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Alt 19-10-2005, 15:41   #7
romko
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Von Ansteckung bis Zoonose: ABC zur Vogelgrippe
Die Vogelgrippe war lange nur als Tierkrankheit bekannt. Nun wird eine massenhafte Verbreitung beim Menschen befürchtet. Ein Überblick zu wichtigen Stichworten rund um die Krankheit.

Ansteckung

Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch wird in Einzelfällen bisher nur vermutet. Praktisch alle Infizierten steckten sich über Kontakt mit erkranktem Geflügel an. Die Viren gelangen dabei durch den Kot der Vögel in die Umwelt.

Durch Einatmen von aufgewirbelten Staubpartikeln und mangelnde Händehygiene etwa in der Geflügelzucht kann das Vogelvirus in den menschlichen Körper gelangen.

Dort muss er aber noch in die Zellen eindringen können. Dazu braucht das Virus bestimmte Rezeptoren. Da diese sich bei Mensch und Vögeln unterscheiden, ist eine Erkrankung relativ unwahrscheinlich.

Epidemie

Als Epidemie wird das massenhafte Auftreten einer Krankheit bezeichnet.

Grippeschutzimpfung

Jährlich rufen die Gesundheitsbehörden zu Grippeschutzimpfungen auf. Besonders gefährdet durch die vor allem im Winter auftretenden Influenzawellen sind ältere Menschen.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jedes Jahr 250.000 bis 500.000 Menschen an den Folgen der herkömmlichen Grippeformen.

Gegen eine mögliche von Mensch zu Mensch übertragbare Vogelgrippe gibt es bisher keinen Impfstoff, da noch gar nicht bekannt ist, wie der Erreger aussehen wird.

H5N1

Grippeviren werden nach der Zahl der Proteine, die auf der Oberfläche zu finden sind, eingeteilt. Dabei wird Hämagglutinin (H) und Neuraminidase (N) unterschieden.

Zu den hoch ansteckenden Viren gehören die Stämme H5, H7 und H9. Für den gefährlichen Vogelgrippe-Typ H5N1 wurden beim Menschen seit Ende 2003 mehr als hundert bestätigte Krankheitsfälle und etwa 60 Todesopfer gezählt, davon die meisten in Vietnam.

H7N7

Dieser Erreger hatte 2003 eine Epidemie bei Geflügel in Belgien und den Niederlanden ausgelöst. Ein Tierarzt in Holland starb. Bei ihm wurde der Erreger nachgewiesen.

Influenza-A-Virus

Die gefährlichste Gruppe der Grippe-Viren. Der H5N1-Virus gehört ebenso dazu wie die meisten beim Menschen vorkommenden "normalen" Grippeviren.

Neben der Gruppe A gibt es noch die weniger gefährlichen Influenza-B-Viren und die Influenza-C-Erreger, die nur selten zu Erkrankungen beim Menschen führen.

Mutation

Grippeviren verändern ihre Gestalt ständig. Deshalb ist es nur relativ kurzfristig möglich, Impfstoffe gegen sie zu entwickeln.

Neuraminidase-Hemmer (Tamiflu, Relenza)

Antivirale Medikamente können einen gewissen Schutz bieten. Sie verhindern letztlich, dass ein Virus in die Zellen eindringen und sich vermehren kann.

Experten schätzen, dass gegen das Vogelgrippe-Viurs wahrscheinlich wirksame Neuraminidase-Hemmer die Sterblichkeit bei den Erkrankten um rund 30 Prozent verringern könnten. Bekannte Medikamente sind Tamiflu (Roche) und Relenza (Glaxo).

Pandemie

Der länderübergreifende oder sogar weltweite Ausbruch einer Krankheit. Pandemien treten alle zehn bis 15 Jahre auf.

Die schwerste seit dem vergangenen Jahrhundert war 1918/1919 die Spanische Grippe, durch die laut Weltgesundheitsorganisation mindestens 40 Millionen Menschen starben.

Schutz

Wie bei allen Grippeviren kann das Risiko einer Infektion bei der Vogelgrippe durch einen eng anliegenden Mund- und Nasenschutz verringert werden. Das funktioniert aber nur mit Spezialmasken wie sie etwa Ärzte bei Operationen verwenden.

Einlagige Masken sind laut Robert-Koch-Institut unwirksam. Daneben raten die Berliner Spezialisten im Falle einer Epidemie dazu, Einwegtaschentücher zu verwenden, auf gute Händehygiene zu achten und Massenveranstaltungen zu meiden.

Supervirus

Als drohender Supervirus wird die Kombination des Vogelgrippen-Virus mit einem menschlichen Grippevirus bezeichnet. Dieser könnte zur Folge haben, dass sich die gefährliche Tierkrankheit wie eine gewöhnliche Grippe per Tröpfcheninfektion rasend schnell unter den Menschen verbreitet.

Symptome

Bei Vogelgrippe-Patienten traten die ersten Symptome meist zwei bis fünf Tage nach der Infektion auf. Dabei kommt es laut Robert-Koch-Institut zu hohem Fieber, Husten, Atemnot und Halsschmerzen.

In etwa der Hälfte der Fälle haben die Patienten demnach auch Durchfall, seltener sind Bauchschmerzen und Erbrechen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung entwickelt sich meist eine Lungenentzündung, die dann häufig zu Lungenversagen und Tod führt. Etwa die Hälfte Patienten stirbt.

Zoonose

Eine Tierkrankheit, die auf den Menschen übertragen werden kann.

[science.ORF.at/AFP, 18.10.05]
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