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Alt 29-12-2004, 12:48   #22
Tester32
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Udo,

Du verwechselst die lebensrettenden Maßnahmen mit Spenden zwecks Wiederaufbau. Die vom Wasser eingekesselten Menschen wurden in Hamburg von insgesamt über über 20.000 Helfern (ich schätze incl. Heer) und nicht von Spendern rausgeholt. Spenden können kein Leben in einer Naturkathastrophe retten, sie helfen nur, die Existenz danach wieder aufzubauen. Wenn die Hilfe richtig ankommt! Und da ist der Vergleich von Deutschland mit seiner relativ geringen Korruptionsrate mit hochkorrupten Länderm ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich und kein "Klekerkram"! Oder ist es ein Kleckerkram, wenn niemand, denn ich persönlich kenne in Rußland je was von der Hilfe des Westens erhalten hat? Der Wahrheit zuliebe: die Hilfe war trotzdem nicht nutzlos, weil sie die Preise auf den lokalen Märkten so stabilisiert hat, daß mindestens die besser vedienende Hälfte der Bevölkerung sich was zum Essen kaufen konnte. Sonst hätte der Hunger evtl. wesentlich breitere Bevölkerungsschichten erfaßt und zu politischen Unruhen in dem Atomstaat geführt. Ich kann mich noch erinnern, als Rußland ca. 1/2 Jahr an der Grenze zu Unruhen schwankte.

Was die innendeutsche Naturkatastrophen betrifft: ich glaube nicht, daß es Egoismus ist, Udo. Vielmehr läuft die Hilfe bei uns im Lande traditionell über andere Kanäle. Ich überiweise bereits monatlich(!) Tausende Euros an Steuern und Sozialabgaben, damit Deine Tochter das Alg2 und Du Deine Rente bekommst. Und ich mache das teilweise freiwillig, denn ich weiß, daß ich nie das Gleiche aus der Rentenkasse zurückbekommen werde und es finanziell vernünftiger wäre, sich selbständig zu machen und aus der gesetzlichen Rentenversicherung auszusteigen. Aber ich bleibe drin. Es ist den Leuten nur nicht bewußt, wie hoch die Unterstützung von Alten und Armen bei uns im Lande von den Leistungsträgern bereits ist, weil diese Hilfe regulär und anonym kommt. Im Vergleich zu diesen Summen wäre die Hälfte der Böllerausgaben ein absolut zu vernachlässigender Kleckerkram.

Was speziell die Beseitigung von Hausschäden bei Überflutungen in Deutschland betrifft, da liegt meine Hilfsbereitschaft bei Null, weil in diesen Gebieten die Versorgung mit Eigenheimen wesentlich höher ist, als in München. Warum soll jemand, der gezwungen ist, an der Börse zu investieren, weil er sich kein Haus leisten kann, einem Hausbesitzer helfen, sein Haus wierder auf Trap zu bringen? Nur weil er nicht versichert war und meine Wertpapieranlagen gerade flüssiger sind, als seine Immobilie? Obwohl bei Hochwasser auch eine Immobilie viel leichter flüssig werden kann, als sonst!
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