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Alt 01-01-2007, 22:41   #53
Auf Wunsch gelöscht
TBB Family
 
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Da lässt sich noch so einiges hinzufügen.

Angefangen damit das es schlichtweg blödsinn die rassenunruhen der 90er auf einen sozialen bzw. wirtschaftlichen Auslöser zu reduzieren.
Wie du sicher erinnerst war es ein Übergriff weisser Polizisten auf einen schwarzen und das ganze wurde auch noch gefilmt.
Es gab daraufhin keine Forderungen nach besseren Lebensbedingungen oder bessere Chancen im Berufsleben sondern es war nur eine gewaltige Reaktion auf dieses Video.
Da könnte man wesentlich besser Martin Luther King oder Malcom X nennen.
Genauso das es überwiegend schwarze und hispanics wären - du wirst in der relativen Zahl eine ganz grosse "weisse" Anzahl finden
Die sogenannte "White Trash" gesellschaft ist sogar ziemlich ausgeprägt - nur wird das in den typischen Filmen("Wo man so beschäftigt ist sich zu töten"")nicht ganz so häufig gezeigt.


Darüber hinaus - ich war selber bei diesen "Gegen Studiengebühren"Demos dabei - und kann aus erster Hand berichten, das diese Demos so etwas von "unecht"war.
Da wurde in einer Reihe gegangen, Bier getrunken und gequatscht - ach ja Musik und ein paar Plakate gabs auch noch.
Denn leider gottes weiss jeder Student heutzutage das die Bedingungen so schlecht sind, und das Geld so dringend fehlt - das die ganz grosse Mehrzahl zwar einsah das die Unis Geld brauchen, nur einfach unglücklich darüber waren das sie es bezahlen müssen.

Kommen wir zu Frankreich - sicher haben diese Demonstrationen dieses Gesetz verhindern können , aber ich kann dir jetzt schon prophezeien das es den Trend nicht stoppen kann.
Es wird den menschen dadurch nicht dauerhaft einen Vorteil verschaffen. Denn werden sich es die Unternehmen nochmal überlegen Berufseinsteiger anzustellen - und umgehen das ganze einfach!
In einem anderen Thread hatten wir schon über das Dilemma mit den Praktikas diskutiert - ich weiss nicht was du beruflich machst, aber ich als Student kann dir davon ein Lied singen.


Und ich hatte schon ein paar versucht aufzuzeigen, das es den Menschen viel zu gut geht.
Ich weiss nicht was du für Vorstellungen von "schlimm" hast, aber du wirst auf der ganzen Welt nur eine Handvoll Länder finden in denen es den Menschen so gut geht wie in Deutschland.

Und so gut geht es den Rentnern von heute: Jeder zweite Westdeutsche über 65 besitzt eine Immobilie. Geschätzter Wert über 200 000 Euro im Durchschnitt. Sozialhilfe beziehen lediglich 1,3 % der über 65jährigen, in der Gesamtbevölkerung ist der Anteil mit 3,5 % fast dreimal so hoch. Pro Kopf verfügt ein Rentnerhaushalt im Durchschnitt über 1092 Euro monatlich netto. Ganze 83 Euro weniger als bei Arbeitnehmern. Beim Deutschen Institut für Altersvorsorge in Köln wissen die Fachleute schon lange: Dieser Rentnerwohlstand ist nicht mehr sicher. Nach ihren Berechnungen marschiert Deutschland in eine gigantische Rentenlücke.

