemlich scharfes Profil vom künftigen Manager haben die Herren in den beiden Gremien geschnitzt. Aus der Region müsse er kommen, mit dem Trainer können, Kompetenzen haben und Ahnung, dazu Erfahrung. Aber was dem noch amtierenden Vorstandsvorsitzenden Volker Sparmann offensichtlich am wichtigsten ist: Das schon jetzt von ihm gepriesene "Zusammenspiel zwischen Vorstand und Trainer" müsse mit einem neuen Mann noch besser werden.
Momentan, sagt Sparmann, sei die Zusammenarbeit bereits klasse, "manchmal ist weniger mehr", und überhaupt: "Wir suchen nicht irgendeinen Manager, sondern den richtigen."

Weil das aber nicht ganz so einfach ist (und weil, wie berichtet, sich die an der Suche dieses Mannes beteiligten Gremien bisweilen nicht ganz einig sind über die Befähigungen der jeweiligen Kandidaten), ist die Arbeit im operativen Bereich also an Willi Reimann hängen geblieben. Der hat sich darüber nicht gleich beschwert, er fand es sogar ganz reizvoll. Dabei ist die Aufgabe, die nächste Saison zu planen, nicht einfach. Schon deshalb nicht, weil es Eintracht Frankfurt an Planungssicherheit fehlt: Niemand weiß, in welcher Liga der Club in der neuen Saison spielen wird. Aber das ist Reimann ja gewohnt: auch den Kader für diese bislang so erfolgreich verlaufene Runde hatte der Trainer zusammenstellen müssen, ohne genau zu wissen, ob der Verein überhaupt eine Lizenz erhält. Reimann also hat bis auf weiteres drei Aufgaben zu stemmen: Erstens soll er das Team in die Bundesliga führen, was, wie er sagt, "machbar ist", zweitens muss er für die Bundesliga planen, und drittens auch für die zweite Liga, falls die Mannschaft nicht aufsteigen sollte.

Und auch wenn Willi Reimann die neue Rolle als Trainer/Manager ganz gut gefällt, so hat er doch am Montag vor Journalisten gesagt, er halte es für "völlig ausgeschlossen", dass er künftig nur als Manager arbeite. Diese Spekulation war aufgekommen, weil man schon den Eindruck hatte gewinnen können, Reimann wolle quasi als eine Art Teammanager lieber an den Strippen ziehen, als im Trainingsanzug jungen Männern den korrekten Spannstoß beizubringen.

Reimann, den Sparmann als "Glücksfall" bezeichnete, wird zudem im Falle eines Aufstiegs einen Kontrakt für die erste Liga erhalten. Volker Sparmann, der nun, wie er selbst sagen musste, die ersten 100 Tage im Amt des Vorstands-Vorsitzenden hinter sich gebracht hat, will am 29. April bei der nächsten Aufsichtsratssitzung einen Vorschlag für die Besetzung des Managerpostens einbringen.

Auf konkrete Aussagen zum sportlichen Konzept der Eintracht Frankfurt Fußball AG mochten sich an diesem Montag aber weder Sparmann noch Reimann einlassen, sieht man einmal davon ab, dass die Vertragsunterzeichnungen von Torhüter Oka Nikolov, die schon Anfang der vergangenen Woche in allen Zeitungen stand, und jene des 18-jährigen Talents Daniyel Cimen verkündet wurden. Ansonsten, sagte Reimann, stehe man "in intensiven Gesprächen" mit einer Reihe von Spielern, die die Eintracht gerne nach Frankfurt holen wolle. Intensiv spreche man auch mit den Spielern des aktuellen Kaders über ihre Zukunft bei der Eintracht, aber erst, wenn alles in trockenen Tüchern sei, werde man damit an die Öffentlichkeit treten. Selbst bei einem Nichtaufstieg soll die Spielstärke der Mannschaft "sogar noch verbessert werden", sagte Sparmann, der sich Ende Mai in den Aufsichtsrat zurückziehen wird. Die Berufung seines Nachfolgers ist Sache des Aufsichtsrates.

Ansonsten hat Sparmann eine positive Bilanz seiner 100 Tage gezogen, "das Ergebnis ist vorzeigbar". Die wirtschaftliche Sanierung sei fortgeschritten, ein Großteil der Bürgschaften bereits wieder ausgelöst worden, finanziell stehe die Fußball AG nach der Übertragung der Eigentümeranteile von Octagon auf die "Freunde der Eintracht", wie die FR berichtete, auf sicheren Füßen. "Die Wertigkeit der Marke Eintracht ist erhöht worden", sagte Sparmann. Er sagte nicht, dass die Firma "Jako" künftig die Firma "Fila" als Ausrüster ablösen wird. Das stand im kicker. q:e-hp
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Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
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