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Alt 21-09-2006, 09:32   #175
OMI
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EUR/USD: Die Ruhe vor dem Sturm?
14:12 20.09.06




Der US-Dollar zeigt sich derzeit unbeeindruckt von schwachen US-Konjunkturdaten. Die Hausbauneubeginne (Housing Starts) fielen im Juli um 6,0 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2003. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass sich der Immobiliensektor schneller abschwächt, als bislang von den meisten Analysten erwartet. Gleichzeitig stieg das Leistungsbilanzdefizit im zweiten Quartal auf 218,4 Mrd. USD; das ist nur wenig unterhalb des Rekorddefizits vom 4. Quartal 2005. Noch bedenklicher ist der Einbruch bei den Netto-Kapitalimporten im Juli von 75,1 auf 32,9 Mrd. USD. Doch das außenwirtschaftliche Defizit der USA steht derzeit nicht im Mittelpunkt des Interesses der Devisenhändler.



Die US-Notenbank gibt die Richtung vor

Alle Augen sind vielmehr auf die Sitzung der US-Notenbank am Mittwochabend gerichtet. Das Ergebnis wird um 20:15 Uhr bekannt gegeben. Zwar wird allgemein mit einer Beibehaltung des aktuellen Zinsniveaus gerechnet, interessant ist aber der Ausblick für die künftige Geldpolitik. Immer mehr Analysten rechnen bereits damit, dass der nächste Zinsschritt der Fed eine Senkung statt einer Erhöhung sein könnte – sicher nicht in den nächsten Monaten, aber möglicherweise bereits Mitte 2007. Unterstützung erhielten sie in dieser Ansicht durch die letzten Zahlen zur Entwicklung der Produzentenpreise. Die Kernrate (ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise) fiel im August überraschend zum zweiten Mal in Folge gegenüber dem Vormonat. Die Jahresrate sank dadurch auf 0,9 Prozent, den niedrigsten Preisanstieg seit März 2003. Der nachlassende Preisdruck auf der Vorstufe könnte gemeinsam mit dem gesunkenen Ölpreis die US-Notenbanker dazu bewegen, bei der Kommentierung des Sitzungsergebnisses Mittwochabend einen moderateren Ton anzuschlagen. Das würde den US-Dollar unter Druck setzen.



Ausbruch aus Seitwärtsrange?

Derzeit ist EUR/USD aber in einer engen Seitwärtsrange zwischen 1,2640 und 1,2750 gefangen. Ein Ausbruch aus dieser Range dürfte eine starke Kursbewegung in die jeweilige Richtung zur Folge haben. Trader sollten jedoch vor einer Positionierung, den Zinsentscheid Mittwochabend abwarten. Sollte die Unterstützung bei 1,2640/70 Bestand haben, dürfte dies die Basis für eine neue Aufwärtsbewegung darstellen. Bei einem Bruch dieser Marke ist mit einem weiteren Kursrückgang bis auf 1,2490/1,2500 zu rechnen. Fundamental ist EUR/USD aber gut durch die Zinserhöhungspolitik der EZB unterstützt.


Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr

Edy Zahnd
Chefredakteur Forex-Daily
http://www.forex-daily.de
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Schöne Grüße
OMI
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