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Alt 05-03-2005, 07:23   #1
Tester32
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Thumbs up Buchweizen - keine andere Spekulation

Hallo zusammen,

da Buchweizen in Deutschland völlig zu Unrecht stark in Vergessenheit geraten ist, möchte ich hier für dieses wertvolle Lebensmittel hier ein wenig die Werbetrommel rühren.



Anbau und Ernte

Echter Buchweizen wurde wahrscheinlich zuerst in China kultiviert. Neben seiner Rolle als Samenlieferant, aus denen Buchweizenmehl hergestellt wird, ist Buchweizen eine gute Honigpflanze. Im Anbau ist Buchweizen anspruchlos und gedeiht auch in sonst ziemlich unfruchtbaren Heide- und Moorgegenden. Weltweit ist er jedoch von untergeordneter Bedeutung. Die größten Anbauländer sind China, Russland und die Ukraine. In Deutschland wird er noch in der Lüneburger Heide, in Schleswig-Holstein, Westfalen, am Niederrhein, in der Eifel und in einigen Alpentälern angebaut. Vor allem seit im 18.Jh. der Anbau der Kartoffel stark zunahm, die ebenfalls auf relativ schlechten Böden noch gut gedeiht, ging die Bedeutung des Buchweizens als Nahrungslieferant deutlich zurück.

Mitte Mai ist Säzeit. Die Samen reifen innerhalb von 10-12 Wochen. Eine einzelne Pflanze trägt bis zu 1800 Blüten. Wegen unsicherer Fremdbestäubung bringt der Buchweizen aber nur ca. 9 Nüsschen pro Pflanze.

Zubereitung

Die berühmten Blinis der Russischen Küche werden aus Buchweizenmehl hergestellt. (Mein Kommentar: Na nu?) Auch die Französische Küche verwendet Buchweizenmehl für Pfannkuchen (so genannte Galettes). In den USA werden die berühmten Pancakes auch meist aus "buckwheat"-Mehl zubereitet. In der österreichischen Steiermark brät man den Heidensterz, einen kräftigen Schmarrn aus Buchweizenmehl. In Japan bestehen die sehr beliebten Soba-Nudeln aus Buchweizen.

Zum Brotbacken ist Buchweizen ungeeignet, da er im Gegensatz zu normalem Mehl kein Gluten (auch als "Kleber" bezeichnet) enthält; dadurch ist er aber auch für Menschen geeignet, die kein Gluten vertragen. Heute wird er hauptsächlich in Naturkostläden als ganzes, geschältes Korn, in Form von Grütze, Flocken oder Mehl angeboten. Mein Kommentar: Und natürlich in Läden, die auf russische und ukrainische Lebensmittel spezialisiert sind. "Russenregale" gibt es aber auch bei Großmärkten wie z.B. bei Real und Wal-Mart und der Buchweizen ist dort um Einiges günstiger, als in einem russischen Finschmeckerladen oder gar einem deutschen Naturkostladen. Die Zubereitung zu Speisen ist aufwändig, da Buchweizen-Zubereitungen vor dem Backen/Garen gut ausquellen müssen.

Gesundheitsaspekte

Buchweizen enthält Rutoside, die bei Venenleiden medizinische Verwendung finden. Er gilt generell als wertvolles Nahrungsmittel mit viel Eiweiß und Stärke. Da Buchweizen glutenfrei ist, kann er als Diätnahrung bei Zöliakie, bzw. Sprue oder glutensensitiver Enteropathie verwendet werden.

Literatur

* Friedrich J. Zeller, Sai L. K. Hsam: Buchweizen - die vergessene Kulturpflanze: Funktionelles Lebensmittel. Biologie in unserer Zeit 34(1), S. 24 - 31 (2004), ISSN 0045-205X

Werde hier bei Gelegenheit ein paar Rezepte posten.


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