Tja, was soll man dazu sagen .....
22.08.2007
Liebe Leser,
Die Sätze waren wohlformuliert und verfehlten die erhoffte Wirkung nicht.
"Ich gewinne die Leistung aus meiner Motivation", sagte er stur, "wenn ich gegen meinen Willen bleiben muss, bin ich nicht mehr motiviert."
Weil’s seine letzte Chance auf einen Wechsel war, wurde seine Wortwahl drohend: "Wenn ich bleiben muss", sagte er wörtlich, "bin ich ständig verletzt."
Nicht HSV-Star Rafael van der Vaart hat so erpresst. Nein,
gesagt hat’s 1996 Dietmar Beiersdorfer , damals Spieler beim 1. FC Köln, heute Sportchef beim Hamburger SV. Allein die eigene Erfahrung hätte ihn lehren sollen, dass in jedem Fußballspieler der Bundesliga ein Egoist steckt. Auch in Rafael van der Vaart, dem einstigen Liebling der Fans.
Jetzt provoziert der Niederländer seinen Abgang mit einer solchen Unverschämtheit, dass Beiersdorfer DFB, Fifa und die anderen Götter um Beistand erfleht, um mit real existierendem Profitum fertig zu werden. Hilfloser geht’s nicht – und ist doch typisch für einen, der die Hausaufgaben nicht gemacht hat.
Drei Gründe gibt es für die vertrackte Lage in Hamburg: Beiersdorfer hat den Charakter seines Spielers falsch eingeschätzt, er hat ihn vergrätzt oder die Alternativpläne nicht vorbereitet. So oder so, die Unverfrorenheit eines Fußballprofis ist das eine, Schlauheit eines Fußballmanagers das andere. Beiersdorfer hätte das Unheil sehen müssen. Schon allein deshalb, weil er selbst mal so tickte. Der Report in der neuen SPORT BILD.
Eine englische Woche wünscht Ihnen
Pit Gottschalk