Thema: Traurigkeit
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Alt 17-12-2006, 07:39   #7
william hill
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Zitat:
Original geschrieben von simplify
ich denke hoffnung und eine perspektive ist das wichtigste was menschen brauchen um nicht in depression zu versinken.
Generell kommt es doch auf die Psyche jedes Einzelnen an.
Warum sollte man nicht traurig sein? Es kommt doch darauf
an, was man aus der jeweiligen Situation macht und wie es
danach weiter geht. Der eine versinkt nach Traurigkeit in
Depressionen, der andere dagegen sieht nach vorn.

Es gibt da einen Jemand , dem ging es recht gut. Frau, Kind,
Job, Finanzen, alles passte wunderbar. Er war Anfang 30
und alles lief seinen geregelten Weg.

Und dann schlug es plötzlich auf ihn ein, mit einer Heftigkeit,
die sich wohl niemand vorstellen möchte, privat wie auch
finanziell, so heftig, dass er innerhalb weniger Wochen von
100 auf weniger als null runterfiel. Frau, Kind, Job, Finanzen,
Auto, Wohnung, alles war auf einmal weg.

Dazu auch noch der "beste Freund", den er schon aus Grund-
schulzeiten kannte und denen dieser Jemand selbst zu einem
Superjob verholfen hatte, der dann noch sagte: Ich könnte Dir
ohne weiteres 500 DM geben, aber damit wäre Dir ja auch nicht
geholfen. Auch wusste dieser "Freund", dass dieser Jemand derzeit
noch nicht mal mehr Geld für die nächste Miete hatte.

Alle wendeten sich von diesem Jemand ab (Familie ausgenommen)
und er stand da mit keinerlei Möglichkeiten, irgendwas zu machen.

Was tat dieser Jemand ? Er ging richtig ackern, riss sich zusammen
und nahm jeden Job an, den er bekommen konnte und hatte dabei
nur ein Ziel vor Augen: dass es zu so einer Situation nie wieder
kommen sollte. Dieser Jemand arbeitete täglich 12 Stunden auf
dem Bau, konnte abends vor Schmerzen durch die harte und
ungewohnte Arbeit nicht schlafen, aber kratzte sich ein paar Mark
zusammen und wollte mehr daraus machen. Aus dem Baustellen-
Job wurde bald wieder ein Job im Vertrieb und auch bald wieder
eine Selbständigkeit.

Diesem Jemand gelang es dann innerhalb von 3 Jahren sich
wieder in eine Position zu hebeln, die es ihm sogar erlaubte,
sich einen fast neuen Porsche zuzulegen (was kein Maßstab
sein soll).

Und plötzlich waren sie wieder da, die Freunde (auf die dieser
Jemand aber gut und gerne verzichtete), die mittlerweile Ex-Frau,
die damit gar nicht klar kam und ihm über Jahre noch Steine in
den Weg legte, wenn er seine Tochter sehen wollte, denn dieser
Jemand war ja mittlerweile für viele interessant.

Und wenn dieser Jemand an diese Zeiten zurück denkt, ist er
auch noch gelegentlich traurig, nicht wegen der damaligen
finanziellen Situation, eher weil er nur enttäuscht wurde.
Aber dann sieht er auch, was er aus dieser Situation gemacht
hat und was heute ist und ist auch der überzeugung, dass
alles Negative auch seinen positiven Sinn hat.

Aber ändern möchte dieser Jemand den Verlauf seines Lebens niemals!


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Es bedarf m.e. keiner Hoffnung und auch keiner Perspektive,
sondern eher Ehrgeiz und Ziele. Hätte ich damals keine Ziele
mehr vor Augen gehabt und auch keinen Ehrgeiz, diese irgendwie
zu erreichen, hätte ich mir einen Strick nehmen können...

(Heute mal ohne Smileys)
__________________
have a nice day

wh

Geändert von william hill (17-12-2006 um 09:08 Uhr)
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