Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 22-04-2005, 05:50   #81
Stefano
TBB Family
 
Benutzerbild von Stefano
 
Registriert seit: Aug 2000
Ort: Hessen
Beiträge: 8.195
Angeblich 100 Stimmen für Ratzinger

Zwei Tage nach seiner Wahl zum Papst hat Joseph Ratzinger am Donnerstag erste wichtige Personalentscheidungen getroffen. Benedikt XVI. bestätigte die Kardinäle an der Spitze der Kurie in ihren Ämtern. Außerdem wurde bekannt, dass Ratzinger bei der geheimen Wahl im Konklave die überwältigende Mehrheit von rund 90 Prozent der Stimmen erhalten haben soll.

"Praktisch ein Volksbeschluss"
Rund 100 der 115 Purpurträger hätten am Dienstag im vierten Wahlgang für den Kardinal aus Bayern gestimmt. "Es war praktisch ein Volksbeschluss", berichtete die römische Zeitung "La Repubblica" und beruft sich auf mehrere Kardinäle.

Unentschiedene seien zu Ratzinger "übergelaufen"
Beim ersten Wahlgang am Montagnachmittag hatten Ratzinger und sein Kontrahent, der reformorientierte Mailänder Kardinal Carlo Maria Martini, den Angaben zufolge je etwa 40 Stimmen erhalten. Dienstagvormittag seien dann etliche "Unentschiedene" - etwa die Anhänger des Papstkandidaten Angelo Sodano - zu Ratzinger "übergelaufen". Entscheidend sei schließlich das Mittagessen im Gästehaus Santa Marta gewesen: viele Anhänger Martinis hätten danach die Seiten gewechselt.

Ein Moment des Zögerns
Am Ende des Konklaves habe es in der Sixtinischen Kapelle dramatische Augenblicke gegeben, Ratzinger habe nicht sofort Ja gesagt. "Alle applaudierten, aber er hielt den Kopf gesenkt. Ich glaube, er betete", sagte ein Kardinal. Nach Ratzingers Zustimmung stießen die Purpurträger mit Champagner an - und die Stimmung habe sich gelöst. Bei ihrer Entscheidung ging es den Papstwählern nach Angaben des Berliner Kardinals Georg Sterzinsky vor allem um Kontinuität zum Kurs von Johannes Paul II., sagte er laut Mitteilung des Erzbistums.

Kardinäle bleiben im Amt
Nach dem Willen des Papstes führt Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano (77) weiterhin die Regierungsgeschäfte des Vatikanstaats. Erzbischof Giovanni Lajolo ist für die außenpolitischen, Erzbischof Leonardo Sandri für die innenpolitischen Angelegenheiten zuständig. Sodano gehörte selbst zu den so genannten Papabile, also zu den Papst-Kandidaten.

"Dringliche Dinge in die Hand genommen"
Mit Spannung wird nun erwartet, wer die Position Joseph Ratzingers an der Spitze der mächtigen Glaubenskongregation übernimmt. Mit dem Tod von Johannes Paul II. waren die Kardinäle von ihren ministerialen Aufgaben automatisch zurückgetreten. Vatikanexperten werteten die rasche Personalentscheidung Ratzingers als Zeichen der Kontinuität: "Die dringlichen Dinge hat er gleich in die Hand genommen."

Amtseinführung am Sonntag
Unterdessen laufen die Vorbereitungen zur Amtseinführung des Papstes auf Hochtouren. Dabei erhält Benedikt XVI. das Pallium und den Fischerring zum Zeichen seiner päpstlichen Macht. Wie der Vatikan mitteilte, werden Ratzinger die weiße Stola mit den schwarzen Kreuzen und der Ring während des Gottesdienstes auf dem Petersplatz in Rom überreicht. Zu der Messe werden hunderttausende Menschen erwartet, darunter auch viele Pilger aus Deutschland.

Köhler, Schröder und Stoiber kommen nach Rom
Auch Bundespräsident Horst Köhler und Kanzler Gerhard Schröder wollen nach Italien reisen. Mit einer über 100-köpfigen Delegation fliegt zudem der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) nach Rom. Papst Benedikt XVI. stammt aus Marktl bei Altötting. In Rom sind ähnlich scharfe Sicherheitsmaßnahmen geplant wie bei der Beerdigung von Johannes Paul II. am 8. April.

Treffen mit der Presse
Als nächste Schritte plant der Papst an diesem Freitag ein Treffen mit allen in Rom versammelten Kardinälen und am Samstag eine Begegnung mit mehreren tausend Journalisten, die derzeit aus dem Vatikan berichten.

Ratzinger nimmt "Bad in der Menge"
Gegen alle Regeln des päpstlichen Protokolls hatte sich Ratzinger schon am Mittwoch vor seiner bisherigen Wohnung in der Nähe des Vatikans den Menschen auf der Straße gezeigt. Im weißen Papstgewand ging er auf Passanten zu und sprach mit ihnen, bevor er in einen wartenden Wagen stieg. Ein solches "Bad in der Menge" bereits einen Tag nach der Papstwahl habe es in der jüngeren Geschichte noch nicht gegeben, berichteten italienische Zeitungen. Auch am Donnerstag zeigte sich der deutsche Papst auf der Straße, auf dem Weg in sein früheres Haus grüßte er Passanten und Journalisten mit erhobenen Händen. Dann ging er lächelnd in den Palazzo.

Papstgemächer werden renoviert
Bislang wohnte Ratzinger als Kurienkardinal außerhalb der Vatikanmauern im malerischen Stadtteil Borgo. In die Papstwohnung hoch über dem Petersplatz kann er vorerst nicht einziehen. Die Gemächer würden noch renoviert. Vorübergehend könne Ratzinger in einem Haus in den Vatikanischen Gärten wohnen, hieß es. q: t-online.de
__________________
Ciao Stefano

Ich wurde nicht gefragt...ob ich geboren werden wollte...
Ich werde nicht gefragt...ob ich sterben will...
also lasst mich LEBEN...wie ich es will...!
Stefano ist offline   Mit Zitat antworten