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Alt 06-04-2005, 10:25   #1
romko
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Deutsches Lob für Ösi-Wirtschaft

Der deutsche Wirtschaftsweise Bert Rürup hat Österreich für "eine Neid erweckend gute gesamtwirtschaftliche Performance mit hohem Wirtschaftswachstum und niedriger Arbeitslosigkeit" gelobt. Die Massenarbeitslosigkeit sei "das ökonomische Krebsübel" schlechthin. Er nannte eine Ankurbelung der Konsumenten-Nachfrage als wichtigen Faktor für Deutschland, so der Wirtschaftsweise in einem Interview mit der Tageszeitung "Der Standard".

"Auf diesem Niveau würde jeder deutsche Wirtschaftsminister gerne leiden", erklärte Rürup zur im Vergleich zu Deutschland niedrigen Arbeitslosenrate in Österreich. Bezüglich des Pensionsantrittsalters und bei der "recht umlagelastigen" Altersvorsorge sieht der Wirtschaftsweise jedoch Reformbedarf in Österreich. "Man sollte nun versuchen, das Pensionsantrittalter anzuheben, über eine schnellere Angleichung des gesetzlichen Antrittsalters der Frauen und über eine generelle Anhebung des gesetzlichen Antrittsalters nachdenken", sagte er. Das Antrittsalter ab 2011 jedes Jahr um einen Monat zu erhöhen, "sodass man 2035 bei 67 Jahren wäre", sei eine "vernünftige Lösung".

Massiven Reformbedarf sieht Rürup auch im österreichischen Gesundheitswesen. Man müsse den Versicherten die Möglichkeit geben, die gesetzliche Versicherung zu wählen. Die ausgeprägte Segmentierung und die völlig undurchsichtige Finanzierung führe zu immensen Effizienzverlusten. "Die Spitalsreform droht in föderalen Egoismen und unklaren Finanzierungsstrukturen zu versanden", ergänzte der Professor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Darmstadt.
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