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Alt 05-09-2005, 07:51   #2547
Benjamin
TBB Family
 
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Drei weitere Argumente mahnen zur Vorsicht hinsichtlich €-Short:

1. Die Wochenindikatoren stehen so tief wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr und geben allesamt €-Kaufsignale!

2. Die Türkische Lira hat zum Euro bereits jene "rote Linie" nach oben durchschritten, die das KO-Kriterium für die Bären ist (das Low dort Ende Febr. wurde überboten). Der Analogieschluss zum €-$ liegt nahe.

3. Zählt man bei €-$ - angenommen - das Top Ende 2004/Anfang 2005 als langristige 5, dann kann man mit etwas Mühe seitdem eine Korrektur abzählen, die im Juli abgeschlossen wurde. Das Problem dabei: Es ging korrektiv weiter, nicht impulsiv. Mittelfristig macht das die Analyse schwerer, denn dann könnten verschiedene Varianten kommen (z. B. ein Dreieck als b-Welle ab Anfang Januar 2005 bis etwa 2007, das also noch lange dauern würde (mit anstehenden Kursen über 1,30 aber nicht über 1,36) und die Spekulanten stark beuteln würde), wer weiß schon, was. Die korrektiven Wellen passen hingegen zu meiner bisherigen Erklärung, dass gerade eine Welle 4 rauf läuft eines Impulses seit Anfang Januar, der erst noch später im Jahr sein endgültiges Low finden wird. Meine Erklärung hat allerdings Schwierigkeiten mit den Wellen ab Anfang Januar bis Anfang Februar, da sie nicht so schön impulsiv sind wie gewünscht. Also ein nicht eindeutiges Wellenbild. Also Vorsicht!

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Die Tagesindikatoren lassen ein Zwischentop in den nächsten wenigen Tagen erwarten (ebenso Gold: kleines low heute, dann noch einmal rauf am 6.-7. September, dort Zwischentop), danach wieder fallende Kurse. Wenn dieser Eindruck stimmen sollte, dann könnte am Ende meine ursprüngliche Interpretation sich doch als korrekt erweisen: Noch wenig rauf, dann ein großer, recht scharfer und vergleichsweise kurzer Turn nach unten, impulsiv . Danach dann mittelfristige Übernahme der €-Bullen. Geht es jedoch nur korrektiv nach unten, dann steigen meine Bedenken hinsichtlich meiner bisherigen Interpretation ganz erheblich!

Zitat:
von simplify:es gibt anlass zur hoffnung, dass die FED erstmal keine zinsen mehr erhöht.
Bin da skeptisch. Die US-Wirtschaft läuft bislang gut. Die Fed wird wissen, dass sie später um so kräftiger die Zinsen erhöhen müßte (wegen Inflationssorgen), würde sie jetzt einige Moante aussetzen. Sie würde die schöne Regelmäßigkeit/Berechenbarkeit verlassen, die sie bislang zeigte. Sie wird daher imo evtl. sprachliche Duftmarken setzen, aber eine Reihe von 0,25%-Erhöhungen sollten noch kommen. Das Zinslevel ist immer noch expansiv, also da kann sich niemand wirklich beschweren.
Am Ende wird sie wohl den Schwerpunkt auf die noch guten Zahlen legen und auf ihr schützenswertes Image als jemand, der berechenbare Schritte durchführt. Das Vertrauen der Marktteilnehmer in die Fed ist sehr viel wert für die Fed! Wer kurzfristige Klientelpolitik betreibt, der ist nicht vertrauenswürdig. Da ist Greenspan zu lange im Geschäft, um diese Wahrheit gering zu achten.

Geändert von Benjamin (05-09-2005 um 08:06 Uhr)
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