Ich wäre der erste der hier schreien müsste - denn meine Rente ist nicht gesichert, meine generation wird sich mit problemen rumschlagen müssen die diese Senioren nicht einmal kannten.
Aber eben nur bezogen auf den Arbeitsmarkt, diese Menschen haben nach dem krieg alles wieder neu afbauen müssen, haben zum grossen Teil ihr gesamtes Vermögen verloren und bei komplett bei Null anfangen müssen.
Und die viele der Jugendlichen halten es nicht mal für nötig, diesen älteren Menschen Respekt zu zollen.
Die haben sich den Arsch aufgerissen, und ich habe eine menge Respekt davor eben nicht zu jammern sondern das zu tuen was nötig ist oder war.
Klar, waren die Vorraussetzungen da um zu "wachsen", aber nun muss man das machen was nun nötig ist.
Eben nicht jammern sondern einfach sich den Arsch aufreissen.
Mein grossvater erzählte mir, wie er damals mit anfang 20, Frau und 2 Kinder durchbringen musste - er war in der Ausbildung hat dann abends noch seine Schule neben dem Job gemacht und sich am WE hingesetzt und gelernt.
Schau dir an mit welcher Einstellung heute mit solchen Chancen umgegangen wird - da hast du das wirkliche Problem.
Die Leute sind satt, haben keinen echten Hunger mehr.
Mein Professor lächelt immer und sagt"Sie sind von fast krankhaftem Ergeiz bessesen der beste sein zu wollen", aber er lächelt dabei und ich weiss auch warum - weil er eben sieht das ich froh bin für jede Vorlesung und alles was ich lernen kann.

Die Nazis haben die einen Grossteil meiner Familie ermordet - und da soll ich mich beschweren das der Lebenstandart etwas absinkt, wenn ich sehe das selbst in Europa noch Kinder an total banalen Krankheiten sterben oder verhungern.
Wenn wir schon über Gerechtigkeit reden und dabei zumindest Europa im Auge behalten, finde ich ist es keine wirklich überraschende Entwicklung das sich die Wohlstandsniveaus angleichen.

Ich hatte es in einem anderen thread mal geschrieben - das in Ländern wie China und Indien vor ein etwa 10 jahren noch hunderte Millionen an hungersnöten gestroben sind, aber im Zuge der globalisierung und dem wirtschaftlichen Aufschwung zumindest ein grosser Teil in der Lage ist zu überleben - und zwar durch ihre Arbeit!
Und wenn ich dann das Gejammer sehe , weil es hier in Deutschland ein wenig schlechter wird - finde ich das ziemlich unverhältnissmässig.

Wir brauchen nicht darüber reden das es auch hier arme Menschen gibt, aber dieser Ausdruck ist ziemlich abstrakt, wenn man sich dann mal in anderen Ländern umschaut und dafür muss man nicht nach Afrika oder Asien gehen, da reicht schon Rumänien, Bosnien oder Albanien.
Und das die Probleme die die Menschen eben auch immer von der Chance begleitet sind, einige gute Chancen wahrzunehmen(Ich hatte von den Schuljungen aus Sambia erzählt.).

wir reden über Spenden an die armen Kinder in sonstwo.
Aber die globalisierung hat für so viele arme Menschen in wirklich armen Ländern so viel gebracht, wie keine Spendenaktion jemals bringen kann.
Hilf den Menschen sich selbst zu helfen!
Nun haben sie die Möglichkeit ihr Geld zu verdienen, auch nicht vie - nicht mal annähernd würden wir das so betrachten - aber für eine Existenz am Minimum reicht das und es hilft sogar eine Infrastruktur zu errcihten wo man Bildung schafft und somit den Anschluss an die Welt findet.

Ich sehe schon das es schwerer wird in Deutschland, aber ich kann dieses gejammer eben nicht verstehen wenn ich sehe mit welchen Problemen sich andere menschen rumschlagen können(eben auch ganz bei uns in der Nähe)- da muss doch jeder begreifen das die Chance die er hat so gut ist, das es nicht nur schade sondern ein wirkliches Drama ist diese verstreichen zu lassen.
Und das es eben nicht immer so weiter gehen kann, muss doch auch klar sein.
In dem Augenblick wo ich für wirklich niedrige Arbeiten(Maschinen putzen z.b.)einen bruchteil in unseren Nachbarländern bezahle oder selbst gut ausgebildete Fachkräfte um einiges günstiger verpflichten kann, fragt sich doch jeder Arbeitgeber der ökonomisch denken muss - auch im Interesse seiner MA hier wo er diese arbeiten verrichten lassen soll?

Ich glaube hellia war es, die das Beispiel mit dem Fahrrad war es.
Das es eben nicht selbstverständlich ist, das man ein Auto hat - sondern das es eben alles ein weniger unbequem wird - aber eben immer noch besser als an so ziemlich jedem Ort dieser Welt.
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"Mittagessen? Nur Flaschen essen zu Mittag!"

Geändert von Auf Wunsch gelöscht (01-01-2007 um 22:57 Uhr)
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