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Alt 28-12-2004, 20:48   #29
Starlight
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Opfer-Zahlen steigen immer weiter: Über 55.000 Tote bei Flut-Katastrophe in Asien!

Zehntausende vermisst, Millionen von Seuchen bedroht
Experten befürchten sogar über 100.000 Todesopfer!



Immer größeres Grauen: Fast im Stundenrhythmus korrigierten die Behörden am Dienstag die Zahl der Todesopfer nach der Seebeben-Katastrophe in Südasien nach oben. Am Abend (Ortszeit) waren rund 55.000 Tote offiziell bestätigt. Die Behörden befürchteten aber, bis zu 60.000 Menschen könnten ihr Leben in den Fluten verloren haben. Dazu kommen zehntausende Vermisste, darunter Hunderte ausländische Touristen. Millionen Menschen sind von Seuchen bedroht und haben kein sauberes Trinkwasser. Die UNO kündigte die größte Hilfsaktion aller Zeiten an. Nach Einschätzung italienischer Experten könnte die Katastrophe mehr als 100.000 Menschen getötet haben. "Das Szenario ist apokalyptisch, aber es ist leider Wirklichkeit", sagte der Chef des italienischen Katastrophenschutzes, Guido Bertolaso, am Dienstag in Rom.

Die von der Flutwelle betroffenen 8.000 Kilometer Küste zählten zu den am dichtesten besiedelten der Welt. Der italienische Außenminister Gianfranco Fini schloss sich der Einschätzung des Experten an: "Die Opferbilanz soll in den kommenden Tagen steigen, und ich fürchte, dass es bei 100.000 Toten nicht zu Ende sein wird", sagte er vor Journalisten.

Mindestens 27.000 Tote in Indonesien
Indonesien bestätigte mindestens 27.000 Tote. Die neue Zahl berücksichtige auch tausende Opfer, die in der Region Aceh Jaya an der Nordwestküste der schwer betroffenen Insel Sumatra geborgen worden seien. Regierungsbeamte kündigten an, die Opferzahl werde weiter steigen. Sri Lanka sprach von 18.700 Toten, allerdings: Das Meer spülte immer mehr Leichen an den Strand. "Uns erreichen Berichte von Rettungskräften, die 25.000 Todesopfer befürchten lassen, und wir wissen nicht, was wir tun sollen", sagte Sri Lankas Sozialministerin Sumedha Jayasena.

Indien bezifferte die Zahl der Todesopfer mit 11.500 - befürchtete 7.000 Tote auf den abgelegenen indischen Inselgruppen der Andamanen und Nikobaren eingeschlossen. Die thailändische Regierung rechnete mit mehr als 2.000 Toten. Mehr als 1.000 Menschen würden noch vermisst, sagte Premierminister Thaksin Shinawatra. Aus anderen Ländern wurden zusammengerechnet weitere 322 Tote gemeldet.

1.500 Menschen bei Zugunglück ertrunken
Aus den Katastrophengebieten wurden dramatische Details bekannt. Bis zu 1.500 Menschen ertranken in Sri Lanka in einem Zug, den die Flutwelle von den Gleisen riss. Im buddhistischen Tempel von Khao Lak stapelten sich 600 Leichen. Über den Küstenregionen in Südindien kreisten Geier, während verzweifelte Überlebende Leichen verbrannten. Für die Identifizierung der Toten blieb oftmals keine Zeit, weil viele Leichenhallen in der tropisch heißen Region nicht über Kühlräume verfügen. Es drohte der Ausbruch von Seuchen.

"Die Leichen sind zu einem Grad entstellt, dass eine Identifizierung nicht länger möglich ist", berichtete ein Polizist aus der Küstenstadt Matara in Sri Lanke. Ein Kollege aus der Stadt Galle in Sri Lanka sagte, ganze Fischerdörfer seien fortgespült worden. "Wir können keine Opferzahlen nennen, weil es keine Überlebenden gibt, die Bericht erstatten könnten."

UNO: Größte Hilfsaktion aller Zeiten
UNO-Katastrophenschutz-Koordinator Jan Egeland kündigte die größte Hilfsaktion aller Zeiten an. "Die Kosten der Zerstörung gehen in die Milliarden Dollar." Er appellierte an die Menschen in der Region, Leichen und Tierkadaver sofort zu verbrennen, bevor sie das Grundwasser verseuchen. Hunderte Flugzeuge, Helikopter und Schiffe waren im Einsatz, um Verletzte zu evakuieren und Touristen auszufliegen.

Viele Staaten sagten Soforthilfe zu. Japan gab Gelder in Höhe von 40 Millionen Dollar (30 Millionen Euro) frei, die USA stellten 15 Millionen Dollar (elf Mio. Euro) zur Verfügung. China schickte Lebensmittel, Zelte und Bargeld im Wert von insgesamt 2,6 Millionen Dollar (1,91 Mio. Euro) , Israel drei Transportmaschinen mit Hilfsgütern.

Schwere Nachbeben
Meteorologen warnten vor Nachbeben und weiteren Flutwellen. Bis Montagabend hat das indische meteorologische Institut 31 schwerere Nachbeben registriert. Unterdessen erreichten die Tsunami vom Sonntag auch das mehr als 8.000 Kilometer entfernte Neuseeland. An den Westküsten Australiens registrierten Meteorologen ebenfalls einen erhöhten Wellengang. (apa/red)

Quelle: news.at

Geändert von Starlight (28-12-2004 um 20:50 Uhr)
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