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Alt 12-04-2005, 17:13   #197
Starlight
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US-Defizit: 61.000.000.000 $$$$$$$$$$$

Weil die Amerikaner zunehmend Güter aus dem Ausland importieren, klafft in der Handelsbilanz der USA ein immer größeres Loch: Mit 61 Milliarden Dollar erreichte das Defizit im Februar einen neuen Höchststand.


Damit wurde erstmals die Marke von 60 Milliarden Dollar überschritten. Im Januar hatte das US-Handelsbilanzdefizit noch bei 58,5 Milliarden Dollar gelegen.

Mit einer solch dramatischen Entwicklung hatten Volkswirte nicht gerechnet. Sie hatten lediglich einen leichten Anstieg des Defizits auf 59 Milliarden Dollar prophezeit.

Schere zwischen Importen und Exporten geht weiter auseinander
Als Grund für das Rekorddefizit nannte das US-Handelsministerium die anhaltende Konsumnachfrage nach Importgütern. So seien die Textileinfuhren aus China weiter angestiegen. Auch die Ölimporte nahmen deutlich zu. Die Gütereinfuhren erhöhten sich um 1,7 Prozent auf 135,9 Milliarden Euro, während die Exporte nahezu unverändert bei 100,5 Milliarden Euro blieben.

Das Handelsbilanzdefizit mit der EU vergrößerte sich von rund acht Milliarden auf fast 8,5 Milliarden Dollar. Hingegen konnte das Defizit gegenüber China um 1,5 Milliarden Dollar auf 13,87 Milliarden Dollar gesenkt werden.

Volkswirte erwarten in diesem Jahr einen Anstieg des Handelsbilanzdefizits auf über 700 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr war das Defizit um 24 Prozent auf 617,7 Milliarden Dollar angewachsen. Das sind 5,3 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Eine Trendwende ist nicht in Sicht.

Dollar legt überraschend zu
An den Devisenmärkten sorgte das neuerliche Rekorddefizit für eine Tal- und Bergfahrt des Dollar. Zunächst geriet der Dollar unter Druck, nach kurzer Zeit legte er aber zu. Gegen 15.15 Uhr fiel der Euro unter 1,29 Dollar.

Analyst Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank zeigte sich erstaunt über die Marktreaktion. Da bereits vor der Bekanntgabe der Zahlen eine hohe Dollar-Nachfrage zu verzeichnen gewesen sei, öffne dies Spekulationen um verdeckte Euro-Abgaben von Notenbanken zur Stabilisierung des Dollar Tür und Tor. "Viele Anleger hatten offenbar mit einer deutlichen Ausweitung des Defizits gerechnet", meinte dagegen Volkswirt Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus & Burkhardt.

An den Aktienmärkten hielten sich die Auswirkungen in Grenzen. Der Dax weitete seine Verluste geringfügig aus.


Quelle: ARD online
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